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Gestörter Eisentransport: Ein kleines Zypressen-Molekül kann helfen

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Ein kleines Molekül eines asiatischen Baumes übernimmt die Funktion von Eisen-Transporteiweißen. Eisenmangel und andere Krankheiten lassen sich vielleicht bald leichter heilen.

Eisen ist für uns lebenswichtig. Ein ganzes System von Eiweißen sorgt für ihren Transport in die Zellen hinein und auch wieder heraus. Wenn ein Eiweiß fehlt oder nicht gut funktioniert, kann das ernste Folgen haben. Aber es gibt vielleicht eine Lösung von unerwarteter Seite: Ein kleines Molekül, das von einem asiatischen Baum stammt, kann die Funktion der viel größeren Transporteiweiße übernehmen.

Eisenmangel kann zu Blutarmut führen

Die bekannteste Folge eines Eisenmangels ist Blutarmut. Man hat dann nicht zu wenig Blut, aber zu wenig Hämoglobin – das Eiweiß in den roten Blutkörperchen, das für den Transport von Sauerstoff sorgt. Hämoglobin enthält Eisen und wenn davon zu wenig vorhanden ist, kann der Körper nicht ausreichend Hämoglobin herstellen. Das führt zu mangelhaftem Sauerstofftransport, wodurch man schneller ermüdet und sich insgesamt schlapp und lustlos fühlt.

Eisen braucht Transporteiweiße

Kurieren lässt sich das durch die Zufuhr von Nahrungsmitteln, die reich an Eisen sind, wie Rindfleisch, Vollkornbrot, Linsen oder Brokkoli. Auf diese Weise erhält der Körper mehr Eisen, allerdings ist damit nicht bei jedem das Problem gelöst. Denn das Eisen erreicht nicht automatisch die richtige Stelle. Dafür braucht es verschiedene Transporteiweiße. Und wenn eines dieser Eiweiße nicht gut arbeitet oder sogar fehlt, kann man soviel Eisen essen, wie man will, ohne dass es etwas nützt.

Aktiver und passiver Eisentransport

Der Eisentransport in unserem Körper funktioniert auf zwei Arten: aktiv und passiv. Beim aktiven Transport sorgen Eiweiße dafür, dass es bei der Zellmembran – der äußeren Hülle der Zelle – abgeliefert wird. Durch die kontinuierliche Zufuhr von Eisen entsteht ein Gefälle; ein Unterschied zwischen der Menge außerhalb und innerhalb der Zelle. Dieser Unterschied ist nötig, um den passiven Transport zu ermöglichen. Es geht dann um Eiweiße, die in der Zellmembran sitzen und eine Öffnung schaffen, um das Eisen durchzulassen. Diese Eiweiße können sich nicht bewegen und sind abhängig vom zugeführten Eisen und dem Konzentrationsgefälle, um ihre Arbeit zu verrichten.
Bei verschiedenen Formen von Blutarmut liegt das Problem im passiven Transport. Das Eisen häuft sich außerhalb der Zelle auf, aber der Durchgang durch die Zellmembran fehlt. Der Chemiker Anthony Grillo von der Universität von Illinois und seine Kollegen fragten sich darum, ob vielleicht ein anderes eisenbindendes Molekül die Funktion des fehlenden Membraneiweißes übernehmen könnte.

Hinokitiol repariert den Eisentransport

Als Testumgebung wählten sie Hefezellen (Saccharomyces cerevisiae), die so verändert wurden, dass sie kein Eisen mehr aus ihrem Wachstumsmedium aufnehmen konnten. Die Zellen wuchsen deshalb kaum noch. Die Wissenschaftler fügten verschiedene bekannte eisenbindende Moleküle hinzu, um zu sehen, ob das half. Aus diesen Tests ging die Substanz Hinokitiol als absoluter Gewinner hervor. Während die anderen Substanzen kaum Verbesserung zeigten, wuchsen die fehlerhaften Hefezellen, die Hinokitiol bekamen wieder genauso stark wie normale Hefezellen. Folgeexperimente zeigten, dass dieser Effekt tatsächlich die Folge des wiederhergestellten Eisentransports war.

Hinokitiol liebt Fett

Hinokitiol ist ein natürlich vorkommender Stoff aus asiatischen Zypressen (Chamaecyparis). Über Hinokitiol war bereits bekannt, dass es Eisen und andere biologisch wichtige Metalle wie Kupfer und Zink stark bindet. Der große Unterschied zwischen Hinokitiol und den anderen eisenbindenden Molekülen, die Grillo und seine Kollegen getestet haben, ist die Vorliebe für Fett. Hinokitiol ist ein sogenanntes lipophiles Molekül; es hält sich gerne in der Nähe von Fettmolekülen auf. Die anderen getesteten Substanzen waren mehr hydrophil: Wasser liebend. Die Zellmembran ist aber aufgebaut aus Fettmolekülen und dadurch kann Hinokitiol die Membran leicht durchdringen. Außerdem bindet das Hinokitiol das Eisen stark genug, um es während des Transportes festzuhalten. Einmal in der Zelle angelangt, gibt es das Eisen aber auch leicht wieder ab an andere Transportmoleküle.

Hinokitiol stört nicht die normalen Prozesse

Sowohl in tierischen Zellen als auch in Tiermodellen bei Zebrafischen, Ratten und Mäusen repariert Hinokitiol den gestörten Eisentransport. Die Anwesenheit von Hinokitiol ist darüber hinaus kein Problem für die weitere Verarbeitung des Eisens in beispielsweise Hämoglobin oder anderen eisenhaltigen Eiweißen. Alle normalen Prozesse arbeiten einfach weiter. Interessant ist auch, dass Hinokitiol nicht nur den Transport von außen nach innen übernehmen kann, sondern auch überflüssiges Eisen aus der Zelle heraus schleust.

Gestörter passiver Eisentransport Ursache für Erbkrankheiten

Grillo und seine Kollegen weisen darauf hin, dass ungefähr 25 Erbkrankheiten bekannt sind, bei denen der passive Eisentransport ein Problem ist. Das Potenzial von Hinokitiol als Therapie ist daher sehr groß. Doch so weit ist es noch nicht. Wie immer bei solchen Studien, gibt es noch sehr viel zu tun, um festzustellen, ob Hinokitiol tatsächlich als Heilmittel geeignet ist. Aber es ist trotzdem interessant, dass ein kleines, einfaches Molekül die Arbeit eines viel größeren und viel komplexeren Eiweißes übernehmen kann. Das bietet Anknüpfungspunkte für die Erforschung anderer Krankheiten, bei denen ein fehlendes oder schlecht funktionierendes Eiweiß die Ursache darstellt.

Ursprung des Lebens

Aus einem ganz anderen Blickwinkel ist die Funktion von Hinokitiol ebenfalls spannend. Bei der Erforschung nach dem Ursprung des Lebens dreht sich vieles um die Frage „Was gab es zuerst?“. Gab es zuerst ein – vielleicht primitives – Eiweiß und konnte die Urzelle dadurch eine neue Funktion ausführen? Oder gab es zuerst ein kleineres Molekül, das nur wenig konnte, aber sich langsam zu einem verfeinerten spezialisierten Eiweiß entwickelt hat? Die Entdeckung des Hinokitiol beantwortet diese Frage natürlich nicht, aber zeigt wohl, dass das Ausführen biologisch wichtiger Aufgaben nicht nur Sache großer komplexer Biomoleküle ist.

Quelle: A.S. Grillo, et al., Restored iron transport by a small molecule promotes absorption and hemoglobinization in animals, Science (2017), doi:10.1126/science.aah3862

Schlechte Laune ist gesund und macht kreativ

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Schlechte Laune zu haben, ist besser, als man glaubt. Erst der Versuch sich ständig gut zu fühlen, macht krank und depressiv.

Wir alle fühlen uns so dann und wann mal schlecht. Ob es nun der klassische Montagsblues ist oder der Tod eines nahestehenden Menschen: Traurigkeit und Niedergeschlagenheit können uns in jedem Moment überfallen. Doch statt über das persönliche Elend zu klagen und zu jammern, sollten wir uns darüber freuen, meint die University of New South Wales. Denn schlechte Laune ist tatsächliche gut für die Gesundheit.

Ewige Glücksgefühle als Norm?

Die Spezies Mensch ist so ziemlich das emotionalste Wesen, das man sich vorstellen kann. 24 Stunden pro Tag werden wir von unseren Gefühlen gesteuert. Und die sind bei Weitem nicht immer freudiger Natur. Doch obwohl Traurigkeit und schlechte Laune immer Teil der menschlichen Erfahrung waren, leben wir nun in einem Zeitalter, das solche Gefühle ignoriert oder abwertet. In unserer Kultur werden normale menschliche Emotionen wie vorübergehende Traurigkeit häufig als krankhafte Störung behandelt. Werbung und Produktindustrie wollen uns glauben lassen, dass Glücksgefühle rundum die Uhr eine der leichtesten Übungen ist. Aber trotz des beinahe universellen Fröhlichkeits-Kultes und des beispiellosen materiellen Wohlstands haben sich Freude und Zufriedenheit in der westlichen Gesellschaft seit Jahrzehnten nicht verbessert. Es ist Zeit, die Rolle negativer Emotionen in unserem Leben neu zu bewerten. Wir sollten erkennen, dass sie einen normalen und sogar nützlichen und anpassungsfähigen Teil des Menschseins darstellen, die uns helfen, mit vielen alltäglichen Situationen und Herausforderungen zurechtzukommen, ist Professor Joseph Paul Forgas von der University of New South Wales überzeugt.

Negative Emotionen fördern das Denken

Denn laut Experten fungiert ein wenig schlechte Laune oft als persönliches Alarmzeichen für den Körper und fördert in schwierigen Situationen einen aufmerksameren und fokussierteren Denkprozess. Es ist ein effektiver Weg zur Problemlösung. Negative Gefühle wie Angst, Zorn, Scham oder Ekel sind tatsächlich nützlich, weil sie uns helfen bedrohliche oder gefährliche Situationen zu erkennen, zu vermeiden und zu überwinden, berichtet die Studie. Wut verbessert sogar das Gedächtnis, stellten die Wissenschaftler fest. Studienteilnehmer erinnerten sich beispielsweise an ein Geschäft, das sie gerade verlassen hatten, viel detaillierter schlecht gelaunt als bei guter Stimmung. Sie stellten auch fest, dass unsere Einschätzungen und unser Urteilsvermögen weniger getrübt und unsicher sind, wenn wir uns so richtig von Herzen ärgern. Das bedeutet: Wenn jemand Ihnen falsche Informationen gibt, ist es weniger wahrscheinlich, dass Sie das glauben.

Traurigkeit macht kreativ

Diejenigen, die so richtig sauer sind, neigen dazu, sich in Tests mehr anzustrengen, Fragen korrekter zu beantworten und andere besser zu einer bestimmten Meinung überreden zu können. Wenn das nicht genug ist, um Sie zu überzeugen, dann vielleicht die Tatsache, dass Traurigkeit lange als Erweiterung künstlerischer Kreativität angesehen wurde. Darum singen Musiker regelmäßig über das Scheitern von Beziehungen und missliche Lebenssituationen. Die Studie richtete sich darauf, den Mythos zu verdrängen, dass Reichtum und Glück die beiden einfachsten Wege sind, um Zufriedenheit im Leben zu erreichen. Entgegen dem weit verbreiteten Glauben, dass ständiger Optimismus auf Dauer nicht unbedingt glücklich macht. „Weil wir Glücklichsein verherrlichen und die Vorteile von Trübsal leugnen, setzen wir uns selbst ein unerreichbares Ziel. Das kann auch mehr Enttäuschung verursachen, manche sagen sogar Depressionen“, berichtet die Studie.

Ein kurzer „trauriger“ Rückblick

Wenn wir einige tausend Jahre zurückblicken, wurden Anfälle von Schwermut – eine Form von negativer Beeinflussung – akzeptiert und gepflegt. „Viele der großen Werke der westlichen Kunst handeln vom Wachrufen trauriger Emotionen – in der Literatur und der Musik. Die Entwicklung der griechischen Tragödien diente demselben Zweck: einen negativen Einfluss hervorzurufen und das Publikum auf diese Weise daran zu gewöhnen, unvermeidliche Widrigkeiten im Leben anzunehmen. Heutzutage liegen die Dinge ein klein wenig anders.
Als Ergebnis des mächtigen kommerziellen Drucks von Werbung, Marketing und Selbsthilfe-Branchen werden wir ständig mit Nachrichten bombardiert, die uns dauerhafte Freude versprechen,“ erklärt Psychologie-Professor Joseph Paul Forgas von der University of New South Wales. „Das ist natürlich nicht wahr und kann sehr schädlich sein. Wenn man von unablässigem Glücklichsein ausgeht, erscheinen normale, leicht negative Stimmungen bereits als krankhaft und das Endergebnis ist, dass viele Menschen depressiv werden.“

Was sind die Vorteile?

Hier beginnt die Sache interessant zu werden. Wissenschaftler und Forscher haben erst vor Kurzem angefangen, Traurigkeit zu entschlüsseln und wie wir auf periodische Anfälle von Traurigkeit reagieren. „Die meisten negativen Emotionen haben einen klaren, anpassungsfähigen, evolutionären Zweck. Trotzdem wussten wir lange Zeit nicht, welche Funktion Traurigkeit hat,“ sagt Forgas. „Erst in den letzten Jahren haben psychologische Experimente gezeigt, dass leichte, vorübergehende Stimmungsschwankungen wie ein unbewusstes Alarmsignal arbeiten.“
Dieses automatische Signal fördert eine aufmerksamere und detailliertere Denkweise, was in herausfordernden Situationen eine effektivere Reaktion ermöglicht.
In unserem Labor fanden wir heraus, dass eine leicht negative Stimmung die Genauigkeit der Erinnerungen verbessert, abwertende Vorurteile reduziert und für eine effektivere Kommunikation sorgt und Menschen empfänglicher für die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen macht,“ sagt Forgas.
In dieser Studieführte eine durch schlechtes Wetter bedingte miese Laune dazu, dass die Betroffenen sich besser an das Geschäft erinnerten, das sie gerade verlassen hatten. Diese Studie zeigte, dass schlechte Stimmung die Skepsis erhöht und die Fähigkeit Täuschungen zu enttarnen. Zu guter Letzt stellte diese Studiefest, dass schlechte Laune die Ausdauer bei einer schwierigen Denkaufgabe erhöht. „So verhält es sich eigentlich wie mit allen Gefühlszuständen: auch negative Gefühle dienen einem evolutionären Zweck,“ berichtet Professor Forgas.

Wann steckt hinter schlechter Laune mehr?

Natürlich gibt es einen entscheidenden Punkt, an dem vorübergehende Phasen von Traurigkeit sich verfestigen und zum Dauerzustand werden. Laut Forgas wird das durch schlecht funktionierende Mechanismen verursacht, die den angemessenen Umgang mit diesen Gefühlen verhindern. „Normalerweise sind wir so ausgestattet, dass wir mit vorübergehenden schlechten Stimmungen umgehen können. Genauer gesagt, wir werden wachsamer, vorsichtiger und konzentrierter. Doch wenn diese automatischen Mechanismen nicht ordentlich funktionieren, können die negativen Gefühlszustände intensiv und dauerhaft werden,“ erklärt Forgas. „Solche depressiven Zustände können durch diese automatischen Mechanismen nicht mehr rückgängig gemacht werden. Das passiert nur, wenn negative Emotionen übermäßig stark und anhaltend werden. Dann wird es problematisch und erfordert Hilfe.“

Während Forgas Forschungen sich auf Erfahrungen mit leichten vorübergehenden Stimmungsschwankungen konzentriert haben, werfen sie dennoch ein neues Licht auf die Bedeutung unserer nicht nachlassenden Werbung für dauerhaftes Glücklichsein als erreichbare Norm. „Es würde uns weitaus besser gehen mit der Erkenntnis, dass Menschen sich im Laufe von vielen tausend Jahren entwickelt haben, um eine große Bandbreite an Gefühlen zu erfahren. Viele davon sind negativ, doch unsere schwankenden Gefühlszustände existieren aus einem evolutionären Grund und sollten akzeptiert werden.“

Rote Trauben und Heidelbeeren für ein starkes Immunsystem

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Rote Trauben und Heidelbeeren stärken das Immunsystem. Das ergab eine Analyse von 446 Nährstoffen der Oregon State University.

Rote Trauben und Heidelbeeren sind als Früchte im Sommer und Herbst beliebt. Sie schmecken pur, aber auch als Beilage zu vielen Gerichten und Desserts. Auch als Saft lassen sich beide Obstsorten ausgezeichnet genießen. Und beide Fruchtsorten sind besonders gesund, wie Wissenschaftler der Oregon State University herausgefunden haben.
Stilbenoide stärken die Abwehrfunktion
Die Wissenschaftler nahmen 446 Nährstoffe unter die Lupe. Von allen untersuchten Substanzen stachen zwei besonders hervor, die die Immunfunktion stärkten: Resveratrol in roten Trauben und Pterostilbene in Heidelbeeren. Beide Verbindungen, die Stilbenoide genannt werden, arbeiten zusammen mit Vitamin D und haben erheblichen Einfluss auf das an der angeborenen Immunabwehr beteiligte CAMP-Gen. Stilbenoide sind von Pflanzen produzierte Substanzen zur Bekämpfung von Infektionen. In der menschlichen Biologie haben sie Einfluss auf die Signalwege, die Vitamin D besser funktionieren lassen.
Zusammenarbeit mit Vitamin D
Die Schlussfolgerungen der Wissenschaftler basieren auf Laborexperimenten und beweisen noch nicht, dass dasselbe passiert, wenn man die Beeren oder Trauben isst. Die Studie wurde im Fachmagazin „MolecularNutrition and Food Research“ veröffentlicht. „Bei Untersuchungen von hunderten Nährstoffen fielen diese beiden wirklich auf“, so Adrian F. Gombart, Professor für Biochemie und Biophysik an der Oregon State University. „Ihre Zusammenarbeit mit Vitamin D, um die Expression des CAMP-Gens zu vergrößern war signifikant und faszinierend. Es ist eine sehr interessante Interaktion.“
Nährstoffe als Medizin
Resveratrol ist schon häufig untersucht worden, auch auf dem Gebiet von Herz- und Gefäßkrankheiten, Krebs und der Bekämpfung von Entzündungen. Zum ersten Mal zeigte sich nun in einer Studie, dass der sekundäre Pflanzenstoff mit Vitamin D zusammenarbeitet und so eine stärkere Wirkung hat. Folgestudien müssen mehr Klarheit bringen über die Wirkung von Nahrung auf das Immunsystem und die Möglichkeiten für neue Behandlungen auf der Basis von Nährstoffen.

Vergesslichkeit macht schlauer

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Vergesslichkeit ist – obwohl sie als hinderlich empfinden – nicht immer schlecht. Wissenschaftler erklären das Phänomen des „zerstreuten Professors“ und warum wir es brauchen.

Das stereotype Bild des „zerstreuten Professors“ geht schon auf das alte Griechenland zurück. Der Philosoph Thales von Milet soll vom Geschehen am nächtlichen Himmel so gefesselt gewesen sein, dass er alles um sich herum vergaß und einmal sogar in eine Grube fiel, so berichtet zumindest eine Anekdote von Plato. Auch einer der weltweit klügsten Köpfe, Albert Einstein, ist für seine kleinen Vergesslichkeiten bekannt, wie unter anderem das Kämmen seiner Haare.
Lernen braucht Vergesslichkeit
Die Kombination von Intelligenz und Vergesslichkeit war für Neurowissenschaftler lange ein Rätsel, weil ein schlechtes Gedächtnis meist verbunden wird mit einem fehlerhaften Mechanismus im Gehirn für das Speichern und Abrufen von Informationen. Aber aus einer Studie im Fachmagazin „Neuron“geht hervor, dass „Vergessen“ eigentlich ein lebenswichtiger Teil des Lernens ist. Das Ziel unseres Gedächtnisses ist ja nicht nur Fakten zu speichern, sondern einzig und allein um wertvolle Informationen aufzubewahren und auf dieser Basis kluge Entscheidungen zu treffen.
Neues verdrängt Altes in den Hintergrund
Die Wissenschaftler untersuchten jahrelang Daten über Gedächtnis, Gedächtnisverlust und Gehirnaktivität bei sowohl Menschen als Tieren. So zeigt eine Studiean Mäusen, dass neue Gehirnzellen im Hippocampus gebildet werden. Diese Hirnregion ist am Lernprozess von neuen Dingen beteiligt und diese neuen Verbindungen „überschreiben“ gewissermaßen alte Erinnerungen, so dass es schwieriger wird an sie heranzukommen. Ungeachtet der Tatsache, dass wir spezifische Einzelheiten aus der Vergangenheit vergessen, bleibt der große Zusammenhang trotzdem in unserem Gedächtnis verankert. Laut den Wissenschaftler gibt uns das die Möglichkeit, um frühere Erfahrungen zu verallgemeinern, um sie so auf neue Situationen besser anwenden zu können.
Vergessen für die Entscheidungsfindung
Wir bewundern alle den Schlaumeier, der uns immer wieder aufs Neue bei einem Trivial-Pursuit-Spiel überrascht. Aber die Wahrheit ist, dass die Evolution unser Gedächtnis nicht erschaffen hat, um Spiele zu gewinnen, sondern um kluge Entscheidungen zu treffen, die den Menschen zum Überleben befähigt“, sagt Blake Richards, einer der Studienautoren, von der Universität Toronto. „Es ist wichtig, dass das Gehirn unwichtige Details wie veraltete oder irreführende Informationen vergisst und sich anstelle dessen auf die wichtigen Dinge konzentriert, um wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen“, meint Richards. „Wenn das Gedächtnis dauernd widerstreitende Erinnerungen wachruft, ist das Fällen einer Entscheidung sehr viel schwieriger.“
Speichermedien können das Gehirn entlasten

Man darf also ganz beruhigt sein, wenn man mal wieder nicht weiß, wo man seinen Schlüssel, sein Smartphone oder seine Geldbörse zuletzt hingelegt hat. Das Gehirn funktioniert nicht notwendigerweise schlechter, wenn man ab und zu etwas vergisst. Allerdings sollten Sie auch nicht zu sorglos sein. Es ist natürlich nicht Sinn der Sache, plötzlich alles zu vergessen. Allzu viele Gedächtnislücken können auch mal Grund zur Sorge sein. Doch in der heutigen Zeit von Computer und Smartphone ist es nicht länger notwendig, dass unser Gehirn krampfhaft Sachen wie Telefonnummern und Wissenswertes versucht zu speichern. „Durch solche, für unser Gehirn irrelevanten Informationen, in unserem Smartphone zu speichern, wird unser Gehirn befreit, so dass es andere, wichtigere Erinnerungen aufbewahren kann“, so Richards. Richards empfiehlt weiterhin, das Gedächtnis durch regelmäßigen Sport zu „reinigen“. „Wir wissen, dass Bewegung die Zahl der Nervenzellen im Hippocampus steigen lässt. Das bedeutet allerdings, dass einzelne Details aus Ihrem Leben verloren gehen.“ Mit etwas Glück sind das dann vor allem die unangenehmen Dinge, die man sowieso lieber vergisst.

Brennnessel: ein (be)stechender Alleskönner

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Die Brennnessel ist eine der ersten Pflanzen, die nach dem Winter - Ende Februar bis Anfang März - zu wachsen beginnt. Vertieft man sich in die Geschichte der Brennnessel, erweist sich Urtica als eine äußerst faszinierende Pflanze.
Die Schule des Hippokrates, der als Vater der Medizin gilt, kannte bereits im vierten Jahrhundert vor Christus die Wirkung der Brennnessel gut, vor allem bei der Hautkrankheit Urticaria, besser bekannt als Nesselfieber. Der Name Urtica dioica kommt vom lateinischen Wort „uro“, übersetzt „ich brenne“. Das weist auf den brennenden Charakter der Pflanze hin. Die winzigen Brennhaare an den Blattunterseiten und am Stängel brechen bei der leichtesten Berührung ab und sind nadelspitz. Sie dringen daher auch leicht in die Haut ein und geben dann eine brennende Flüssigkeit ab, die unter anderem Ameisensäure, Acetylcholin und Histamin enthält. Medizinisch werden vor allem die Große Brennnessel (Urtica dioica) und die Kleine Brennnessel (Urtica urens) eingesetzt.
Brennnessel: vielseitig verwendbar
Die Beziehung zwischen der Krankheit Urticaria in den römischen Schulen und Urtica liegt dann auch auf der Hand. Aber was nur wenige Menschen wissen ist, dass die Pflanze für sehr viel mehr Zwecke verwendet wird. Ab der Bronzezeit bis zum 17. Jahrhundert wurde in einigen nördlichen Ländern die Faser viel benutzt um Seile, Tücher und Angelschnüre herzustellen. Auch zur Papierherstellung verwendete man Brennnessel. Besonders in Notzeiten aß man gekochte Brennnesselblätter als Gemüse. Aus den kräftigen Fasern der Stängel webte man eine Art Stoff, eine Anwendung, die unsterblich wurde durch Hans Christian Anderson‘s Märchen „Die wilden Schwäne“, in dem die Prinzessin Hemden aus Brennnesseln weben musste, um ihre in Schwäne verzauberten Brüder zu retten.
Brennnessel: der weltweite Alleskönner
Seit dem alten Griechenland bis in die heutige Zeit wird die Brennnessel in großem Umfang von Kräuterkundigen weltweit verwendet. Im ersten Jahrhundert nach Christus berichteten die griechischen Ärzte Dioskurides und Galen, dass das Blatt der Brennnessel harntreibend wirke und abführende Eigenschaften besäße. Und es war hilfreich bei Asthma, Rippenfellentzündung und Milzkrankheiten. Mit einem Verband, getränkt in Wasser mit Blatt und Stängel der Brennnessel, stoppte man in der amerikanischen Heilkunde blutende Wunden. In der brasilianischen Kräutermedizin wird die ganze Pflanze zur Behandlung starker Menstruationsblutungen, gegen Durchfall, Diabetes, Harnwegs- und Atemwegserkrankungen sowie Allergien eingesetzt. Mit Brennnessel-Extrakt behandelt man äußerlich Hautprobleme. So wird in Peru die Brennnessel äußerlich bei Entzündungen, Ischias, Wunden und Kopfläusen aufgetragen. In Deutschland wird bis heute Brennnessel als pflanzliches Mittel bei Prostata-Erkrankungen und als harntreibendes Diuretikum verkauft. Zudem ist Brennnessel Bestandteil vieler anderer Medizinpräparate. Besonders die Wurzel wird als harntreibendes Mittel empfohlen, um die Beschwerden bei einer Prostatavergrößerung sowie anderen Prostataproblemen zu lindern. Man kann deshalb sagen, dass die Brennnessel ein beliebtes Universalkraut ist und von fast allen Kräuterkundigen eingesetzt wird. Die Brennnessel gilt als besonders vielseitig einsetzbar. Brennnessel stärkt und unterstützt den gesamten Organismus. Darüber hinaus wird die Brennnessel in ganz Europa als traditionelle Frühjahrskur und zur allgemeinen Entgiftung gegeben. Durch ihre abführende Wirkung hilft sie dem Körper beim Abtransport angesammelter Abfallstoffe. Besonders die Reinigung über die Nieren ist bekannt; Brennnessel wird darum häufig angewendet bei Harnwegsinfektionen, Nierensteinen und Gicht. Und besonders die Kombination von Brennnessel und Chlorella-Algen bildet eine wirksame Methode und eine ausgezeichnete Kur, um den Körper von Schwermetallen, Pestiziden und Giften zu befreien.
Wirksame Bestandteile
Die bekanntesten Inhaltsstoffe der Brennnessel sind:
  • der Bitterstoff Cnicin
  • Gerbstoffe wie Ameisensäure
  • Schleimstoffe
  • ätherische Öle
  • Chlorophyll
  • Indole (zum Beispiel Histamin und Serotonin)
  • der Nervenbotenstoff Acetylcholin
  • Vitamine C, B, E und K
  • Betacarotin
  • Eisen
  • Kalium
  • Kalzium
  • Magnesium
  • Schwefel
  • Mangan
  • Silizium (besonders in den Brennhaaren)
  • und Ballaststoffe.

Die Substanzen, die den stechenden und brennenden Schmerz der Brennhaare verursachen, sind Acetylcholin, Histamin, Serotonin und kleine Mengen Leukotriene, die an chronischen Entzündungen beteiligt sind. Hinzu kommt das blutverdünnende Cumarin Scopoletin, Flavonoide, Fettsäuren, Terpene, Proteine, Vitamine und Mineralien. Je nach Standort liefert die Brennnessel zwei- bis viermal so viel Eisen wie ein Rindersteak.
Die Anwendungsgebiete
Allergische Rhinitis (allergischer Schnupfen)
Brennnesselextrakt beeinflusst die wichtigsten Rezeptoren und Enzyme, die mit allergischem Schnupfen in Verbindung gebracht werden. Aus verschiedenen Studien ging hervor, dass die Brennnessel hierbei eine Rolle spielt. Im Labor bremste ein Brennnesselextrakt verschiedene Entzündungsprozesse, die die Symptome von jahreszeitbedingten Allergien hervorrufen. Bemerkenswert ist, dass insbesondere Histamin, das gerade die Allergiesymptome verursacht, konzentriert in der Brennnessel vorkommt. Es scheint widersprüchlich, dass eine Pflanze, die Histamin enthält, unsere Histamin-Reaktion bremst, wenn sie eingenommen wird. Aber wissenschaftliche Studien lassen daran keinen Zweifel. Auch klinische Untersuchungen an Patienten zeigen, dass Brennnesselkapseln bei Menschen mit Heuschnupfen das Niesen und Jucken vermindern. Manche Ärzte raten dazu, rechtzeitig vor der Allergie-Saison ein gefriergetrocknetes Brennnessel-Präparat einzunehmen.
Asthma
Es gibt wohl historisches Material über die heilende Wirkung von Brennnessel bei unter anderem Asthma, aber der algerische Wissenschaftler Hanene Zemmouri wollte die bioaktiven Substanzen untersuchen, die möglicherweise an anti-asthmatischen Aktivitäten beteiligt sind. Er untersuchte die Wirkung von Brennnesselblätterextrakt, dessen Anwendung in Algerien Tradition hat. Für die Studie teilte er ausgewachsene männliche Wistar-Ratten in vier Gruppen ein, die den Extrakt und Hühnereiweiß erhielten, um eine Reaktion herauszufordern. Nach 25 Tagen wurden Blut- und Gewebeproben analysiert. Die oxidativen Stressparameter wurden bewertet in den Lungen, in der Leber und den roten Blutkörperchen. Anschließend wurden die Zusammenhänge zwischen den Markern von Atemwegsentzündungen und oxidativem Stress untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass der Extrakt die Entzündungsparameter deutlich senkt.
Prostataprobleme
Die Brennnessel wird gegenwärtig vor allem in Deutschland bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata angewendet. Forschungen haben nämlich gezeigt, dass die Anwendung von Brennnesselextrakt – manchmal in Kombination mit Sägepalme – die Beschwerden lindert und die Blasenfunktion kräftigt. Der Urinstrahl wird stärker, die Blase lässt sich besser vollständig leeren und der ständige Harndrang nimmt ab. Diese Symptome werden verursacht durch eine vergrößerte Vorsteherdrüse, die auf die Harnröhre drückt. Die Brennnessel kann mit anderen Heilpflanzen wie afrikanischer Pflaumenbaumrinde oder Sägepalme kombiniert werden. Das ergibt eine breitere Wirkung als Brennnessel alleine und verringert auch die Entzündung und Schwellung bei chronischer Prostataentzündung. Auch die Vergrößerung der Prostata soll auf diese Weise vermindert werden.

Rheuma und Arthrose
Brennnessel wird traditionell bei rheumatischen Gelenkerkrankungen eingesetzt. 50 Gramm gedämpfte Brennnessel konnten in einer Studie Schmerzen, Steifigkeit und Bewegungseinschränkungen bei Rheuma-Patienten soweit lindern, dass die Patienten die tägliche Dosierung ihres Schmerzmittels Diclofenac von 200 auf 50 Milligramm senken konnten. Und auch bei Arthrose dämpft Brennnesselextrakt die Schmerzen und erhöht die Beweglichkeit. Der Extrakt hemmt verschiedene Entzündungsbotenstoffe, die bei Arthrose im Mittelpunkt stehen. Besonders die Kaffeoyläpfelsäure beugt der Produktion und Ausschüttung von Substanzen vor, die Entzündungen in den Gelenken hervorrufen oder verschlimmern. Zusätzlich wird verhindert, dass knorpelabbauende Enzyme den Gelenkknorpel weiter schädigen.
Reinigung und Entgiftung
Die wichtigste Fähigkeit der Brennnessel ist ihre Reinigungs- und Entgiftungsfunktion. Die harntreibende Wirkung der Brennnessel steht in einem besonders guten Ruf. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass bei vielen akuten oder chronischen Beschwerden als Folge von Übersäuerung und Verschlackung des Körpers, die Pflanze wegen ihrer entwässernden Eigenschaften angewendet wird. So können auch verschiedene Hautprobleme effektiv mit Brennnessel behandelt werden. Außerdem lassen sich die positiven Eigenschaften der Brennnessel durch eine Kombination mit anderen Heilpflanzen verstärken oder anfüllen. Das sieht man insbesondere bei einer Kombination von Brennnessel mit Sägepalme oder Chlorella-Algen. Die Sägepalme ist ein hochwirksames pflanzliches Arzneimittel bei gutartiger Prostatavergrößerung und Chlorella bindet Schadstoffe und Schwermetalle und fördert die Entgiftung des Körpers.
Mögliche Nebenwirkungen der Brennnessel
Im Allgemeinen denken Menschen, dass Brennnessel ungefährlich ist. Dennoch kann die Brennnessel Nebenwirkungen verursachen, wie Magenreizungen, Flüssigkeitsansammlungen, Schwitzen, Durchfall oder Hautausschlag. Die Berührung einer Brennnesselpflanze kann eine allergische Hautreaktion auslösen. Tragen Sie niemals Brennnessel auf offene Wunden auf. Schwangere Frauen sollten den Kontakt mit Brennnesselpflanzen vermeiden, weil die Inhaltsstoffe eine hormonelle Wirkung haben und eine Fehlgeburt auslösen können. Weil die Brennnessel den Blutzuckerspiegel beeinflussen kann, müssen auch Diabetiker vorsichtig sein. Ebenfalls ist Vorsicht geboten bei niedrigem Blutdruck und bei der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten. Brennnessel kann die Blutgerinnung verändern und die Wirkung entsprechender Arzneimittel verstärken oder abschwächen.

Quellen: Ghorbanibirgani A, Khalili A, Zamani L. The Efficacy of Stinging Nettle (Urtica Dioica) in Patients with Benign Prostatic Hyperplasia: A Randomized Double-Blind Study in 100 Patients. Iranian Red Crescent Medical Journal. 2013;15(1):9-10. doi:10.5812/ircmj.2386

Roschek, B., Fink, R. C., McMichael, M. and Alberte, R. S. (2009), Nettle extract (Urtica dioica) affects key receptors and enzymes associated with allergic rhinitis. Phytother. Res., 23: 920–926. doi:10.1002/ptr.2763

Zemmouri H, Sekiou O, Ammar S, El Feki A, Bouaziz M, Messarah M, Boumendjel A. Urtica dioica attenuates ovalbumin-induced inflammation and lipid peroxidation of lung tissues in rat asthma model. Pharm Biol. 2017 Dec;55(1):1561-1568. doi: 10.1080/13880209.2017.1310905

Engelmann U, Walther C, Bondarenko B, Funk P, Schläfke S. Efficacy and safety of a combination of sabal and urtica extract in lower urinary tract symptoms. A randomized, double-blind study versus tamsulosin. Arzneimittelforschung. 2006;56(3):222-9. doi: 10.1055/s-0031-1296714

Ist griechischer Joghurt am gesündesten?

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Joghurt ist zweifellos gesund, aber ist griechischer Joghurt gesünder als andere Joghurtsorten?

Griechischer Joghurt ist der beste und leckerste Joghurt der Welt. Das wollen uns zumindest eine Reihe unterschiedlicher Werbekampagnen glauben machen. Doch ist die griechische Variante tatsächlich gesünder als andere Joghurtprodukte?
Gesundes Fett, Eiweiß und Probiotika
Wenn Sie ein Nahrungsmittel suchen, das Eiweiß, Probiotika für einen gesunden Darm und gesunde Fette enthält, dann sind Sie bei Joghurt an der richtigen Adresse. Und die meisten Menschen lieben dieses Milchprodukt und können nicht genug davon bekommen. Joghurt ist in vielen Sorten erhältlich und sogar in verschiedenen internationalen Varianten wie die türkische und die griechische Version. Doch welcher ist nun wirklich der Gesündeste von allen?
Der gesündeste Joghurt
Das Schöneam Joghurt ist, dass er ein sättigendes Gefühl gibt. Mit fettarmem Joghurt funktioniert das allerdings nicht so gut. Er hat weniger Proteine, die das Hungergefühl unterdrücken. Joghurt auf Sojabasis ist von der Konsistenz dünner und weniger lecker als die Milchprodukte. Um den Geschmack von Sojajoghurt zu verbessern, werden häufig Zusatzstoffe, einschließlich Zucker, zugefügt.
Isländischer und griechischer Joghurt
Isländischer Joghurt hat – genau wie die griechische Variante – Vorteile gegenüber den restlichen Sorten. Sowohl beim isländischen als auch beim griechischen Joghurt wird überflüssiges Molkeeiweiß (Whey-Protein) entfernt, was ihnen mehr cremige Festigkeit und die große Menge an Eiweiß verleiht. Das kommt natürlich auch dem Geschmack zu Gute, ohne dass dafür viele Zusatzstoffe notwendig sind. Isländischen Joghurt erkennt man an der Bezeichnung „Skyr“ auf der Verpackung.
Was die Darmgesundheit fördernde Probiotika angeht, gibt es keinen großen Unterschied zwischen isländischem und griechischem Joghurt. Es hängt ein wenig vom Produkt ab. Unterschiedliche Joghurts haben auch unterschiedliche Bakterienstämme. Der größte Unterschied zwischen isländischem und griechischem Joghurt besteht im Fettgehalt. Der isländische Skyr wird meist aus fettarmer Milch hergestellt, wodurch ein Joghurt mit 0,2 bis 0,5 Prozent Fett entsteht.
Die lebenden Organismen in Joghurtsorten der isländischen oder griechischen Art fördern die Verdauung, die Aufnahme von Nährstoffen und ein gutes Immunsystem. Um diese Vorteile auszukosten, sollten Sie mindestens eine Portion täglich essen.
Schlanker mit vollfettem Joghurt
Es gibt eine wachsende Anzahl wissenschaftlicher Beweise, dass Konsumenten von vollfettem Joghurt schlanker und gesünder sind als diejenigen, die fettarmen oder fettfreien Joghurt bevorzugen. Die Fettsäuren in vollfettem Joghurt halten das Hungergefühl im Zaum und sorgen für einen gesunden Stoffwechsel. Wenn Ihnen das wichtig ist, wählen Sie am besten vollfette Produkte oder Produkte mit zwei Prozent Fett. Es hat sich gezeigt, dass fett- und eiweißreiche Joghurts die beste Wahl sind. Solche Varianten bekämpfen depressive Symptome, entfetten die Leber, fördern gesunde Darmbakterien, senken den Blutdruck und das Körpergewicht.
Was Joghurtsorten mit Fruchtgeschmack betrifft, ist es überflüssig, auf den übermäßigen Zuckergehalt hinzuweisen. Viel gesünder und leckerer ist sowieso, wenn Sie selbst frisches Obst zu einem Naturjoghurt hinzufügen.
Warum sind Proteine wichtig?
Der Makronährstoff Eiweiß verleiht ein längeres Sättigungsgefühl. Obwohl die Meinungen über die optimale Menge noch auseinandergehen, sind sich alle Experten darüber einig, dass der Körper für eine optimale Gesundheit die Aminosäuren aus Eiweißquellen benötigt. Die Muskelfasern des Herzens und des Körpers brauchen diese Aminosäuren für verschiedene Zellstrukturen. Isst man zu wenig Eiweiß, werden Muskelfasern abgebaut, so dass der Körper noch an die nötigen Aminosäuren gelangt. Führt man dem Körper zu wenig Eiweiß zu, zieht er Aminosäuren aus den Skelettmuskeln, um das Herz und andere Organe mit diesen lebenswichtigen Bausteinen zu versorgen. Eiweiß darf in keinem Fall fehlen, wenn man gesund alternmöchte. Der Verlust von Muskelmasseist unvermeidlich beim Älterwerden und beginnt ungefähr ab einem Alter von 40 Jahren. Dieser Prozess schreitet für den Rest des Lebens fort und führt zu körperlicher Schwäche und Schwierigkeiten beim Heben und Balance halten. Isst man genügend Eiweiß, wird der Abbau verlangsamt. Außer Joghurt kann man natürlich auch Fisch, Fleisch, Eier und andere Milchprodukte essen.
Probiotika in Joghurt
Joghurt enthält verschiedene Milchsäurebakterien. Diese Bakterienwurden im Stuhl von Menschen nachgewiesen, was andeutet, dass sie den Transport durch den Verdauungstrakt überleben. Joghurt entsteht, wenn Milch durch die Milchsäurebakterien fermentiert wird. Joghurtbakterien verbessern die Verdauung von Laktose bei Menschen mit Laktoseintoleranz und beeinflussen die Darmpassagezeit. Das ist die Zeit, die Nahrung braucht, um durch den Darm tranportiert zu werden. Lange Darmpassagezeiten gelten als ungünstig, weil dann allerlei schädliche Stoffwechselprodukte entstehen können. Der Einfluss auf die Darmpassagezeit wird als eines der wichtigsten Schlüsselmerkmale von Probiotika angesehen.
Joghurt aus Ziegenmilch
Auch Ziegenmilchjoghurt ist reich an Fettsäuren, Mineralien und Probiotika und wirkt – genau wie anderer Joghurt – positiv auf den Blutdruck. Er enthält Biotin für gesunde Haut, Haare und Nägel und Vitamin B5 (Pantothensäure) für einen optimalen Stoffwechsel. Die Menge an Prebiotika in Form von Oligosacchariden ist in Ziegenmilchprodukten höher als bei Kuhmilchprodukten. Solche Mehrfachzucker dienen den Milchsäurebakterien als Nahrung und fördern die Darmgesundheit. Der Kalziumgehalt ist in beiden Varianten etwa gleich hoch.
Joghurt aus Schafsmilch
Er ist noch eiweißreicher als griechischer Joghurt und auch sahniger, was diesen Joghurt zu einem idealen Nahrungsmittel macht. Schafsmilchjoghurt liefert zudem doppelt so viel Kalzium wie Joghurt aus Kuhmilch.
Keine Angst vor Fetten
Vollfetter Joghurt enthält also nahrhafte Fettsäuren, darmgesunde Probiotika und muskelaufbauendes Eiweiß. Ein gesundes Trio, das vollfettem Joghurt seine Qualität verleiht. Um die Qualität von fettarmem Joghurt ist es ein Stück schlechter bestellt. Eine Portion fettarmer Joghurt kann schon mal 30 Gramm Zucker enthalten, schließlich muss der Geschmack irgendwo herkommen. Haben Sie keine Angst vor den Fetten in vollfettem Joghurt: Es handelt sich schließlich nicht um die schädlichen Transfette, die für ihre gefäßschädigenden Eigenschaften berüchtigt sind, sondern um Fette, die Ihre Gefäße schützen.

Grippeimpfung zukünftig als Pflaster

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In der nahen Zukunft kann man die Grippeimpfung selbst durchführen. Ganz ohne Spritze. Einfach ein Pflaster aufkleben und fertig.

Vielen ist die jährliche Grippeimpfung ein Gräuel. Auch wenn es nur ein kleiner Pieks ist. Daher ist die Impfquote auch entsprechend gering. Nur etwa 30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung lassen sich laut Angaben des Robert-Koch-Instituts jährlich gegen Influenza-Viren impfen. Sogar bei chronisch Kranken liegt die Anzahl derer, die eine Grippeimpfung in Anspruch nehmen, mit rund 40 Prozent äußerst niedrig. Doch die Gefahren einer Influenza-Infektion werden unterschätzt. Immungeschwächte Personen wie Senioren ab 60 und Menschen mit chronischen Erkrankungen des Stoffwechsels wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Erkrankungen der Atemwege, neurologischen Krankheiten sowie Leber- und Nierenproblemen sollten sich jährlich impfen lassen. Denn bei diesen Personengruppen besteht ein erhöhtes Risiko, dass eine Influenza-Infektion schwerer oder sogar tödlich verläuft.
Ein Pflaster soll die Spritze ablösen
Alle, die Spritzen, Nadeln und Injektionen verabscheuen, können in naher Zukunft aufatmen. Denn die Grippespritze soll durch ein Pflaster ersetzt werden. Das Pflaster ist mit Mikronadeln ausgestattet, die den Grippeimpfstoff schmerzlos in die Haut einbringen. Diese Methode ist nicht nur ein Stück angenehmer für den Patienten, sondern auch wesentlich kostengünstiger, da das Impfserum vom Empfänger selbst verabreicht werden kann. Zudem lassen sich die Pflaster mit dem Impfstoff lange aufbewahren, ohne dass sie gekühlt werden müssen.
Klinische Tests bestätigen die Wirkung
Es scheint beinahe zu schön, um wahr zu sein. Aber die neue Studie im Fachmagazin „The Lancet“ zeigt, dass diese neue Impfmethode tatsächlich funktioniert. Wissenschaftler untersuchten 100 Testpersonen, verteilt in vier Gruppen. In der ersten Gruppe wurden die Pflaster mit dem Grippeimpfstoff von Pflegekräften verabreicht. In der zweiten Gruppe machten die Testpersonen das selbst. In der dritten Gruppe verabreichten Pflegekräfte den Impfstoff mit der herkömmlichen Grippespritze. Die Teilnehmer der vierten Gruppe erhielten von Pflegekräften ein Pflaster ohne Wirkstoff.
Kaum Nebenwirkungen
Die Studie zeigt, dass der Grippeimpfstoff, der über das Pflaster verabreicht wird, genauso wirksam ist wie ein Impfstoff, der injiziert wird. Zudem war es für die Testpersonen kein Problem, dass Impf-Pflaster selbst anzubringen. Nebenwirkungen traten ebenfalls kaum auf. Im schlimmsten Fall zeigte sich eine leichte Hautrötung mit geringem Juckreiz an der Stelle, wo das Pflaster aufgeklebt wurde. Diese Beschwerden verschwanden nach einigen Tagen von selbst. Es wurden keine neuen chronischen oder grippeähnliche Erkrankungen registriert. Die anhand von Blutproben ermittelte Antikörper-Bildung war in der Pflastergruppe ähnlich gut wie bei Patienten mit herkömmlicher Grippe-Impfung und hielt auch für sechs Monate an. Mehr als 70 Prozent der Pflaster-Anwender würden zukünftig die Pflaster-Impfung oder eine Nasenspray-Impfung bevorzugen.
Höhere Motivation für eine Grippeimpfung
DieWissenschaftler hoffen, dass diese neue Impf-Methode dazu führt, dass sich mehr Menschen gegen Grippe impfen lassen. „Menschen haben viele Gründe, sich nicht gegen Grippe impfen zu lassen“, behauptet Mark Prausnitz, Professor für chemische und biomolekulare Technik am Georgia Institute of Technology. „Einer der wichtigsten Gründe für die Entwicklung dieser Technologie war: Impfstoffe für mehr Menschen zugänglich zu machen. Momentan muss man für eine Grippeimpfung zum Arzt, der den Impfstoff injiziert. Der Impfstoff wird im Kühlschrank gelagert und die benutzte Injektionsnadel muss auf sichere Weise entsorgt werden. Ein Pflaster kann man mitnehmen, zu Hause für einige Minuten auf die Haut kleben, wieder abziehen und wegwerfen, weil die Mikro-Nadeln sich aufgelöst haben. Die Pflaster können auch außerhalb des Kühlschranks aufbewahrt werden, das heißt, man kann sie sogar per Post verschicken.“
Die Wissenschaftler arbeiten nun auch daran, Pflaster mit Mikronadeln für die Verwendung mit anderen Impfstoffen gegen Masern, Röteln und Kinderlähmung zu entwickeln.

Heilpflanze Stevia: sie kann nicht nur süßen

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Stevia ist nicht nur Zuckerersatz, sondern auch Heilpflanze. Vor allem ihre antibakterielle Wirkung macht sie als alternatives Antibiotikum interessant.



Schon seit Hunderten von Jahren verwenden einheimische Völker in Brasilien und Paraguay die Blätter der Stevia-Pflanze als Süßungsmittel. Vor allem durch die Guaraní-Indianer sind die einzigartigen Vorteile von Stevia oder ka‘a he‚ē (Süßkraut), wie die Pflanze in ihrer eigenen Sprache heißt, bekanntgeworden. Diese einheimischen Völker kannten die Blätter des wilden Steviastrauches aus der Amambay-Bergregion und verwendeten sie als Tee, medizinische Säfte oder kauten sie einfach wegen ihres angenehm süßen Geschmacks. 1887 wurde Stevia durch einen Italiener namens Dr. Moisés Santiago Bertoni, Direktor der Landwirtschaftsschule in Asuncion in Paraguay, der Welt vorgestellt. Aber erst 1931 kam es zur kommerziellen Vermarktung von Stevia. Wichtig dafür war, dass im selben Jahr zwei französische Chemiker Stevioside isolieren konnten. Inzwischen wird Stevia weltweit als Süßungsmittel verwendet und auch – allerdings weniger häufig – für medizinische Indikationen.

Stevia, die nicht ganz unbekannte Heilpflanze

Stevia ist innerhalb der Medizin keine unbekannte Pflanze. In Paraguay verordnen Ärzte Stevia-Tee bei Diabetes und in Brasilien erhalten Diabetiker Stevia-Kapseln zur Normalisierung des Blutzuckers. Aber Stevia wird auch zur Regulierung der Verdauung und zur Leistungssteigerung verabreicht. Das weiße Stevia-Pulver scheint sogar Karies vorzubeugen. Und in Asien schätzt man Tee aus Steviablättern wegen seiner Anti-Aging-Wirkung. Bis jetzt wurden mehr als einhundert verschiedene Substanzen in Stevia entdeckt. Steviablätter enthalten acht Glycosid-Terpene: Steviosid, Rebaudioside A, B. C, D und E sowie die Dulcoside A und C. Die wichtigsten Glykoside sind Steviosid und Rebaudiosid A. Sie sind für den besonders süßen Geschmack verantwortlich. Darüber hinaus enthalten die Blätter auch Betakarotin, Niacin (Vitamin B 3), Riboflavin (Vitamin B 2) und Thiamin (Vitamin B 1). Stevia wird in brasilianischen Arzneibüchern beschrieben; der verwendete Pflanzenteil ist das (getrocknete) Blatt, das mindestens 12 Prozent der Gesamtkalorien und vier Prozent Stevioside enthalten muss. Durch seine besonderen Eigenschaften entwickelte sich Stevia in den letzten Jahren immer mehr zum festen Bestandteil in Nahrungs- und Getränkeprodukten. Stevia soll Lebensmitteln und Erfrischungsgetränken mehr Geschmack und Süße bei weniger Kalorien verleihen.

Steviose

Momentan werden hauptsächlich zwei Substanzen aus Stevia gewonnen: Steviosid und Rebaudiosid A. Sie werden auch Steviolglycosid oder E 960 genannt, die offizielle Kennziffer, die sie als Lebensmittelzusatzstoff erhalten haben. Steviolglycoside sind etwa 200 bis 300 Mal süßer als Zucker, aber ohne die entsprechenden Kalorien. Seit Dezember 2011 sind Stevia-Extrakte innerhalb der Europäischen Union als Süßstoff in Lebensmitteln zugelassen. Von Beginn an bestand Interesse an Steviosid, dem Hauptbestandteil der acht verschiedenen Glycoside in der Stevia-Pflanze. Aber in den letzten Jahren erhält auch Rebaudiosid A, der kleine, aber süßere Bruder des Steviosid immer mehr Aufmerksamkeit. Vorteil des Rebaudiosid A ist, dass dieses Glykosid einen weniger bitteren Nachgeschmack hat. Wir kennen Steviosid inzwischen als weißes Pulver, das aus der Stevia-Pflanze gewonnen wird. Leider finden sowohl amerikanische als auch asiatische Wissenschaftler Stevia noch nicht gut genug und suchen nach Methoden, um den Anteil Steviosid durch genetische Veränderungen zu erhöhen.

Medizinische Indikationen

Stevia reguliert Blutdruck und Blutzucker

Es gibt einige klinische Studien, die berichten, dass das phytochemische Steviosid den Blutdruck bei Patienten mit leicht erhöhtem Blutdruck senkt und den Blutzucker bei Typ 2-Diabetikern. Erst im Februar 2017 haben Wissenschaftler der Katholischen Universität im belgischen Löwen herausgefunden, wie Stevia den Blutzuckerspiegel kontrolliert. Sie entdeckten, dass Stevia ein Eiweiß anregt, dass essenziell für unser Geschmackserlebnis ist und für die Ausschüttung von Insulin nach einer Mahlzeit. Es verstärkt die Funktion der insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse und die Geschmackswahrnehmung. Stevia veranlasst, dass bestimmte Gene für die Süßrezeptoren ausgeschaltet werden. Mit anderen Worten: Es dreht sich alles um den Geschmack. Die Wahrnehmung von Geschmack passiert in den Geschmacksknospen in unserer Zunge. Diese Geschmackspapillen enthalten Rezeptoren, spezialisierte Eiweiße, die Aromen in Nahrung und Getränken erkennen können. Wenn Geschmacksstoffe die Geschmacksrezeptoren berühren, öffnet sich eine mikroskopisch kleine Schleuse namens TRPM5 in der Geschmackspapille. Dadurch entsteht ein elektrisches Signal in der Papille, das über die Nervenbahnen zum Gehirn gelangt, wo es in ein Geschmackserlebnis umgewandelt wird. Und Stevia tut das auf eine ganz besondere Weise. Wenn TRPM5 stimuliert wird, produziert die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin. Das bewirkt eine bessere Kontrolle des Blutzuckerspiegels und kann vielleicht der Entwicklung eines Diabetes vorbeugen.

Stevia wirkt antibakteriell

Einer der Gründe, warum Stevia in der letzten Zeit oft untersucht wurde, ist seine chemische Zusammensetzung. Stevia eignet sich daher besonders gut als Grundsubstanz für die Extraktion und Produktion von Nahrungsmittelprodukten. Studien richten sich darauf, die antimikrobiellen Eigenschaften von Stevia-Extrakt auf Krankheitserreger und Lebensmittel vergiftende Bakterien zu testen. Die Wirkung von Stevia-Extrakt auf grampositive und gramnegative Bakterien wurde ausführlich untersucht. Besonders auf Bacillus cereus, Lactobacillus plantarum, Leuconostoc mesenteroides, Salmonella typhimurium und Salmonella enterica zeigt Stevia einen hemmenden und keimtötenden Effekt. Forschungsergebnisse einer Studie demonstrierten, dass Stevia-Extrakt das Wachstum von Krankheitserregern und Fäulnisbakterien auf Lebensmitteln verhindern kann. Eine andere indische Studie aus dem Jahr 2015 untersuchte, ob die antibakterielle Aktivität von Stevia auf bestimmte Bakterien wie Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa, E. coli, Klebsiella pneumoniae und Proteus vulgaris ausreichend war. Die Ergebnisse kamen zu dem Schluss, dass Stevia antibakteriell wirkt und darum auch als Arzneimittel verwendet werden kann.

Die letzte Studie des Department of Microbiology am Wilson College im indischen Mumbai untersuchte die antimikrobielle Aktivität von Stevia gegen die antibiotikaresistenten ESBL-produzierenden Harnwegsbakterien. Stevia hat demnach das Potenzial, um als alternative Therapie bei Patienten mit Harnwegsinfektionen eingesetzt zu werden.

Stevia bekämpft Borrelien

Es gibt verschiedene Pflanzen – zum Beispiel die Zistrose (Cistus incanus) – die äußerst zielgerichtet gegen Borrelien und ihren Biofilm vorgehen. Die offensichtliche Frage ist nun, wie Stevia den sehr resistenten Biofilm beeinflussen kann. Wie bereits gesagt, sind die antibakteriellen Eigenschaften von Stevia bewiesen und spielt das Glykosid Steviosid dabei eine Rolle. Mehr Klarheit über die Wirkung von Stevia auf Borrelien und ihren Biofilm ergibt sich auch aus einer aktuellen Studie der Universität von New Haven. Für diese Studie wurden verschiedene Stevia-Extrakte untersucht und mit der Wirkung der Antibiotika Doxycyclin, Cefoperazon und Daptomycin auf das Lyme-Bakterium Borreliaburgdorferi verglichen. Dabei konnten Stevia-Extrakte auf Alkohol-Basis die Erreger besser abtöten als in Wasser gelöstes Pulver oder reines Steviosid.

Stevia durchdringt den Biofilm

Das Ergebnis der angegebenen der Studie zeigte auch einen deutlichen Unterschied zwischen Stevia und den drei Antibiotika, was die Wirkung auf den Biofilm betrifft. Das ist insofern nicht verwunderlich, betrachtet man die bekannten Informationen. Man weiß, dass bei der Lyme-Borreliose die Gabe von Antibiotika die Therapie der ersten Wahl ist. Aber man weiß inzwischen auch, dass in den meisten Fällen, die Bakterien gegen die Antibiotika resistent werden oder bereits sind und nach der Behandlung dadurch ein Rückfall auftritt. Es kommt immer häufiger vor, dass Mediziner feststellen müssen, dass Krankheiten wie die Lyme-Borreliose mit den bekannten Therapien nur noch minimale oder unvollständige Ergebnisse erzielen. Eine der Ursachen dafür ist, dass die Borrelien einen sogenannten Biofilm als Schutzschild bilden können. Die meisten Medikamente und Arzneimittel können diesen Schutzschild nur sehr schwer durchdringen. Man geht davon aus, dass die Borrelien und ihre Co-Infektionen sich unter diesem klebrigen Biofilm verstecken, bis es sicher genug ist, um wieder zu erscheinen.

Was ist ein Biofilm?

Ein Biofilm ist eine Schicht von Mikroorganismen, umgeben von selbstproduziertem Schleim, die sich an einer Oberfläche anheften. Diese Schleimschicht wird auch ECM, extrazelluläre Matrix oder Glykokalix genannt. Der Begriff wird für Strukturen verwendet, die Teil eines biologischen Gewebes sind, aber sich außerhalb der Zellen befinden.

Antibiotika können den Biofilm stärken

Eine weitere Ursache, für die zunehmend Beweise gefunden werden, ist, dass bestimmte Antibiotika die Bildung eines bakteriellen Biofilms geradezu fördern. Es ist sogar noch beunruhigender: Wissenschaftler entdeckten, dass Antibiotika den Borrelien-Biofilm sogar noch stärken. Die dritte mögliche Ursache für das Versagen der Behandlung ist, dass nachdem ein Antibiotikum den Biofilm durchdringt, eine Anzahl von Zellen namens „Persister“ zurückgelassen werden. Persister sind schlichtweg Zellen, die den ersten Angriff eines Antibiotikums überleben und den Biofilm langsam wieder aufbauen können. Das ist vor allem der Fall bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem.

Stevia stört den Aufbau des Biofilms

Die Studie mit dem Stevia rebaudiana-Extrakt in einer Konzentration von 1,2 μg/ml zeigte deutlich, dass das Wachstum und die Lebensfähigkeit des Biofilms um 40 Prozent abnahm. Die auf der Hand liegende Frage ist, wie Stevia den sehr resistenten Borrelien-Biofilm beeinflussen kann, ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird eine ähnliche Wirkung wie bei dem natürlichen Süßstoff Xylit. Xylit ist ein Zuckeralkohol, der als Zuckeraustauschstoff eingesetzt wird. Bekannt ist, dass er einen Antiplaque-Effekt besitzt und die Bildung von Biofilmen stört und ihr Wachstum erheblich bremst. Darum geht man davon aus, dass Stevia als Zuckerderivat ähnlich funktioniert und durch seine antimikrobielle Wirkung, die Biofilmstruktur stören kann.

Stevia als Therapeutikum

Man weiß schon seit einiger Zeit, dass die Steviapflanze viele Gesundheitsvorteile in sich trägt. Aber nicht alle Stevia-Extrakte sind gleich wirksam, weil sowohl der Anbau als auch die Produktionsverfahren die wirksamen Bestandteile beeinflussen. Wie so oft in der Phytotherapie muss man, wenn man die Vorteile einer Pflanze nutzen will, sie in der wirksamsten Form anwenden. Im Falle von Stevia ist das der Blattextrakt. Dieser Extrakt hat viele Komponenten mit bekannten antimikrobiellen Eigenschaften gegen viele Krankheitserreger. Es ist deshalb ein wertvolles Produkt innerhalb der therapeutischen Praxis zur Unterstützung unterschiedlicher Beschwerden. Aber in jedem Fall hat Stevia einen festen Platz als Teil der Behandlung einer Lyme-Borreliose.



Quellen: Singh, S.D. & Rao, G.P. Sugar Tech (2005) 7: 17. Stevia: The herbal sugar of 21st century. DOI: 10.1007/BF02942413



A. Esmat Abou-Arab, A. Azza Abou-Arab and M. Ferial Abu-Salem. „Physico-chemical assessment of natural sweeteners steviosides produced from Stevia rebaudiana bertoni plant.„ African Journal of Food Science 4.5 (2010): 269 - 281. DOI: http://www.academicjournals.org/journal/AJFS/article-abstract/439036323779






P. A. S. Theophilus, M. J. Victoria, K. M. Socarras, K. R. Filush, K. Gupta, D. F. Luecke, E. Sapi: Effectiveness of Stevia rebaudiana whole leaf extract against the various morphological forms of Borrelia burgdorferi in vitro. Eur J Microbiol Immunol (Bp). 2015 Nov 12;5(4):268-80. doi: 10.1556/1886.2015.00031



E. Sapi, K. Balasubramanian, A. Poruri, J. S. Maghsoudlou, K. M. Socarras, A. V. Timmaraju, K. R. Filush, K. Gupta, S. Shaikh, P. A. S. Theophilus, D. F. Luecke, A. MacDonald, and B. Zelger. Evidence of in vivo existence of Borrelia biofilm in borrelial lymphocytomas. European Journal of Microbiology and Immunology 2016 6:1, 9-24. doi: 10.1556/1886.2015.00049



Darshana Raut and Aruna K.(2017).Antimicrobial activity of Stevia rebaudiana against antibiotic resistant ESBL producing uropathogens and evaluation of its antioxidant activity.Int. J. Adv. Res. Biol. Sci. 4(3):110-118. doi: 10.22192/ijarbs.2017.04.03.013



Sunitha.V, Irene wilsy J and Reginold.M. Antibacterial activity in medicinal plant (Stevia rebaudiana ) using two solvents. International Journal of Recent Scientific Research Research Vol. 6, Issue, 7, pp.5070-5071. July 2015.



M. Fallah Shojaee, A. R. Sadeghi Mahoonak, M. Khomeiri, M. Ghorbani. Antibacterial effects of Stevia rebaudiana Bertoni extract on pathogenic bacteria and food spoilage. Journal of Food Biosciences and Technology, Islamic Azad University, Science and Research Branch, Vol. 7, No. 1, 57-64, 2017.

Zucker ist schlecht für die Psyche

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Wenn das Verlangen nach Süßem einsetzt, ist das Letzte, woran wir denken, unsere psychische Gesundheit. Wissenschaftler glauben jetzt, dass das ein Fehler ist.

Wir alle kennen das zur Genüge. Nach einem aufreibenden und anstrengenden Tag, kommt man schlecht gelaunt nach Hause und versucht zu entspannen. Man möchte den Stress hinter sich lassen, den Tag abhaken und sich selbst ein wenig belohnen für alle Mühen und Anstrengungen. Wenn man dann endlich die Füße hochlegen kann, schleicht er sich langsam, aber unwiderruflich an: Der Heißhunger auf Eiscreme, Gummibärchen, Schokolade und alles, was irgendwie süß ist. Doch inzwischen gibt es wissenschaftliche Beweise für eine Verbindung zwischen Zucker und psychischer Gesundheit und es sind nicht nur Süßigkeiten, die unsere tägliche Zuckerration in die Höhe treiben.
Zucker macht Männer depressiv
Erst kürzlich berichtete eine Studie darüber, dass Männer, die viel Zucker essen, ein deutlich höheres Risiko für Depressionen haben. Man könnte nun argumentieren, dass depressive Gefühle erst den Konsum von Zucker anregen und nicht andersherum. Aber besonders interessant an dieser Studie war, dass die Wissenschaftler ein mathematisches Modell verwendeten, um genau dieses Phänomen – genannt umgekehrte Kausalität – auszuschließen. Die Ergebnisse zeigten, dass der Zuckerkonsum vor der Depression stattfand und nicht eine Folge von depressiven Emotionen war.
Obwohl sich inzwischen zunehmend Studien mit den Auswirkungen von Ernährung auf die psychische Gesundheit befassen, ist es schwierig, die genauen Ursachen und Mechanismen zu erforschen, die beides verbindet. Was lässt sich beweisen? Und wie kann ein simples Molekül wie Zucker, einen solch verheerenden Schaden in unserem Gehirn anrichten?
Psyche und Ernährung stehen in Verbindung
Schon im Jahr 2002 galt Zucker bei einer Studiedes gesamten Zuckerkonsums pro Person in sechs verschiedenen Ländern als Risikofaktor für ein vermehrtes Auftreten schwerer Depressionen. Seitdem haben etliche weitere Wissenschaftsteams die Auswirkungen von Ernährung auf die Psyche untersucht. Beispielsweise war der Konsum von stark verarbeiteten Nahrungsmitteln und Fast Food, einschließlich Hamburger, Pizza und Frittiertem, bei Jugendlichenund Erwachsenenmit einer höheren Rate von Depressionen verbunden. Dasselbe fand man auch bei amerikanischen Senioren, die sich sehr zuckerhaltig ernährten.
Zuckerhaltige Erfrischungsgetränke, besonders Limonaden, sind auf der Beliebtheitsskala enorm gestiegen und werden weltweit konsumiert. Eine chinesische Studiemit Erwachsenen, die traditionell ungesüßten Tee trinken, zeigte, dass diejenigen, die mehr Softdrinks zu sich nahmen, häufiger an Depressionen erkrankten. Obwohl diese Studien nicht durchgeführt wurden, um den biologischen Mechanismus von Zucker auf die psychische Gesundheit herauszufinden, tragen sie dennoch zur wissenschaftlichen Beweislage bei, dass ein Zusammenhang zwischen beiden besteht.
Die Wissenschaft vom Zucker
Zucker sind einfache Kohlenhydratmoleküle. Weil sie für die Funktion unserer Zellen und Organe lebenswichtig sind, besitzt unser Körper hoch entwickelte Mechanismen, um komplexe Kohlenhydrate in einfachen Zucker umzuwandeln. Deshalb braucht er nicht zur Ernährung hinzugefügt zu werden und die American Heart Association (AHA) erklärt in einem Statement, dass „unser Körper keinen Zucker braucht, um normal zu funktionieren.“
Wichtig ist, dass unser Körper nicht zwischen Zucker aus unterschiedlichen Quellen unterscheiden kann. Ob aus weißem Haushaltszucker, Honig, Melasse, Maissirup, Traubensaftkonzentrat, Obst oder Milch: Unser Körper geht mit dem Zucker immer gleich um. Die American Heart Association empfiehlt eine tägliche Höchstmenge von sechs Teelöffeln Zucker für Frauen und neun Teelöffeln für Männer. Zur Verdeutlichung: Eine Dose Cola enthält 8,25 Teelöffel Zucker, während eine kleine Banane etwa drei Teelöffel Zucker liefert. Es ist klar, dass ausgiebiger Zuckerkonsum schlecht für die Zähne ist und zu einer Gewichtszunahme führen kann, aber warum sollte Zucker schlecht sein für unsere Psyche?
Zucker und Nervenzellen
Nervenzellen sind sehr sensible Zellen und nicht gut vorbereitet auf hohe Zuckerwerte. Tatsächlich sind Diabetiker durch Nervenschäden gefährdet und Wissenschaftler beginnen gerade erst zu verstehen, wie ein hoher Blutzuckerspiegel das verursacht. Eine chinesische Studiean diabetischen Ratten zeigte, dass ein hoher Blutzuckerspiegel zu Entzündungen, Schädigungen und zum Absterben der Nervenzellen im Gehirn führt. Die Wissenschaftler zeigten weiterhin, dass Nervenzellen im Labor vermehrt Entzündungen entwickelten, wenn sie größeren Glukosemengen ausgesetzt wurden. Diese Ergebnisse brachten etwas mehr Klarheit in die biologischen Signalwege, die dabei eine Rolle spielen. Wichtig vor allem ist, dass es einen starken Zusammenhang zwischen Diabetes und der Alzheimererkrankung gibt, was die Behauptung unterstützt, dass Zuckertoxizität eine Rolle für die Gesundheit des Gehirns spielt.
Zucker beeinträchtigt die Gehirnleistung
Eine Überprüfungverschiedener Studien durch Prof. Dr. Margaret Morris, Pharmakologin an der University of New South Wales im australischen Sydney, ergab, dass ein hoher Zuckerkonsum bei Senioren mit leichten Einschränkungen der Gehirnleistung einhergeht. Auch bei Kindern beeinflusst viel Zucker die Gehirnfunktion negativ. Das Wissenschaftsteam um Prof. Dr. Morris zeigte darüber hinaus, dass Ratten schon fünf Tage nach dem Beginn einer zuckerreichen Ernährung, Probleme mit dem Wiedererkennen von Orten bekommen. Das wurde zusätzlich von großflächigen Entzündungen und oxidativem Stress im Gehirn der Tiere begleitet.
Doch wie können wir unser Gehirn davor bewahren, der süßen Versuchung zum Opfer zu fallen, solange Wissenschaftler noch nach den genauen Mechanismen suchen, wie Zucker die mentale Gesundheit beeinflusst?
Die Fallstricke von Zucker vermeiden
Zucker aus der Ernährung zu verbannen, ist leichter gesagt als getan. Wir werden täglich mit Werbung für Fertiggerichte, Leckereien und Süßigkeiten bombardiert. Aber auch anscheinend gesunde Nahrungsmittel können große Mengen an verstecktem Zucker enthalten. Solche Übeltäter umfassen Frühstückscerealien, Soßen, Ketchup, Pasta-Soßen, Milchshakes, Vollkornbrot und zahlreiche, als fettarm gekennzeichnete Produkte wie Fruchtjoghurt. Smoothies und Fruchtsäfte für Kinder standen schon letztes Jahr im Rampenlicht in einem Artikeldes Fachmagazins „BMJ Open“. Die Autoren berichteten, dass bei mehr als 40 Prozent der begutachteten Produkte, eine Standardportion mindestens 19 Gramm Zucker enthielt, was der täglichen Gesamtmenge an freiem Zucker für ein Kind entspricht. Hohe Zuckermengen wurden außerdem in Nahrungsproduktenfür Säuglinge und Kleinkinder festgestellt.
Mit Nährwertkennzeichnungen vertraut machen
Der beste Weg, um den Zuckerkonsum im Auge zu behalten, ist, sich mit den Lebensmittelkennzeichnungen vertraut zu machen. Während die Zutatenliste vielleicht keinen Zuckerzusatz ausweist, wird die Nährwerttabelle die Mengen an Kohlenhydraten und Zucker des Produkts offenbaren.
Gibt es Beweise, dass die Reduzierung von Zucker gesundheitliche Vorteile bringt? Nun, Studien haben angegeben, dass Menschen mit Depressionen von einer gesunden Ernährung profitieren. Besonders wichtig: Wer Nahrungsmittel wählt, die wenig raffinierte Zutaten wie Zucker enthalten, aber viele Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und Mineralien kann die Symptome einer Depression lindern. Wissenschaftler glauben, dass die Kraft dieser Nahrung darin liegt, das Gehirn gesund zu erhalten. Wenn das nächste Mal schlechte Stimmung droht Ihren Tag zu verderben, denken Sie daran, wo Zucker überall im Verborgenen lauert und schauen Sie einfach auf andere leckere Dinge wie süßes Obst, dass Ihnen aus der Krise hilft. Denn nicht nur Zucker macht glücklich, sondern auch Obst und Gemüse. Und das nicht nur beim Blick auf die Waage.

Schlaflos? Weizenkeimöl, Reiskleie und Zuckerrohr können helfen

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Ein- und Durchschlafstörungen sind weit verbreitet. Ein natürlicher Stoff aus Weizenkeimöl, Reiskleie oder Zuckerrohr kann helfen.

25 Prozent der Deutschen leiden unter Schlafstörungen. Bei Schichtarbeitern sind es sogar 40 Prozent. Solange wir nur ein paar Nächte schlecht schlafen, ist das nicht so ein großes Problem. Doch wenn wir längere Zeit schlecht schlafen und die Schlafstörungen chronisch werden, mach uns das krank. Eine Studie im Fachjournal „Nature“ berichtet, dass ein Inhaltsstoff in Zuckerrohr, Reiskleie und Weizenkeimöl helfen kann. Die Substanz soll einen normalen Schlaf wiederherstellen.
Folgen von Schlafmangel
Wenn die Nachtruhe während einer längeren Periode immer wieder unterbrochen wird, hat das Folgen für das Funktionieren im Alltag. Und Schlafprobleme wirken sich auch auf den Partner aus; unruhiges Hin- und Herwälzen oder lautes Schnarchen können sogar dafür sorgen, dass Partner nicht mehr in einem Raum schlafen können.
Schlafmangel sorgt für jede Menge Stress und Gesundheitsprobleme. Schlaftabletten richten sich allerdings nicht auf diese Stresskomponente und haben meist nicht zu unterschätzende Nebenwirkungen. Gesundheitsprobleme, die durch Schlafmangelverursacht werden, sind nicht weniger ernst: Übergewicht, Herz- und Gefäßprobleme, Depressionen, Angststörungen und Stoffwechselstörungen werden allesamt einer chronisch schlechten Nachtruhe zugeschrieben. Auch die Beeinträchtigung der Gehirnleistungist nicht zu unterschätzen.
Kurzfristige Folgen
Schon bei kurzfristigen Schlafstörungensind die Folgen vielfältig: Gefäßverengung, Förderung von Thrombosen, schlechtere Reaktion auf Stress, Herz-Kreislauf-Probleme, psychische Störungen, schlechtere Denkleistung und Stimmung, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Reizbarkeit. Bei jungen gesunden Erwachsenen nimmt die Empfindlichkeit für das Blutzucker regulierende Hormon Insulinab, was auf Dauer zu Diabetes führt.
Langfristige Folgen
Wird der Schlaf über lange Zeit gestört drohen Folgeerkrankungenwie:
  • Bluthochdruck
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Übergewicht
  • erhöhter Cholesterinspiegel
  • metabolisches Syndrom (Übergewicht + zu hohes Cholesterin + Bluthochdruck + Diabetes)
  • Verdauungsstörungen
  • mehr Symptome bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
  • Reizdarm
  • Refluxkrankheit (Rückfluss des sauren Mageninhaltes in die Speiseröhre)
  • Krebs

Die Substanz Octacosanol ist in der Lage bestimmte Stresshormone im Körper zu senken. Mäuse, denen Octacosanol verabreicht wurde, fanden wieder zu einem normalen Schlafrhythmus zurück.
Reiskleie, Weizenkeimöl und Zuckerrohr
Aus der aktuellen Studieging ebenfalls hervor, dass Octacosanol den Stress verringert und den Schlaf wieder herstellt. Octacosanol ist reichlich in Nahrungsmitteln wie Zuckerrohr (die dünne weiße Schicht auf der Oberfläche), Reiskleie und Weizenkeimöl vorhanden. Octacosanol ist der Hauptbestandteil von Policosanol, dass in Studien den Cholesterinspiegel senken konnte.
Die Wirkung von Octacosanol wurde untersucht bei der Schlafregulierung von leicht gestressten Mäusen. Octacosanol senkte bei den Tieren den Spiegel des Stresshormons Corticosteron. Dadurch schliefen die Mäuse wieder normal.
Die Wissenschaftler schlussfolgerten daraus, dass Octacosanol bei Mäusen Stress reduziert und einen normalen Schlaf wieder herstellt. Der Schlaf mit Octacosanol entsprach auch den natürlichen Schlafphasen. Die Studienautoren halten die natürliche Substanz Octacosanol deshalb auch für nützlich, um Schlafstörungen bei Menschen zu behandeln. Die Substanz gilt als sicher. Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Octacosanol kann die Wirkung blutdrucksenkender und blutverdünnender Medikamente verstärken.

Magnesium beeinflusst Demenz

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Magnesium hilft nicht nur gegen unangenehme Muskelkrämpfe und Winterdepression, sondern kann unser Gehirn länger fit halten.

In einer Studie zur Erforschung der Demenz wurden 10.000 Menschen über 55 Jahre untersucht. Dabei entdeckte der Neuro-Wissenschaftler Arfan Ikram vom Erasmus Medizin-Zentrum in Rotterdam, dass Senioren mit Demenz oft einen leicht erhöhten oder erniedrigten Magnesiumspiegel im Blut aufweisen. Seine Studie ergab, dass die Hälfte der Demenz-Kranken nicht die ausreichende Menge des Mineralstoffs aufnimmt, um das Gehirn optimal funktionieren zu lassen. Senioren essen schlechter und schlucken Medikamente, die den Magnesiumspiegel durcheinanderbringen, sagt Ikram.
Magnesium verzögert Abbau des Gehirns
Die Beziehung zwischen Demenz und Magnesium ist nie vorher gezeigt worden“, so Ikram über seine Forschungen, die im führenden Fachmagazin „Neurology“ veröffentlicht wurden. Darin stellt er die These auf, dass Magnesium den Abbau des Gehirns verzögern kann. Der Krankheit damit vorzubeugen, ist leider nicht realistisch: „Demenz schädigt die Zellen und Gefäße bereits Jahre, bevor es jemand merkt.“
Zahl der Demenz-Kranken wächst jährlich
Doch schon das Abbremsen der Krankheit könnte einen großen Schritt nach vorne bedeuten, betont Ikram, angesichts der Tatsache, dass Mediziner momentan noch über keinerlei Heilmittel verfügen. Weltweit arbeiten Ärzte an Impfstoffen, aber bis jetzt ohne großen Erfolg. In Deutschland waren 2016 1,6 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Die Zahl steigt nach Schätzungen bis zum Jahr 2030 auf etwa drei Millionen an, zumindest wenn keine entscheidenden Fortschritte bei den Behandlungsmöglichkeiten gemacht werden.
Gegen Winterdepression und Restless-Legs-Syndrom
Magnesium ist eine Substanz, die von Natur aus im Körper vorhanden ist und wird unter anderem durch Nahrungsmittel wie Spinat, Mandeln, Soja oder Avocado angereichert. Wer unter ruhelosen Beinen, auch Restless-Legs-Syndrom genannt, leidet, kämpft vor allem nachts mit unangenehmem Kribbeln, Ziehen, Stechen oder krampfartigen Schmerzen in den Beinen. Der Drang, die Beine zu bewegen, lässt Betroffene nicht zur Ruhe kommen. Dagegen wird häufig die Einnahme von Magnesium empfohlen. Dasselbe gilt auch für die in der dunklen Jahreszeit auftretende Winterdepression.
Bessere Signalübertragung im Gehirn
Der Mineralstoff hat eindeutig eine Wirkung auf das Gehirn, sagt Ikram. Forschungen an Ratten und Mäusen bestätigen das. „Magnesium sorgt dafür, dass Nervenzellen, die in großer Anzahl im Gehirn vorliegen, Signale besser aufnehmen können.“ Darüber hinaus besitzt Magnesium eine entzündungshemmende Wirkung. „Bei Demenz baut das Gehirn langsam ab, giftige Eiweiße schädigen die Gefäße und es gelangt weniger Sauerstoff zu den Gehirnzellen. Dieser Prozess geht mit kleinen Entzündungen einher.“
Abweichender Magnesiumspiegel bei Demenz
Die Wirkung von Magnesium auf eine Demenz muss noch besser untersucht werden, erklärt Ikram. „Wir wissen nun, was die Substanz bei Versuchstieren macht, aber nicht wie es beim Menschen wirkt.“ Er warnt davor, jetzt gleich den nächsten Drogeriemarkt zu stürmen, um Magnesiumtabletten zu kaufen, oder Berge von Spinat und Avocados zu essen: „Wir stellten bei Demenz-Kranken eine subtile Abweichung des Magnesiumspiegels im Blut fest. Manchmal zu niedrig, aber genauso oft auch zu hoch, deshalb wirkt die zusätzliche Einnahme in diesen Fällen gerade gegenteilig.“
Gesund zu leben bleibt die wichtigste Prävention
Einstweilen bleibt die wichtigste Empfehlung: Gesund leben. 2015 stellte Ikram – ebenfalls auf Basis einer Langzeitstudie mit tausenden Senioren - fest, dass 30 Prozent der Demenzfälle vermieden werden könnten durch Verzicht aufs Rauchen, die Vermeidung von Übergewicht und ausreichend Bewegung. „Demenz entsteht nicht nur durch eine Ursache und es gibt daher auch nicht nur eine Lösung.“

Einsamkeit ist gefährlicher als Übergewicht

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Einsamkeit und soziale Isolation stellen eine größere Gesundheitsgefahr dar als Übergewicht, meinen Forscher. Und die Auswirkungen werden noch zunehmen.

Übergewicht wird international als eines der gesundheitlichen Hauptprobleme angesehen. Weltweit sind mehr als zwei Milliarden Menschen übergewichtig oder sogar fettleibig. In Deutschland haben zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen zu viele Kilos auf den Rippen. Ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung ist sogar bereits fettleibig. Doch neue Forschungen decken eine noch größere Gesundheitsgefahr auf: Einsamkeit und soziale Isolation.
Soziale Verbundenheit ist ein Grundbedürfnis
Mit anderen sozial verbunden zu sein wird im Allgemeinen als Grundbedürfnis eines Menschen angesehen – entscheidend für sowohl das Wohlbefinden als auch für das Überleben,“ erklärt die Psychologin und Co-Autorin der Studie Prof. Julianne Holt-Lunstad von der Brigham Young University in Provo im US-Bundesstaat Utah. Doch die Zahl der Erwachsenen, die alleine leben, steigt. Der Trend, sozial weniger vernetzt zu sein und mehr Einsamkeit zu erfahren, nimmt ständig zu.
Zwei Meta-Analysen offenbaren, dass Einsamkeit und soziale Isolation das Risiko für einen vorzeitigen Tod um bis zu 50 Prozent erhöht. Prof. Julianne Holt-Lunstad präsentierte zusammen mit ihren Kollegen die Ergebnissebeim 125. Jahreskongress der American Psychological Association (APA) in Washington.
Einsamkeit und soziale Isolation sind nicht dasselbe
Obwohl die Begriffe Einsamkeit und soziale Isolation austauschbar verwendet werden, bestehen zwischen Beiden bemerkenswerte Unterschiede. Soziale Isolation wird als Mangel an Kontakten zu anderen Personen definiert, während Einsamkeit das Gefühl verkörpert, emotional nicht mit anderen verbunden zu sein. Im Wesentlichen bedeutet das, eine Person kann sich auch in der Gegenwart von anderen Menschen einsam fühlen. Laut einer Umfrage aus 2016 unter mehr als 2.000 amerikanischen Erwachsenen haben sich 72 Prozent irgendwann in ihrem Leben schon mal einsam gefühlt. 31 Prozent der Befragten verspürten sogar mindestens einmal wöchentlich Einsamkeit. Sowohl Einsamkeit als auch soziale Isolation werden mit einem schlechten Gesundheitszustand in Verbindung gebracht. Eine Studieaus dem vergangenen Jahr beschrieb eine mögliche Verbindung zur Alzheimer-Krankheit, eine weitere Studiefand einen Zusammenhang von sozialer Isolation und einer geringeren Überlebensrate bei Brustkrebs-Patientinnen. Für die aktuelle Studie versuchten Prof. Holt-Lunstad und ihr Team zu bestimmen, wie Einsamkeit und soziale Isolation das Risiko für einen frühen Tod beeinflusst.
Verlässliche Beweise, dass Einsamkeit tötet
Die Forschungsergebnisse basieren auf zwei Meta-Analysen von Studien, die einen Zusammenhang zwischen Einsamkeit, sozialer Isolation und Sterblichkeit untersucht haben. Die erste Meta-Analyse umfasste mehr als 300.000 Erwachsene in 148 Studien, die zweite Meta-Analyse bestand aus 70 Studien mit mehr als 3,4 Millionen Erwachsenen. Die Daten der ersten Meta-Analyse offenbarten, dass das Risiko für einen vorzeitigen Tod bei Erwachsenen um 50 Prozent geringer ausfällt, wenn sie mehr Verbindungen zu anderen Personen haben. Anhand der zweiten Meta-Analyse stellten die Wissenschaftler fest, dass Einsamkeit, soziale Isolation und Alleinleben alle mit einem erhöhten Risiko für einen frühen Tod verbunden waren. Das Risiko war sogar ähnlich groß oder sogar größer als ein vorzeitiger Tod durch Übergewicht oder andere bekannte Risikofaktoren.
Einsamkeits-Epidemie“ droht
Prof. Holt-Lunstad findet diese Ergebnisse besonders besorgniserregend, angesichts der Tatsache, dass die alternde Bevölkerung zunimmt. „Tatsächlich machen inzwischen viele Nationen weltweit darauf aufmerksam, dass wir einer „Einsamkeits-Epidemie“ ins Gesicht sehen müssen“, fügt sie hinzu. „Die Herausforderung ist nun, was wir dagegen tun können.“ Prof. Holt-Lunstad glaubt, dass mehr Ressourcen in die Bekämpfung der Einsamkeit bei Einzelpersonen und innerhalb der Gesellschaft fließen müssen. Zum Beispiel schlägt sie vor, dass mehr auf das Einüben sozialer Fähigkeiten bei Schulkindern geachtet wird und Ärzte bei ihren Patienten standardmäßig auch das Vorhandensein sozialer Kontakte im Auge behalten. Weiter sagt Prof. Holt-Lunstad, dass ältere Erwachsene sich nicht nur auf die finanziellen Änderungen im Ruhestand vorbereiten sollten, sondern ebenso auf die Änderungen im sozialen Umfeld, denn oft hängen viele der sozialen Kontakte mit dem Arbeitsplatz zusammen. Stadtplaner sollten bei ihren Entwürfen an Orte und Räumlichkeiten denken, die gemeinsam genutzt werden und zu Treffen und Kommunikation einladen, wie Freizeitzentren oder Stadtparks.
Wie Einsamkeit das Gehirn beeinflusst
Einsamkeit aktiviert die Regionen im Gehirn, die Bedrohungen überwachen, berichtet eine neue Studie. Das macht Menschen, die sozial isoliert sind, härter und abweisender: als eine Form der Selbsterhaltung. Es kann einsame Menschen an den Rand der Gesellschaft drängen. Professor John Cacioppo, ein Experte auf dem Gebiet der Einsamkeit, berichtet darüber im Rahmen einer früheren Studie und sagt: „Wir entdeckten ein außergewöhnliches Muster der Ausbreitung, das Menschen an den Rand des sozialen Netzwerks führt, wenn sie einsam werden. Dort haben Menschen weniger Freunde und die Einsamkeit führt dazu, dass sie die wenigen Verbindungen auch noch verlieren. Diese sich gegenseitig verstärkenden Effekte bedeuten, dass unsere soziale Struktur an den Rändern ausfranst, wie Garn, das sich am Ende eines Häkelpullovers loslöst.“
Einsamkeit macht sensibler für soziale Bedrohungen
Die neue Studie von Prof. Cacioppo und seinem Team verglich die Gehirne von einsamen und nicht einsamen Menschen mit Hilfe eines Elektrokardiogramms. Den Teilnehmern wurden eine Reihe von Wörtern gezeigt, die sich darin unterschieden, wie sozial und positiv sie waren. Die Gehirne der einsamen Personen entdeckten dabei schneller Worte, die mit sozialer Bedrohung - beispielsweise „feindselig“ – verbunden waren, als Personen, die nicht unter Einsamkeit litten. Allerdings suchten die Einsamen auch insgesamt mehr nach Worten mit negativen Assoziationen. Das könnte aber ein uralter Verteidigungsmechanismus zum Überleben sein, argumentieren die Studienautoren: „Fische am Rande einer Gruppe werden eher von Feinden angegriffen; nicht, weil sie die langsamsten oder schwächsten sind, sondern weil sie sich leichter isolieren und jagen lassen. Daraus hat sich das Verhalten entwickelt, dass Fische ins Zentrum des Schwarms schwimmen, wenn Raubtiere angreifen.“
Dahinterverbirgt sich eine Evolutionstheorie, sagen die Forscher: „Am Rande einer sozialen Gruppe zu stehen, ist nicht nur traurig, sondern geradezu gefährlich. Unser Evolutionsmodel über die Auswirkungen wahrgenommener sozialer Isolation (Einsamkeit) auf das Gehirn sowie eine wachsende Anzahl von Verhaltensforschungen deuten an, dass Einsamkeit kurzfristig die Selbsterhaltung fördert, einschließlich einer erhöhten indirekten Wachsamkeit gegenüber sozialen Bedrohungen.“

Heidelbeeren: Ein Fest für Körper und Geist

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Heidelbeeren haben bis Ende September Hochsaison und sollten reichlich gegessen werden. Denn sie sind nicht nur köstliches Obst, sondern auch Heilpflanze.

Von Juli bis Ende September können Heidelbeeren geerntet werden und deshalb sieht man die samtig blauen Fruchtkugeln nun auch in allen Supermarktregalen liegen. Dabei handelt es sich um Kultur-Heidelbeeren, die von amerikanischen Arten abstammen und nicht so stark färben. Ihr Fruchtfleisch ist weißlich und nicht so intensiv blau wie die heimischen wilden Sorten. Leider enthalten sie auch nicht ganz so viele gesunde Inhaltsstoffe wie die wilden Verwandten. Doch es lohnt sich trotzdem sie im Sommer möglichst oft zu essen und von ihren gesundheitsfördernden Eigenschaften zu profitieren.
Köstliches Obst und wirksame Heilpflanze
Die heilsame Wirkung kannten bereits die alten Griechen und Römer und verabreichten Heidelbeeren bei Darmerkrankungen. Im Mittelalter entdeckte die Äbtissin und Heilerin Hildegard von Bingen die Heidelbeere wieder als Heilpflanze und förderte mit Kompressen aus getrockneten Heidelbeeren die Wundheilung, denn die blauen Früchte haben eine entzündungshemmende Wirkung.
Wir kennen und lieben Heidelbeeren vor allem pur, als Dessert oder Beigabe zum morgendlichen Frühstücksjoghurt. Heidelbeeren sind aromatisch süß, nahrhaft und momentan besonders populär. Inzwischen haben sie schon das Image als „Superfood“ erworben.
Kalorienarm und reich an Nährstoffen
Heidelbeeren sind sehr kalorienarm, aber besonders reich an wertvollen Nährstoffen. 100 Gramm Heidelbeeren liefern nur 37 Kalorien, aber reichlich Ballaststoffe, Vitamin C, Kalium, Phosphor, Chrom und Mangan. Zu 85 Prozent bestehen die blauen Beeren aus Wasser und enthalten nur 11 Gramm Kohlenhydrate – ideales Obst auch für Diabetiker und alle, die auf die Zufuhr von Kohlenhydraten achten müssen.
Königin der Antioxidantien
Die Heidelbeere gilt als Königin unter den antioxidativen Nahrungsmitteln. Antioxidantien sind wichtig für unseren Körper. Sie schützen ihn gegen Schäden durch freie Radikale: Unstabile Moleküle, die die Zellstruktur schädigen und die Alterungsprozesse und Krankheiten wie Krebs, Diabetes und Alzheimer fördern. Die wichtigsten Antioxidantien in Heidelbeeren sind Flavonoide und gehören zur großen Familie der Polyphenole. Eine spezifische Gruppe der Flavonoide, die Anthocyane, werden hauptsächlich für die positiven Gesundheitseffekte verantwortlich gemacht. Es ist bewiesen, dass sie direkt die Menge an Antioxidantien im Körper erhöhen.
Schutz vor DNA-Schäden
Oxidativer DNA-Schadenbegleitet uns im alltäglichen Leben. Er tritt täglich zehntausende Male in jeder Zelle unseres Körpers auf. DNA-Schäden sind einer der Gründe, warum wir alternund spielt auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Krankheiten wie Krebs. Weil Heidelbeeren so viele Antioxidantien enthalten, unterstützen sie die Neutralisation der freien DNA-schädigenden Radikalen. In einer Studie tranken 168 Testpersonen vier Wochen lang einen Mix aus Heidelbeer- und Apfelsaft. Am Ende der Studiewar der oxidative DNA-Schaden durch freie Radikale um 20 Prozent verringert. Diese Ergebnisse unterstützten auch kleinere Studien, bei denen frische oder pulverisierte Beeren verwendet wurden.
Schutz vor Cholesterin-Schäden
Oxidative Schäden beschränken sich nicht nur auf unsere Zellen und die DNA. Ebenso problematisch ist, wenn zirkulierende Lipoproteine des „schlechten“ LDL-Cholesterins oxidieren. Oxidation des LDL-Cholesterins stellt sogar einen entscheidenden Entwicklungsschritt bei einer Herzerkrankung dar. Aber zum Glück sorgen die vielen Antioxidantienin Heidelbeeren für weniger oxidiertes LDL-Cholesterin. Eine tägliche Portion von 50 Gramm Heidelbeeren senkte bei übergewichtigen Teilnehmern nach acht Wochen die LDL-Oxidationum 27 Prozent. Eine andere Studie zeigte, dass 75 Gramm Heidelbeeren bei einer Hauptmahlzeitdie Oxidation der LDL-Lipoproteine deutlich senkte.
Blutdruck senkend
Heidelbeeren zeigen besonders positive Effekte auf Menschen mit einem hohen Blutdruck, einem großen Risikofaktor für eine Reihe der weltweit häufigsten Todesursachen. In einer Studie trat bei fettleibigen Menschen mit einem hohen Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten eine Blutdrucksenkungvon vier bis sechs Prozent auf, nachdem sie acht Wochen lang 50 Gramm gefriergetrocknete Heidelbeeren gegessen hatten. Andere Studien zeigten ähnliche Wirkungen, vor allem bei Frauen nach den Wechseljahren, die durch das Absinken des Östrogenspiegels schneller Bluthochdruck entwickeln. Angesichts der Tatsache, dass Bluthochdruck eine der Hauptursachen für Herzinfarkt und Schlaganfall ist, können die Auswirkungen enorm sein.
Gut fürs Gehirn
Oxidativer Stress kann den Alterungsprozess des Gehirns beschleunigen, was sich nachteilig auf die Gehirnfunktion auswirkt. Studien mit Versuchstieren deuten an, dass die Antioxidantiender Heidelbeeren sich in Teilen des Gehirns ansammeln, die wichtig sind für die Intelligenz. Sie scheinen eine unmittelbare Wirkung auf die alternden Nervenzellenzu haben und die Signalübertragung zu verbessern. So bleiben Gedächtnis und Lernfunktion länger erhalten. In einer dieser Studien tranken neun ältere Teilnehmer mit leichten Gedächtnisstörungentäglich Heidelbeersaft. Nach 12 Wochen war die Merkfähigkeit gestiegen und auch depressive Symptome ließen nach. Eine Langzeitstudie über sechs Jahre mit mehr als 16.000 Senioren stellte einen Zusammenhang zwischen dem Essen von Heidel- und Erdbeeren und einem verzögerten Alterungsprozess im Gehirnvon maximal 2,5 Jahren fest. Eine Studieaus 2017 berichtet ebenfalls, dass konzentrierter Heidelbeersaft bei Senioren die Gehirnfunktion verbessert. Bereits nach einer zwölfwöchigen Einnahme von täglich 30 Milliliter Saftkonzentrat aus 230 Gramm Heidelbeeren wird die Blutzufuhr zum Gehirn erhöht und die Gehirnaktivität und Gedächtnisfunktion verbessert.
Anthocyane senken den Blutzucker
Heidelbeeren enthalten weniger Zucker im Vergleich zu anderen Fruchtsorten. 150 Gramm der blauen Beeren entspricht einem kleinen Apfel oder einer großen Orange. Und die bioaktiven Substanzen in Heidelbeeren beeinflussen den Blutzuckerspiegel günstig. Aus Studien ging hervor, dass Anthocyane positiv auf die Insulinempfindlichkeitund den Zuckerstoffwechselwirken. Diese antidiabetischen Effektegelten sowohl für Heidelbeersaft als auch für einen Extrakt. In einer Studie mit 32 übergewichtigen Testpersonen mit Insulinresistenz, verbesserte ein Heidelbeer-Smoothie die Insulinempfindlichkeiterheblich. Eine wirksamere Insulinsensitivität senkt das Risiko für die Entwicklung einiger der größten Gesundheitsprobleme weltweit: das metabolische Syndrom und Diabetes Typ 2. Heidelbeeren optimieren auch die Darmflora und können die ungünstigen Auswirkungen einer fettreichen Ernährung ausgleichen, wie eine Studiemit Ratten zeigte.
Gegen Harnwegsinfektionen
Harnwegsinfektionen sind bei Frauen ein häufig auftretendes Problem. Es ist bekannt, dass Cranberrysafthelfen kann, um solchen Infektionen vorzubeugen. Heidelbeeren sind eng verwandt mit Cranberrys und enthalten viele derselben aktiven Substanzen. Diese Substanzen verhindern, dass Bakterien wie E. colisich an der Blasenwand anheften und werden deshalb Anti-Adhäsine genannt. Heidelbeeren wurden auf diese Wirkung hin nicht so ausführlich untersucht, aber die Chance ist groß, dass sie ähnlich wirken wie Cranberrys.
Gegen Muskelschmerzen
Ein hartes Sportprogramm kann zu Muskelschmerzen und Ermüdung führen. Das wird teilweise durch örtliche Entzündungen – ausgelöst durch freie Radikale – im Muskelgewebe hervorgerufen, die den Reparaturvorgangfür die geschädigten Muskelzellen einleiten. Ein Nahrungsergänzungsmittel mit Heidelbeeren kann den Schaden auf molekularer Ebene verringern, was die Schmerzen und die Leistungsminderung der Muskeln auf ein Minimum reduzieren kann, wie eine kleine Studiemit zehn Athletinnen feststellte. Mit Heidelbeeren sind die Muskeln schneller wieder fit.
Gegen Darmprobleme
Heidelbeeren und Heidelbeerpresskuchen - ein Nebenprodukt bei der Saftherstellung – können die Ballaststoffzufuhr erhöhen. Das fördert eine gute Darmfunktion und fördert auch ein gesundes Körpergewicht. Gefriergetrocknete Heidelbeeren enthalten 24,1 Prozent überwiegend unlösliche Ballaststoffe, Heidelbeerpresskuchen sogar 58,9 Prozent. Die Ballaststoffe gehen vor allem auf die Kerne und die Schale zurück, wie eine aktuelle Studieergab. Getrocknete Heidelbeeren sind wegen der enthaltenen Gerbstoffe ein beliebtes Heilmittel bei Durchfall. Frische Früchte wirken eher abführend und können bei Verstopfung Abhilfe schaffen. In der Volksmedizin werden auch die Blätter der Heidelbeere verwendet, um Durchfälle und Magenbeschwerden zu bekämpfen. Die Kommission E des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte rät davon allerdings ab, weil es bei einer Überdosierung oder Langzeitanwendung zu Nebenwirkungen wie einer Hydrochinonvergiftung kommen kann.
Vorsicht mit Medikamenten
Wenn Sie Heidelbeeren lieben, aber Medikamente einnehmen müssen, sollten Sie beides nicht gleichzeitig zu sich nehmen. Der hohe Gerbstoffgehalt in den Beeren kann die Aufnahme gleichzeitig eingenommener Medikamente - und damit ihre Wirkung – beeinträchtigen. Wenn Sie das beachten, steht einem Genuss der süßen blauen Früchte allerdings nichts mehr im Wege. Wie wäre es mal wieder mit einem köstlichen Heidelbeerpfannkuchen? Wenn man anschließend im Spiegel die tiefblau gefärbte Zunge und Lippen entdeckt, weckt das bestimmt auch bei Ihnen wunderbare Kindheitserinnerungen!

Champignons für ein gesundes Gehirn

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Wussten Sie, dass Champignons Ihr Gehirn gesund erhalten? Sie schützen die Nervenzellen und fördern die Neubildung.

Champignons, auch bekannt unter dem Namen zweisporiger Egerling, gehören zu den beliebtesten Speisepilzen und passen zu vielen Gerichten. Sie schmecken gut und versorgen uns zudem mit lebenswichtigen Nährstoffen wie Vitamin D. Aber Champignons tun damit nicht nur etwas für unsere Knochengesundheit, sondern bringen auch unsere Gehirnzellen ordentlich auf Trab, wie neue Untersuchungen festgestellt haben.
Champignon: Der Gehirn-Booster
Champignons sind eine willkommene Ergänzung zu vielen Gerichten, aber sie können mehr als nur Geschmack verleihen. Laut einer neuen Studie haben sie eine positive Wirkung auf das Gehirn:

  • Sie sorgen für das Wachstum und den Erhalt bestimmter Gehirnzellen
  • Sie schützen die Nervenzellen vor chemischen Substanzen und Entzündungen
  • Sie fördern die Produktion des Nervenwachstumsfaktors (engl. nerve growth factor, Abk. NGF)

Champignons können also dazu beitragen, neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer und Demenz vorzubeugen. Offiziell ist der Champignon (Agaricus bisporus) ein Pilz, aber er wird allgemein den Gemüsen zugerechnet.
Alzheimer: Die häufigste Form von Demenz
Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz-Erkrankungen. Fast zwei Drittel der rund 1,6 Millionen Demenz-Patienten in Deutschland sind daran erkrankt. Die Betroffenen sind in der Regel älter als 65 Jahre, denn das Alter ist der Hauptrisikofaktor für eine Demenzerkrankung. Alzheimer ist eine fortschreitende Gehirnerkrankung, die Gedächtnis, Denkvermögen und die Fähigkeit zum Handeln nach und nach zerstört. Die Ursachen sind immer noch nicht völlig geklärt. Menschen mit einem bestimmten Gen namens APOE haben allerdings ein höheres Erkrankungsrisiko.
Symptome einer Alzheimer-Demenz

  • Desorientierung
  • Schwierigkeiten, sich neue Informationen zu merken
  • Stimmungsschwankungen und Verhaltensänderungen
  • Misstrauen gegenüber Familie, Freunden und Pflegekräften
  • Schwere Gedächtnisstörungen
  • Probleme beim Sprechen, Laufen und Schlucken
  • Wortfindungsstörungen
  • Fehlende Reaktionen auf Umgebung und Gespräche
  • Zunehmende Schwierigkeiten beim Ausführen kontrollierter Bewegungen
Ernährung und Bewegung für ein gesundes Gehirn
Es gibt bis heute keine Heilung für die Alzheimer-Krankheit, aber Experten sind überzeugt, dass körperliche Bewegung, soziale Kontakte und Omega-3-Fettsäuren die Symptome zumindest verzögern können. Studien haben gezeigt, dass Zucker eine schädigende Wirkung auf das Gehirn hat und Granatapfelsaft einen positiven Effekt bei neurodegenerativen Krankheiten erkennen lässt.
Weitere besondere Eigenschaften des Champignon
Obwohl inzwischen bei der medikamentösen Behandlung von Alzheimer Fortschritte erzielt werden, beschränkt sich die Therapie bislang auf eine Bekämpfung der Symptome. Vorbeugung bleibt daher das beste Mittel und der bekannte und beliebte Champignon unterstützt die Prävention der altersbedingten Erkrankungen. Frühere Studien zeigten bereits, dass der Champignon interessante Wirkungen offenbart:

  • antioxidativ
  • krebshemmend
  • antiviral
  • entzündungshemmend
  • antibakteriell
  • anti-diabetisch

Der Agaricus bisporuskann deshalb auch als funktionelle Nahrung eingesetzt werden, um verschiedene Krankheiten zu bekämpfen wie Bluthochdruck, Diabetes und neurodegenerative Erkrankungen.
Champignons schützen die Nerven
In dieser Studieder University of Malaysia wurden alle wissenschaftlich verfügbaren Informationen über den Pilz analysiert. Dazu gehörten die aktiven Bestandteile, die Demenz bekämpfen und die pharmakologischen Testergebnisse. Auch wurde nicht nur der gewöhnliche Champignon Agaricus bisporusuntersucht. Zehn weitere Pilze wie Maitake und der chinesische Raupenpilz Cordyceps sinensiswurden auf ihre Wirkung im Gehirn von Nagetieren getestet. Die Ergebnisse ließen sehen, dass jeder der untersuchten Pilze die Produktion des Nervenwachstumsfaktors NGF fördert. Dieses Neurotrophin oder Nervennährstoff bleibt lebenslang unverzichtbar für das Überleben der Nervenzellen im Gehirn. NGF ist an der Wachstumsregulierung, der Erhaltung und der Teilung bestimmter Nervenzellen beteiligt. NGF fördert die periphere Nervenregeneration: Das Netzwerk motorischer und sensorischer Nerven, die Gehirn und Rückenmark verbinden. Weil Champignons die Produktion von NGF anregen, schützt das die Nervenzellen gegen chemische Substanzen, die sonst zum Zelltod führen.
Für einige Pilze war die positive Wirkung auf die Gehirnleistung schon lange bekannt, wie der chinesische Raupenpilz Cordyceps sinensisoder der asiatische Igelstachelbart Hericium erinaceus. Auch der glänzende Lackporling oder Reishi (Ganoderma lucidum)wird schon von jeher als ausgezeichnetes Heilmittel gegen eine nachlassende Gehirnfunktion angesehen. Man darf also auch den profanen Champignon zu den Pilzen rechnen, die die Gehirnleistung noch mal ordentlich ankurbeln.
Das Beste aus Champignons holen: Vitamin D
Aus früheren Forschungenging hervor, dass Champignons das Gedächtnis und die Bewegungen bei alten Ratten verbessern. Pilze, und damit auch der Kultur-Champignon, sind eine der wenigen Nahrungsquellen, die Vitamin D liefern. Sie enthalten sogar so viel Vitamin D wie ein Nahrungsergänzungsmittelmit 2.000 Internationalen Einheiten (1 IE = 0,025 µg) – vorausgesetzt, man legt sie eine halbe Stunde in die Sonne, bevor man sie verzehrt. Denn genau wie unsere Haut, können auch Champignons Sonnenlicht in Vitamin D umwandeln. Diese Fähigkeit bleibt selbst nach der Ernte noch erhalten und das Vitamin D bleibt monatelang in den Pilzen stabil.
Vitamin D: unverzichtbar für den Körper
Wir wissen, dass Vitamin D lebenswichtig ist für ein gutes Immunsystem, starke Knochen und Zähne und für die Aufnahme von Kalzium. Ein mehr oder weniger starker Vitamin-D-Mangel ist allerdings heutzutage weit verbreitet. Deshalb stellen Champignons eine willkommene Ergänzung bei der Vitamin-D-Versorgung dar, besonders weil inzwischen bekannt ist, dass eine Unterversorgung mit dem Sonnenvitamin zu einer Vielzahl chronischer Krankheitenführen kann. Vitamin D spielt auch eine wichtige Rolle für die Gehirnfunktionund schützt gegen die schädlichen Plaque-Ablagerungender Alzheimer-Krankheit. Im gesamten zentralen Nervensystem und im Hippocampus, der für Lernen und Gedächtnis zuständig ist, befinden sich Vitamin-D-Rezeptoren.Darüber hinaus stehen Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Stoffwechselstörungen wie Diabetes, aber auch Gelenkentzündungen und Krebs alle in Verbindung mit einem Mangel dieses wichtigen Nährstoffes. Gönnen Sie also nicht nur sich selbst ein kurzes Sonnenbad zum Auffüllen des Vitamin-D-Speichers, sondern lassen Sie auch Ihre Champignons ein wenig Sonne tanken!

Kartoffelsaft für eine gute Gesundheit

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Saft aus rohen Kartoffeln ist als Heilmittel in Vergessenheit geraten. Doch mit Kartoffelsaft lassen sich einige Beschwerden auf natürliche Art lindern.

Kartoffeln gelten als der Sattmacher schlechthin. Die braune Erdknolle wird in Deutschland gerne und viel gegessen, doch europaweit sind wir mit einem jährlichen Verbrauch von etwa 57 Kilo pro Kopf ziemlich weit abgeschlagen. Denn in Griechenland, Polen oder Lettland isst jeder Bürger bis zu 100 Kilogramm Erdbirnen im Jahr. Kartoffeln stammen eigentlich aus Südamerika, wo zahllose Sorten angebaut werden. Inzwischen findet man jedoch auch in heimischen Supermarktregalen Sorten mit farbigem Fruchtfleisch in rot, lila, orange, gelb oder weiß. Als Salzkartoffel, Bratkartoffel, Pommes frites, Kartoffelpüree, Kroketten, Rösti oder Reibekuchen ist die auch Erdartischocke genannte Kartoffel in der heimischen Küche sehr beliebt. Doch als Heilmittel sind die Kartoffel und der aus rohen Kartoffeln gewonnene Saft in Vergessenheit geraten.
Kartoffelsaft: Viele antioxidative Substanzen
Kartoffelsaft trinken: Das klinkt sicher für den einen oder anderen seltsam. Und doch reicht das Interesse am Saft der Erdknolle bis ins 19. Jahrhundert zurück. Der Saft enthält eine Vielzahl gesunder Nährstoffe und kann durchaus zum Erhalt der Gesundheit beitragen. Wissenschaftliche Artikel berichten über einige bemerkenswerte Sachverhalte. Kartoffel sind bekannt für ihren hohen Vitamin-C-Gehalt und auch als gute Quelle für Vitamin B 6 und andere B-Vitamine sowie Kalium. Zudem enthalten Kartoffeln auch wichtige Mineralien wie Mangan, Kupfer und Magnesium. Der Eiweiß-Gehalt ist dagegen niedrig, hat aber eine besonders hohe biologische Wertigkeit. Das bedeutet, der Körper kann das Eiweiß aus Kartoffeln besonders gut verwerten und in körpereigene Eiweißstrukturen umwandeln. Bei einer hohen biologischen Wertigkeit reichen kleine Mengen des entsprechenden Nahrungsmittelproteins aus, um den Eiweißbedarf zu decken. Kartoffelnsind zudem fettarm, aber reich an antioxidativenSubstanzen.
Kartoffelsaft bei funktioneller Dyspepsie
Viele Menschen leiden an funktioneller Dyspepsie: Probleme im oberen Verdauungstrakt, die sich unter anderem als Blähungen, Völlegefühl, Aufstoßen und Sodbrennen bemerkbar machen und für die sich kein medizinischer Grund feststellen lässt. Etwa 30 Prozent der Bevölkerung hat mit diesen Problemen zu kämpfen. In Europa ist die Kartoffel ein traditionelles Heilmittel bei Magenbeschwerden. In einer Studietranken Patienten mit Dyspepsie eine Woche lang frischen Kartoffelsaft und bei den meisten Betroffenen verbesserten sich die Verdauungsbeschwerden deutlich. Dafür reichten schon 100 Milliliter Saft täglich oder bei anhaltenden Beschwerden 200 Milliliter. Auch als probiotischer Drink für Veganer oder Menschen, die keine Milchprodukte vertragen, eignet sich Kartoffelsaft. Laut einer Studiewird das Wachstum von Milchsäurebakterien im Darm gefördert und trägt zu einer guten Darmgesundheit und zur Stärkung des Immunsystems bei.
Kartoffelsaft bei neuropathischen Schmerzen
Kartoffelsaft als heilsames Mittel bei Magenbeschwerden ist noch relativ bekannt. Er lindert Sodbrennen, in dem er überschüssige Magensäure bindet. Das hat schon vor 100 Jahren der Arzt und Erfinder des Bircher Müslis Maximilian Bircher-Brenner empfohlen. Doch der Saft besitzt tatsächlich Eigenschaften, die bemerkenswerter und auch weniger bekannt sind. Kartoffelsaft kann nämlich als krampflösendes Mittel wirken, beugt epileptischen Anfällen vor, aber kann auch neuropathische Schmerzen bekämpfen. Solche Nervenschmerzen treten häufig im Verlauf von Diabetes-Erkrankungen auf. Eine Studiean Mäusen zeigte, dass die Wirkung zustande kommt, in dem der Saft sich an die GABA-Rezeptoren bindet. Diese Rezeptoren regulieren die Erregung und Dämpfung der entsprechenden Nervenzellen und somit auch das Empfinden von Unruhe und Schmerzen. In Kartoffelnfindet man auch Benzodiazepine, die von Natur aus in Säugetierengebildet werden. Benzodiazepine gehören zu den Schlaf- und Beruhigungsmitteln und binden sich ebenfalls an die GABA-Rezeptoren. Sowohl unverdünnter als auch verdünnter Kartoffelsaft zeigten bei den Mäusen einen deutlich krampfhemmenden Effekt. Die Studie deutet an, dass sowohl der Saft als auch die Kartoffel selbst die Aktivitäten der GABA-Rezeptoren beeinflussen.
Breitere Anwendung in der Volksmedizin
Die oben beschriebenen Wirkungsweisen von Kartoffelsaft sind bewiesen. In der Volksmedizin wird Kartoffelsaft auch bei Gelenkentzündungen, für ein gesundes Herz, gegen hohen Blutdruck, bei Akne, zur Gewichtsabnahme und bei hohem Cholesterinspiegel angewendet. Leider gibt es kaum wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit auf diesen Gebieten belegen. Sollten Sie Kartoffelsaft probieren wollen, achten Sie auf biologische Qualität und entfernen Sie sorgfältig grüne Stellen. Das darin gebildete Solanin ist in großen Mengen giftig. Kartoffelsaft sollte unmittelbar nach der Herstellung getrunken werden, sonst oxidiert er, wird bitter und verliert teilweise die gesunden Inhaltsstoffe.

Biologische Uhr: So kommen Sie morgens leichter aus dem Bett

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Was Sie für eine gute Nachtruhe und einen guten Start in den Tag tun können.

Sie sind kein Morgenmensch? Sie lassen den Wecker jeden Morgen mehrmals klingeln bevor Sie widerwillig aus dem Bett klettern? Mit diesen Tipps machen Sie es sich selbst ein wenig leichter, um gut gelaunt und ausgeruht den Tag zu beginnen.
Eine gute Nachtruhe ist das Schlüsselwort
Manche Menschen sind echte Nachteulen. Aufstehen ist für sie ein täglicher Kampf. Abends gelingt es ihnen nicht, zu einer vernünftigen Zeit zu schlafen, wodurch sie morgens ungenügend ausgeruht sind und schlecht gelaunt aus den Federn kriechen. Aber die gute Nachricht ist, dass es einige Tricks gibt, um den Pechvögeln auf die Sprünge zu helfen und die Morgenmuffel etwas zurechtzubiegen.
Mit einer Reihe von kleinen Anpassungen ihres Schlafrituals sollen Schlafmützen morgens mehr Energie haben und sich wohlfühlen. Vor allem eine gute Nachtruhe und Schlafhygiene sind entscheidend und daran kann gearbeitet werden. Eine Anzahl Tipps, um schnell einschlafen zu können, eine gute Nachtruhe zu genießen und frisch und munter aufzuwachen.
Ein fester Schlafrhythmus
Ein fester Schlafrhythmus ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wenn man jeden Tag ungefähr um dieselbe Zeit schlafen geht und aufsteht, wird sich die biologische Uhr mit diesem Rhythmus synchronisieren. Das wird dafür sorgen, dass Sie jeden Morgen etwa um dieselbe Zeit frisch aufwachen und schläfrig werden, wenn Ihre Schlafenszeit sich nähert. Wenn der nervige Summ- oder Klingelton Ihres Weckers sich meldet, werden Sie weniger oder gar keine Mühe mehr haben, um aufzustehen. Vielleicht brauchen Sie nicht mal mehr einen Wecker und Sie werden von alleine wach. Sind Sie noch nicht soweit, stellen Sie den Wecker weit genug vom Bett weg. So weit, dass Sie aufstehen müssen, um ihn auszumachen.
Struktur ist also wichtig, aber sie soll nicht zwanghaft werden. Wählen Sie feste Bettzeiten, die zu Ihrem Schlafrhythmus passen. Gehen Sie erst zu Bett, wenn Sie sich müde fühlen und nicht, weil die Uhr angibt, dass Schlafenszeit ist. Gehen Sie auch ins Bett, wenn Sie zu einer Zeit müde sind, zu der Sie normalerweise nicht unter die Decke kriechen. Gewöhnen Sie sich auch an, im Bett nur zu schlafen. Jeden Abend im Bett vor dem Fernseher einnicken, ist keine gute Strategie.
Ein bequemes Bett
Es ist offensichtlich, dass Sie nicht gut (ein)schlafen, wenn Sie unbequem liegen. Eine qualitativ gute Matratze und Kopfkissen sowie ein passendes Bett sind daher auch ein Muss. Die Dicke und der Härtegrad der Matratze sind abhängig von Körpergewicht und -form. Das Kopfkissen muss die Halswirbel gut unterstützen. Kaufen Sie Schlafbekleidung und Bettwäsche aus natürlichen, angenehmen Stoffen, damit Sie sich wie in einem Kokon oder warmen Nest fühlen.
Herumwühlen ist tabu
Herumwühlen im Bett stört die Nachtruhe des Partners, aber ist auch für Sie selbst verhängnisvoll. Sind Sie nach zwanzig Minuten im Bett noch nicht eingeschlafen, dann ist es besser um noch mal aufzustehen und etwas zu tun, was Sie beruhigt: Lesen Sie ein entspannendes Buch, hören Sie ruhige Musik und probieren Sie dann nach einer Weile wieder in den Schlaf zu finden. Durch das Einschränken der wachen Phasen im Bett werden Sie auf die Dauer von selbst besser schlafen.
Lassen Sie beim Aufstehen Licht herein
Öffnen Sie die Vorhänge, Rollos oder Rollläden sobald Sie wach werden, oder gehen Sie kurz nach draußen. Natürliches Licht ist gut für die Konzentration. Das macht völlig wach. Im Winter, wenn es draußen noch dunkel ist, schalten Sie am besten beim Wachwerden ein sanftes Licht ein.
Suchen Sie etwas, auf das Sie sich morgens freuen
Das Bedürfnis, um noch ein wenig länger unter der Bettdecke zu schlummern, können Sie auch bezwingen, in dem Sie eine schöne Beschäftigung für morgens einplanen. Es kann die Zeitung sein, worauf Sie sich freuen oder ein Glas frisch gepresster Fruchtsaft. Vielleicht ist es eine sportliche Aktivität oder einfach ein wunderbar stiller Moment im Haus, bevor die Kinder aufwachen. Hauptsache, es ist etwas, was Sie gerne tun oder genießen können. Solch ein Ich-Moment bringt Ihr Gehirn auf Trab und macht Sie sofort weniger müde.
Ein Becher Trost öffnet die Augen
Wenn Sie ein Kaffee-Junkie sind, dann sind Sie schon einen Schritt voraus, denn Koffein aktiviert die beiden Neurotransmitter Serotonin und Dopamin im Gehirn. Die pumpen das Energieniveau hoch, fördern die Konzentration und peppen die Laune auf. Sie mögen keinen Kaffee? Dann versuchen Sie es mit grünem oder schwarzem Tee. Sie enthalten ebenfalls Koffein sowie weitere gesunde Substanzen wie Antioxidantien.
Ein Work-out macht Sie endgültig wach
Wenn Sie Zeit dazu haben, ist ein Work-out die ideale Art, um den Körper wach zu schütteln. Sport oder anstrengende Körperbewegung am Morgen regt den Kreislauf an und pusht Ihr Nervensystem. Sie fühlen sich völlig wach und aufmerksam und dieses Gefühl hält stundenlang an. Darum sollten Sie auch abends auf Sport verzichten. Eine Ausnahme bildet hier Yoga, denn das kann helfen, um leichter einzuschlafen.
Beginnen Sie den Tag mit genügend „Brennstoff“
Versuchen Sie, etwas zu essen, auch wenn Sie morgens keinen Hunger verspüren. Ein hartgekochtes Ei zum Beispiel oder einen Joghurt mit etwas frischem Obst. Ihr Körper benötigt Energie, um in Gang zu kommen. Das Frühstück hilft Ihnen auch dabei, sich zu konzentrieren, und hält Ihren Biorhythmus im Zeitplan. So weiß Ihre biologische Uhr, dass der Morgen angebrochen und die Nacht vorbei ist.
Sorgen Sie tagsüber für ausreichend Aktivität und Licht
Wer tagsüber viel Tageslicht und frische Luft aufnimmt, auch im Winter, produziert abends genügend Schlafhormon Melatonin und ist im Einklang mit seiner biologischen Uhr. Auch Ihre Tätigkeiten am Tag, sowohl körperlich wie geistig, beeinflussen die Qualität Ihres Schlafes. Viel Tagesaktivität sorgt für eine gute Nachtruhe. Durch Sport beispielsweise werden Sie besser und tiefer schlafen. Aber vermeiden Sie viel Sport am Abend, denn sonst kommen Sie nur schlecht in den Schlafmodus.
Schränken Sie den Mittagsschlaf ein
Ein (zu) langes Nickerchen am Tag kann den Schlaf-Wach-Rhythmus völlig durcheinanderbringen und eine gute Nachtruhe behindern. Wenn Sie trotzdem ein Mittagsschläfchen brauchen, sollten Sie es auf maximal 45 Minuten begrenzen – stellen Sie am besten den Wecker – und schlafen Sie vor allem nicht nach 15 Uhr.
Dämpfen Sie das Licht, wenn die Schlafenszeit sich nähert
Wenn weniger Licht vorhanden ist, produziert die Epiphyse oder Zirbeldrüse im Gehirn, mehr Melatonin. Sobald die Lichtrezeptoren in der Netzhaut des Auges weniger Licht aufnehmen, kommt die natürliche Produktion dieses Hormons in Gang und der Körper erhält das Signal, sich auf die Nacht vorzubereiten. Das Schlafhormon Melatonin gelangt ins Blut und ins Hirnwasser. Es regelt unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus, mit anderen Worten: Es steuert die biologische Uhr.
Sonnenlicht, Tageslicht, Kunstlicht, aber auch Licht von Fernsehgeräten, Computern, Tablets oder Smartphones bremst die Produktion von Melatonin ab, wodurch man wach bleibt. Es ist darum wichtig, auch Fernseher oder Smartphone etwa eine Stunde vor Schlafenszeit auszuschalten und vor allem aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Versuchen Sie auch, so viel wie möglich im Dunkeln zu schlafen, oder tragen Sie eine Schlafmaske, wenn das Zimmer nur ungenügend abgedunkelt werden kann. Vor allem für Licht, das viele Blauanteile enthält, wie das Morgenlicht, sind die Lichtrezeptoren der Netzhaut sehr empfindlich. Kerzenlicht und normale Beleuchtung liegen mehr im roten Spektrum und haben weniger Einfluss auf die Melatoninproduktion.
Relaxen Sie, bevor Sie ins Land der Träume reisen
Stressige Umstände sollten Sie abends nach Möglichkeit vermeiden. Versuchen Sie, alle Ängste, Sorgen und Anspannungen zu verdrängen.
Einige Tipps, um zur Ruhe zu kommen und leichter einzuschlafen:
  • Fällt es Ihnen schwer abzuschalten und grübeln Sie ständig, dann sollten Sie Papier und Stift neben das Bett legen und vor dem Schlafengehen alle Sorgen und To-dos notieren. So können Sie sicher sein, dass Sie am nächsten Tag nichts vergessen und besser entspannen.
  • Schauen Sie dauernd auf den Wecker und sorgen sich darüber, dass Ihre Nachtruhe immer mehr schrumpft? Dann sollten Sie den Wecker umdrehen und Schäfchen zählen oder an einen ruhig dahin plätschernden Bach denken.
  • Machen Sie einen imaginären Bodyscan, wobei Sie sich auf das Entspannen aller Körperteile konzentrieren, von den Zehen bis zum Scheitel, während Sie ruhig ein- und ausatmen.
  • Lassen Sie sich durch beruhigende Musik in den Schlaf wiegen; das kann ein günstiges, aber äußerst wirksames Heilmittel gegen Schlaflosigkeit sein.
  • Ein warmes Bad, ein entspannendes Buch, Entspannungsübungen wie zum Beispiel Yoga, Meditation oder ein ruhiger Abendspaziergang sind ebenfalls ideal, um in die Stimmung für das Land der Träume zu kommen.

Laut Psychologin und Schlafexpertin Annelies Smolders kann man Schläfrigkeit am besten erzeugen, in dem man sich auf ein Bild konzentriert, was eigentlich auch eine Form von Meditation darstellt. Es spielt keine Rolle, was es ist: Das Rauschen des Meeres oder von Blättern eines Baumes oder einfach Schafe zählen... Sie entwickeln auf diese Weise eine Tunnelvision, die das Gehirn beruhigt.
Kühl und still soll es sein
Sie schlafen leichter ein und genießen eine angenehmere Nachtruhe, wenn Ihr Körper abgekühlt und das Zimmer ausreichend gelüftet ist. Darum stellen Sie die Heizung im Schlafzimmer besser aus und öffnen tagsüber und eventuell auch nachts ein Fenster. Eine Temperatur von 16 bis 18 Grad ist ideal zum Schlafen. Auch Geräusche sind ein störender Faktor, ausgenommen beruhigende Musik, die sie einschlummern lässt. Sollte Ihr Partner schnarchen, können Ohrstöpsel Abhilfe schaffen oder getrennte Schlafzimmer.
Vorsicht mit Absackern und Wachmachern
Alkohol macht müde, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass man weniger tief schläft und häufiger aufwacht während der Nacht. Folglich fühlt man sich morgens schlapp und müde. Vermeiden Sie abends und am späten Nachmittag auch koffeinhaltige und anregende Getränke wie Kaffee, Cola oder Energydrinks. Dasselbe gilt auch für Nikotin.
Ein voller Magen hält Sie wach
Abends eine schwere Mahlzeit oder fettes Essen ist, abgesehen vom Gesundheitsaspekt, einer guten Nachtruhe nicht zuträglich, aber ein leerer Magen ist auch keine Option. Die Empfehlung lautet, zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen nicht mehr zu essen. Ein leichter Snack vor dem zu Bett gehen, kann den Schlaf jedoch fördern. Ein Glas warme Milch in Kombination mit leichten Kohlenhydraten – zum Beispiel ein Cracker – kann beim Einschlafen helfen. Die Milch enthält Tryptophan, eine Aminosäure, die für die Produktion des Schlafhormons Melatonin gebraucht wird. Die Kohlenhydrate sind nötig, um das Gehirn empfänglicher für das Tryptophan zu machen, denn ohne die Gesellschaft von Kohlenhydraten wird der Großteil des Tryptophans durch die Blut-Hirn-Schranke abgeblockt. Eine Banane ist ideal, sie enthält sowohl Tryptophan als auch Kohlenhydrate. Laut einer australischen Studie ist ein Smoothie aus Milch mit Banane deshalb auch der ideale Schlafcocktail.
Andere Faktoren
Auch zahlreiche Medikamente und der Zeitpunkt, an dem sie eingenommen werden, beeinflussen den Schlaf. Manche stellen einen Störfaktor dar, andere verbessern die Schlafqualität. Auch Sex soll eine gute Therapie darstellen. Wissenschaftliche Beweise liegen dafür zwar nicht vor, aber schaden kann es sicher nicht.
Wenn all diese Tipps für eine gute Nachtruhe und Schlafhygiene nichts nützen oder wenn Sie sich nach mindestens sieben Stunden Schlaf noch nicht ausgeschlafen fühlen, dann sollten Sie einen Arzt kontaktieren. Vielleicht liegt eine Schlafstörung wie Schlafapnoe dem Problem zugrunde oder ein anderes Gesundheitsproblem liegt auf der Lauer.

Grippezeit: Rotwein, Blaubeeren und Tee schützen - mit den richtigen Darmbakterien

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Flavonoide sind bekannt für ihre stärkende Wirkung auf das Immunsystem. Und mit den passenden Darmbakterien schützen sie vor schweren Grippeinfektionen.


In Australien geht der Winter mit der schlimmsten Grippewelle seit 15 Jahren zu Ende. Die Zahl der Erkrankungen gilt auch als Gradmesser für unsere Region und Experten erwarten daher auch in Deutschland eine starke Verbreitung der Influenza-Viren.
Flavonoide arbeiten mit Darmbakterien zusammen
Flavonoide, natürliche Pflanzenstoffe in Beeren, Tee und Rotwein sind bekannt für ihre schützenden Eigenschaften, die dem Immunsystem helfen, Infektionen zu bekämpfen. Eine neue Studie in „Science“ zeigte nun, dass solche Flavonoide mit bestimmten Darmbakterien zusammenarbeiten, um schwere Influenzainfektionen zu verhindern.
Bei ihren Tests an Mäusen, stellten die Wissenschaftler fest, dass dies die hoch ansteckende Infektion nicht stoppt. Aber das Immunsystem wurde angeregt und verhinderte, dass die Grippe das Lungengewebe angriff. Laut den Wissenschaftlern helfen die Forschungsergebnisse zu verstehen, warum Menschen unterschiedlich auf eine Grippeinfektion reagieren.
Influenza für Ältere und Kranke immer noch gefährlich
Die meisten Menschen erholen sich innerhalb einer Woche von einer Grippe, aber für Ältere und chronisch Kranke kann es gefährlich werden. Weltweit sterben nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich 250.000 bis 500.000 Menschen an der Infektionskrankheit Influenza. „Jahrelang dachte man, dass Flavonoide schützende Eigenschaften besitzen, die das Immunsystem bei der Bekämpfung von Infektionen unterstützen“, sagt Erstautorin der Studie Dr. Ashley Steed, eine Kinderärztin am St. Louis Children’s Hospital in Missouri. „Flavonoide kommen in unserer Nahrung viel vor, daher ist eine wichtige Schlussfolgerung unserer Studie, dass möglicherweise die Flavonoide mit Darmbakterien zusammenarbeiten, um uns vor der Virusgrippe und anderen Virusinfektionen zu schützen. Offensichtlich müssen wir noch mehr darüber lernen, aber unsere Ergebnisse sind faszinierend.“
Clostridium orbiscindens nutzt die Flavonoide
Frühere wissenschaftliche Beweise haben schon angedeutet, dass die Darmflora eine wichtige Rolle spielen könnte beim Schutz vor schweren Grippeerkrankungen. Die neue Studie, durchgeführt von der Washington University School of Medicine in St. Louis, hatte das Ziel, die Darmbakterien zu identifizieren, die für den Schutz verantwortlich sind. Zusätzlich haben Ernährungswissenschaftler lange Zeit die potenziellen gesundheitlichen Vorteile von Flavonoiden erforscht. Dabei entdeckten sie, dass das Bakterium Clostridium orbiscindensfür die Schutzfunktion verantwortlich war. Sie glauben, dass dieses Bakterium mit den Nahrungssubstanzen interagiert, um die Produktion von Interferonen anzuregen. Diese Proteine werden von den Körperzellen hergestellt als Abwehrantwort auf einen Virenangriff. Das Stoffwechselprodukt, das diese Reaktion hervorruft, heißt Desaminotyrosin, auch bekannt als DAT.
DAT schützt die Lunge
Es spielt nicht nur eine flavonoidreiche Ernährung eine Rolle, sondern unsere Ergebnisse zeigen, dass man außerdem die richtigen Bakterien im Darm braucht, um diese Flavonoide dazu zu nutzen, die Immunantwort zu kontrollieren“, erklärt ein anderer Autor der Studie, Dr. Thaddeus Stappenbeck. „Das verhinderte bei Mäusen Influenza bedingte Lungenschäden. Und besonders diese Art von Schäden verursachen häufig ernste Komplikationen wie Lungenentzündung beim Menschen.“
Dr. Steed fügt hinzu: „Als wir den Mäusen DAT gegeben haben und sie anschließend mit Influenza infizierten, erlitten die Mäuse weit weniger Lungenschäden als Mäuse, die nicht mit DAT behandelt wurden.“ Obwohl die Lungen der mit DAT behandelten Mäuse viel weniger Lungenschäden aufwiesen, war der Grad der viralen Infektion identisch mit dem der unbehandelten Mäuse. „Die Infektionen waren grundsätzlich gleich“, sagt Dr. Stappenbeck. „Die Bakterien und DAT verhinderten nicht die eigentliche Grippeinfektion; die Mäuse hatten immer noch den Virus. Aber das DAT verhinderte, dass das Immunsystem das Lungengewebe schädigt.“
DAT reduziert die Schwere der Krankheit
Die Ergebnisse sind wichtig, weil jährliche Grippeimpfungen nicht immer effektiv vor einer Ansteckung schützen, sagen die Wissenschaftler. „Mit DAT könnte es möglich sein, dass Menschen weniger stark erkranken, wenn sie sich anstecken“, erklärt Dr. Steed. „Diese Strategie zielt nicht auf den Virus selbst, sondern auf die Immunreaktion auf den Virus. Das könnte wertvoll sein, weil es eine Herausforderung darstellt, Therapien und Impfstoffe, die sich auf den Virus richten, wegen ständiger Mutationen des Influenzavirus, dauernd anzupassen.“
Beeren sind das neue Viagra
Nahrungsmittel, die viele Flavonoide enthalten, sollen die erektile Dysfunktion – im Volksmund schlicht Impotenz genannt – genauso gut behandeln können wie die sagenhafte blaue Pille. Experten behaupten, dass eine Handvoll Beeren dreimal wöchentlich oder einige Gläser Rotwein Wunder bewirken können bei der Erkrankung, die schätzungsweise die Hälfte aller Männer im Alter zwischen 40 und 70 betrifft. Die Studieaus 2016 berichtet, dass Obstsnacks die Sexualfunktion genauso gut stärken wie fünf Stunden laufen wöchentlich, dank der natürlichen Inhaltsstoffe Flavonoide und Anthocyane. Man findet sie in Kirschen, Brombeeren, Radieschen, schwarzen Johannisbeeren und Heidelbeeren. Zitrusfrüchte enthalten Substanzen wie Flavanone und Flavone, die eine ähnliche Wirkung besitzen.
Flavonoide gegen Impotenz
Die Wissenschaftler zeigten, dass Flavonoide aus diesen Früchten die Impotenz um 14 Prozent reduzieren konnten. Während schon bekannt war, dass Flavonoide gesundheitliche Vorteile haben, entdeckten Forschungen der University of East Anglia und der Harvard-Universität, dass wahre Ausmaß des gesundheitlichen Nutzens. Und eine Kombination einer flavanoidreichen Ernährung mit Bewegung wird eine noch weitaus größere Verbesserung der erektilen Dysfunktion bewirken: um 21 Prozent, wie die Studie festgestellt hat.

Gewürze beeinflussen die Gefühle

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Der Duft von Gewürzen ist auch mit Gefühlen verbunden. Doch kann der Verzehr von Gewürzen ebenfalls unsere Emotionen beeinflussen?

Können Kräuter und Gewürze Auswirkungen auf unsere Gefühle haben? Laut einer Studie in „Foods“ nehmen bestimmte Gefühle durch aromatische Pflanzen deutlich zu. Die Studie hat den Effekt von vier Gewürzen mit vielen Antioxidantien gemessen: Zimt, Ingwer, Gewürznelken und Muskat.
Obst und Gemüse für gute Laune
Schon von Kindesbeinen an sind wir emotional mit Nahrung verbunden: Essen als Trost oder als Belohnung beginnt früh in unserem Leben. „Man ist, was man isst“ und durch regelmäßigen Junkfood-Konsum werden wir leider nicht glücklicher wie Forschungen gezeigt haben. Hingegen können Obst und Gemüse Symptome einer Depression innerhalb einiger Wochen reduzieren. Gewürze in der Nahrung spielen ebenfalls eine Rolle bei Emotionen, berichtet das Journal „Foods“. Für die Studie aßen die Teilnehmer Snacks, in denen eine Mischung von vier Gewürzen verarbeitet war. Was machen Ingwer, Zimt, Muskat und Gewürznelken mit unserer Laune?
Nahrung beeinflusst die Gefühle
Es gibt relative viele Studien darüber, wie Gefühleunser Essverhalten beeinflussen. Doch erst nach und nach zeigen Forschungsergebnisse, dass Nahrungsmittel sich auch auf unsere Emotionen auswirken. Aus aktuellen Studienging hervor, dass Junkfood Depressionen fördert und der regelmäßige Verzehr von Obst und Gemüse solche Beschwerden in kurzer Zeit verringert. Der Einfluss von Düften auf die Stimmung und die Gefühle ist ebenfalls inzwischen bekannt.
Nahrung: Positive Erfahrung für gesunde Esser
Essen steht in Verbindung mit unserem Gemütszustand, das ist bewiesen. Eine Diät hat große Chancen zu scheitern, wenn man diesen Aspektübersieht. Dennoch scheint das bei 90 Prozent der Menschen, die eine Diät machen, so zu sein. Nahrung beeinflusst wie wir uns fühlen und das ist wiederum ein Schlüsselfaktorbei der Auswahlvon Nahrungsmitteln. Nahrung ist eine positive Erfahrung für gesunde Esser und viele aromatische Bestandteile von Gewürzen haben Auswirkungen auf unsere Gefühle. Zudem sind viele Gewürze reich an Antioxidantien. Antioxidantiensind Moleküle, die die Oxidation anderer Moleküle bremsen oder verhindern. Gewürze wie Zimt, Ingwer, Muskat und Gewürznelken enthalten besonders viele dieser gesundheitsfördernden Substanzen.
Zimt
Zimt ist ein sehr beliebtes Gewürz und wird weltweit viel verwendet. Zimt senkt Blutzucker und Blutfette, wenn viel Zucker gegessen wird.
Muskat
Muskatverfügt über eine starke Bioaktivität, vernichtet wirksam freie Radikale und schützt so die Gefäße. Die Konzentration der Antioxidantien ist sehr hoch im Vergleich mit anderen Gewürzen.
Ingwer
Ein Gewürz, das unter anderem Entzündungen hemmt, Übelkeit, Migräne und Bluthochdruck bekämpft und wovon mindestens 115 Bestandteile in getrockneter Form identifiziert wurden. Gingerol bildet hierbei den Hauptbestandteil.
Gewürznelken
Gewürznelken wirken – wie auch die oben genannten Gewürze – antibakteriellund bekämpft Krankheitskeime.
Herzlicher und abenteuerlicher
Für die Studie wurde eine Mischung erstellt aus 57 Prozent Zimt, 22 Prozent getrocknetem Ingwer, 15 Prozent Muskat und 6 Prozent Gewürznelken. Ein Apfelsnack als Basis enthielt vier bis fünf Gramm dieser Mischung pro 100 Gramm Apfel. Die Snacks bestanden aus Maismehl, Apfelmus und einem Prozent Salz.
61 Frauen und 39 Männer aller Altersstufen nahmen an diesem Test teil. Es wurden vier Tests innerhalb von zwei Wochen durchgeführt. Die Teilnehmer beurteilten ihre Emotionen auf einer hedonischen 9-Punkteskala (Gesamtbeliebtheit). Weiterhin analysierte ein Phlebologe, ein Venenspezialist, Blutproben der Teilnehmer und maß die antioxidative Kapazität.
Die herausstechendsten Ergebnisse betrafen die 5-Prozent-Mischung. Auffallend war, dass das Gefühl von Gelassenheit abnahm. Dieses Ergebnis widerspricht einer anderen Studie, bei der der Verzehr gerade zu mehr Gelassenheit führte und das Gefühl von Reizbarkeit abnahm. Zufriedenheit nahm tatsächlich zu, ebenso die Gefühle von wild, herausfordernd, abenteuerlich und frei. Auch Zufriedenheit, Freude und Herzlichkeit erreichten Höchstwerte.
Intensität von Gefühlen
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Gewürze in Snacks bestimmte Gefühle unterdrücken. Das stimmt mit früheren Forschungen über die Wirkung von Düftenüberein. Auch die Intensität von Emotionen wurde durch die Gewürze gesteuert; die Pflanzenbestandteile scheinen das unmittelbar nach dem Verzehr zu beeinflussen. Im Allgemeinen verschwand die Intensität eine Stunde nach dem Verzehr wieder.

Diabetes Typ 3c kommt häufiger vor als gedacht

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Die beiden Diabetes-Typen 1 und 2 sind inzwischen bekannt. Doch kürzlich wurde ein dritter Typ Diabetes entdeckt, der häufig auftritt, aber oft übersehen wird.


Ärzte erkennen ihn selten. Menschen mit Diabetes Typ 3c werden oft genug noch nach Hause geschickt mit der Nachricht, dass sie Diabetes Typ 2 haben. Und dadurch wird nicht nur die Anzahl der Menschen mit Diabetes Typ 3c unterschätzt, sondern erhalten diese Patienten außerdem nicht die Behandlung, die eigentlich zu diesem Diabetes-Typ gehört. Das zeigt eine neue Studie aus Großbritannien.
Drei Diabetes-Typen
Wenn Sie jemand nach den Diabetesuntergruppen fragt, gelingt es wahrscheinlich noch, um zwei aufzuzählen. Sehr bekannt sind Diabetes Typ 1 und Typ 2. Aber seit einigen Jahren weiß man, dass es noch eine dritte Variante gibt: Diabetes Typ 3c.
Diabetes Typ 1 entsteht, weil das Immunsystem gesundes Gewebe in der Bauchspeicheldrüse angreift und die insulinproduzierenden Zellen vernichtet. Menschen mit diesem Diabetes-Typ müssen sich selbst Insulin spritzen. Dann gibt es noch Diabetes Typ 2, bei dem der Körper nicht mehr gut auf das Insulin reagiert und im späteren Verlauf auch nicht mehr genügend Insulin produzieren kann. Schließlich gibt es noch den kürzlich entdeckten Diabetes Typ 3c. Er entsteht durch unnormales Gewebewachstum auf der Bauchspeicheldrüse, durch Entzündungen in der Bauchspeicheldrüse oder durch operatives Entfernen von Teilen der Bauchspeicheldrüse oder auch komplett. Solche Umstände schädigen die Fähigkeit des Körpers, um Insulin herzustellen.
Die Studie
Wissenschaftler der Universität von Surrey wollten wissen, wie oft die verschiedenen Diabetes-Typen vorkamen und wie gut Hausärzte in der Lage waren, die unterschiedlichen Diabetes-Arten zu diagnostizieren. Sie untersuchten deshalb die Krankenakten von mehr als zwei Millionen Briten.
Die Ergebnisse
Die Studie lieferte eine Reihe von Überraschungen. So wurde Diabetes Typ 3c nur selten von Hausärzten erkannt: Von den Menschen, die bereits einmalProbleme mit der Bauchspeicheldrüse hatten, erhielt 97,3 Prozent die Diagnose Diabetes Typ 2, obwohl sie eigentlich Diabetes Typ 3c hatten. Solch eine falsche Diagnose kann einen enormen Einfluss auf den Patienten haben, erklären die Wissenschaftler. Denn ein Patient mit Diabetes Typ 3c hat dringender eine Insulin-Therapie nötig als Patienten mit Diabetes Typ 2. Darüber hinaus schien Diabetes Typ 3c viel häufiger aufzutreten als gedacht. Erwachsene hatten sogar ein höheres Risiko für Diabetes Typ 3c als für Diabetes Typ 1.
Die Forscher plädieren für mehr Aufmerksamkeit bezüglich Diabetes Typ 3c, besonders unter medizinischem Personal. Denn das lange Ausbleiben der richtigen Diagnose und entsprechender Behandlung kann schließlich zu gravierenden Folgeschäden an Nerven, Augen und Nieren führen.

Kalziumversorgung: Es geht auch ohne Milch

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Kalzium ist lebenswichtig für den Aufbau und Erhalt unserer Knochen und Zähne. Doch nicht nur Milchprodukte können den Kalziumbedarf decken.

Kalzium ist nicht nur für Knochen und Zähne wichtig, sondern auch für Herz, Muskeln und Nerven. Milchprodukte wurden lange als die wichtigste Quelle für Kalzium angesehen. Und viele Menschen nehmen zusätzlich ein Nahrungsergänzungsmittel ein, um sich ausreichend mit Kalzium zu versorgen. Doch dieses Vorgehen besitzt einige Nachteile. Darum sollten Sie lieber auf alternative Kalzium-Quellen ausweichen.
Milchfreie Kalzium-Quellen
Bei Kalzium denken wir vor allem an starke und feste Knochen. Doch auch Herz, Muskeln und Nerven brauchen für eine gute Funktion genügend Kalzium. Und nicht zu vergessen: die Blutgefäße. Kalzium unterstützt das Weiten und Zusammenziehen der Adern. Die Drüsenfunktion wird unterstützt: Sie können durch Kalzium besser Hormone und Enzyme ausscheiden. Für solche lebenswichtigen Funktionen benötigt der Körper ausreichend Kalzium. Nimmt man mit der Nahrung nicht genügend Kalzium auf, löst der Körper das Mineral aus den Knochen. Das kann auf Dauer die Knochen schwächen und zu Osteoporose führen. Ein Kalziummangel wird auch in Verbindung gebracht mit Darmkrebs und Bluthochdruck.
Nachteile von Kalzium-Präparaten
Häufig wird ein Kalzium-Präparat eingenommen, um Osteoporose vorzubeugen, aber das Mineral ist eben auch unverzichtbar für viele andere Körperfunktionen. Ratsam ist es, genügend Kalzium über die Nahrung zuzuführen und dazu täglich ein niedrig dosiertes Kalzium-Präparat. Zu hohe Tagesdosierungen können nämlich auch schaden und zu Gefäßverkalkung, Herzinfarktund einem erhöhten Schlaganfallrisikoführen. Um dieser Gefahr zu entgehen, muss Kalzium mit Vitamin D kombiniert werden. Frühere Forschungen ergaben auch, dass nur diese Kombination die Knochen stärkt. Kalzium alleine erreicht nicht die Knochen, wird nicht vollständig über den Urin ausgeschieden und sammelt sich daher in den Blutgefäßen an. Auch eine Verbindung zur Demenzwurde festgestellt: Vor allem Frauen, die bereits einen Schlaganfall hatten oder mit Durchblutungsstörungen im Gehirn diagnostiziert wurden, sollten keine hoch dosierten Kalzium-Nahrungsergänzungen ohne ärztliche Begleitung einnehmen. Und während kalziumreiche Nahrungsmittel das Risiko für Nierensteine senken, fördern Kalziumpräparate, die nicht mit Vitamin D kombiniert werden, die wiederkehrende Steinbildung in den Nieren. Diese negativen Auswirkungen von Kalzium-Supplementen treten besonders bei Dosierungen von 500 bis 1.000 Milligramm pro Tag auf.
Nicht nur Milch liefert Kalzium
Milch und Milchprodukte wurden immer als wichtigste Kalzium-Quellen betrachtet. Doch wer beispielsweise an Laktose-Intoleranz leidet und keinen Milchzucker verträgt, muss gezwungenermaßen nach anderen Kalzium-Lieferanten Ausschau halten. Dann ist es praktisch, wenn man weiß, welche anderen Nahrungsmittel kalziumreich sind. Zudem enthalten Milchprodukte Vitamin A, was paradoxerweise, gerade die Knochen schwächen kann. Denn wer sich sehr eiweißreich ernährt, braucht für die Verarbeitung viel Vitamin A. Vitamin A ist am Eiweißstoffwechsel beteiligt, aber auch am Knochenstoffwechsel und für den Knochenaufbau steht dann nicht mehr genügend Vitamin A zur Verfügung. Zum Glück ist es ganz leicht, um auf anderen Wegen den Kalziumspiegel aufrecht zu erhalten.
Alternative Kalzium-Quellen
Dunkle Blattgemüse und Kohlsorten
Eine Portion von 200 Gramm Grünkohl enthält mehr Kalzium als ein Glas Milch: 424 Milligramm gegen 240 Milligramm. Auch Mangold, Spinat und Fenchel enthalten mehr als 200 Milligramm pro Portion. Isst man das Gemüse roh oder leicht gedünstet, bleibt das Kalzium erhalten und Sie bekommen als Bonus noch Magnesium und Eisen.


Fisch
Fetter Fisch wie Sardinen und Lachs ist besonders kalziumreich. Auch Seetang oder Seealgen sind eine wichtige Quelle für Mineralstoffe und Kalzium.

Reis- und Mandelmilch
Beide Milchsorten enthalten genauso viel Kalzium wie Kuhmilch: 120 Milligramm pro 200 Milliliter. Sojamilch ist zwar kalziumreich, produziert aber häufig Darmgase und unangenehme Blähungen. Eine Portion Tofu aus Soja liefert etwa 250 Milligramm Kalzium.

Sesamsamen und Sonnenblumenkerne
Schon zwei Esslöffel (5 Gramm) dieser beiden Saaten versorgt den Körper mit 65 Milligramm Kalzium. Greift man zusätzlich zu aromatischen Kräutern wie Basilikum oder Rosmarin, erhöht sich das schnell auf bis zu 100 Milligramm.

Nüsse
Eine Handvoll Haselnüsse oder Mandeln gibt genug Kalzium, um in den Tag zu starten. Feigen sind ebenfalls eine ausgezeichnete Kalzium-Quelle. Und Nüsse sind noch auch aus anderen Gründen ein besonders cleverer Snack! Eine Portion Nüsse senkt das Risiko für tödliche Krankheiten deutlich und hilft sogar beim Abnehmen.

Haferbrei
Ein altmodisches Schüsselchen Haferbrei liefert dem Körper auch die notwendige Kalziummenge. Schon 35 Milligramm Haferbrei stellen etwa 105 Milligramm Kalzium zur Verfügung. Kombiniert man das mit frischen oder getrockneten Früchten, macht das zusätzlich noch lange satt.

Hülsenfrüchte
Bohnen sind eine prima Kalzium-Quelle: Eine Tasse gekochte Bohnen inklusive Flüssigkeit liefert ungefähr 200 Milligramm Kalzium.
Wie viel Kalzium braucht der Körper?
Jugendliche, die noch im Wachstum sind, brauchen 1.300 Milligramm täglich. Als Erwachsener reichen dann 1.000 Milligramm. Erst ab einem Alter von 50 Jahren steigt der Bedarf wieder an und man sollte 1.200 Milligramm Kalzium aufnehmen. Der Hauptanteil sollte über entsprechend kalziumreiche Nahrungsmittel abgedeckt werden. Kalzium aus tierischen Quellen kann vom Körper besser aufgenommen werden als pflanzliches Kalzium.
Vitamin D ist genauso wichtig
Vitamin D macht eine Kalziumaufnahme im Körper erst möglich. Darum ist das „Sonnenvitamin“ genauso wichtig wie Kalzium. Der Körper produziert Vitamin D durch Sonneneinstrahlung auf der Haut. Vitamin D finden sich in Nahrungsmitteln wie fetter Fisch, Eigelb und Champignons – wenn man sie vor dem Verzehr ein halbe Stunde in die Sonne legt. Denn auch Champignons können durch Sonnenlicht Vitamin D herstellen. Butter, Fleisch, Schweineschmalz und Weidemilch sind ebenfalls prima Vitamin-D-Quellen.
Was behindert die Kalziumaufnahme?
Salz und Koffein fördern die Ausscheidung von Kalzium über den Urin. Medikamente, die entwässern, die Magensäure binden oder auch Abführmittel, Antiepileptika, Cortison und Schilddrüsenhormone können – genau wie Alkohol – die Aufnahme von Kalzium verhindern oder den Kalziumbedarf erhöhen.
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