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Fitness für Senioren: Tanzen ist optimal

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Tanzen ist eine ausgezeichnete und amüsante Art, um sich für seine »alten Tage« zu rüsten. Tanzen besitzt viele Trümpfe, die man bei klassischen Trainingsmethoden vermisst.



Altwerden, sollte man denken, ist eine Frage von Verschleiß. Aber einen Menschen kann man nicht vergleichen mit einem alten Sessel oder einem verschlissenen Hemd. Viele Körperteile und unser Geist sind ausgesprochen langlebig. Sie funktionieren nahezu perfekt bis zu unseren letzten Lebenstagen. Wenn sie Beschwerden machen, kommt das eher durch einen Mangel an Bewegung. Wir benutzen sie zu wenig. Muskeln, die keine Arbeit leisten müssen, bauen ab. Genauso wie unser Gehirn nicht besser funktioniert, wenn wir es nicht einsetzen.

Wer frisch und munter die Hundert erreichen will, muss Gehirn und Körper pflegen. Man sieht immer mehr Senioren, die sich pflichtbewusst darauf konzentrieren. Sie lösen Kreuzworträtsel, Sudokus oder machen Gedächtnisspiele, um das Gehirn zu trainieren. Aber in der Praxis bringt das kaum Vorteile; sie werden nur besser im Kreuzworträtsel lösen.



Einzigartige Bewegungen

In der wissenschaftlichen Welt ist kürzlich ziemlich viel Aufmerksamkeit fürs Tanzen entstanden. Das erweist sich als überraschend vielseitige Aktivität, die einige klassische Formen von Körperbewegung in den Schatten stellt. Zum Beispiel Gerätetraining im Fitnessraum. Die Geräte zwingen einen zur einer Serie von Übungen, die man fast gedankenlos ausführen kann und die nach einiger Zeit todlangweilig werden. Welch ein Unterschied zum Tanzen! Die abwechslungsreichen Bewegungen und Reaktionsmuster bringen nicht nur jeden Muskel im Körper in Bewegung, auch das Gleichgewicht wird intensiv trainiert. Das führt zu einer Art flüssigem Gleichgewicht, dass mit vielen anderen Sportarten nicht erreicht werden kann.



Raus aus den Alltagsbewegungen

Tanzen bringt einen oft an die Grenze seiner Komfortzone, was einen zur Aufmerksamkeit zwingt. Es mündet schließlich in einer selbstsicheren Körperhaltung, so dass Senioren wieder aufs Neue den Informationen vertrauen, die ihr Körper mitteilt und nicht nur auf visuelle Informationen, die häufig ein wichtiger Grund dafür sind, dass sie sich weniger bewegen. Nachlassende Sehfähigkeit macht unsicher. Die positive Wirkung des Tanzens zeigt sich konkret in einem besseren zentralen Gleichgewicht, einem stabileren und selbstsichereren Gang und schnelleren und genaueren Reaktionen. Es gibt noch keinen Beweis, dass Tanzen das Risiko für Fallen erheblich senkt, aber all diese Faktoren sind Stück für Stück entscheidend für die Fallprävention im täglichen Leben. Natürlich erzielen Senioren auch die üblichen Vorteile aus der Bewegung. Herz und Blutgefäße bleiben flexibler und vertragen Belastungen besser. Der Blutzuckerspiegel bleibt besser unter Kontrolle. Die Muskeln funktionieren wie sie sollen und vieles mehr. Der griechische Tanz Sirtaki lässt Senioren laut einer Studiesogar höher springen und weiter laufen.



Tanzen mit Schwung hat die größte Wirkung

Ballett, Volkstanz, Aerobic, Swing, Rock..., für praktisch alle Tänze gilt, dass sie positive Wirkungen haben, in dem Maße wie sie öfter, intensiver und variierter ausgeübt werden. Lateinamerikanische Tänze wie Salsa, Cha-cha-cha oder Merengue verbessern laut einer Studiedie körperliche Fitness und senken das Risiko für Herzkrankheiten. Nur beim Slow oder Schieber, wenn man zu zweit eng aneinandergeschmiegt langsam übers Tanzparkett gleitet, kommt die körperliche Anstrengung und Bewegung ein wenig zu kurz und bringt keinen besonderen Gesundheitsvorteil. Aber wahrscheinlich ist das bei dieser Art von Tänzen eigentlich auch nicht der Sinn...



Mentaler Kick fürs Gehirn

Tanzen ist in jedem Fall ein mentaler Kick fürs Gehirn. Die »grauen Zellen« müssen ganz schön arbeiten, um die vielen verschiedenen Aufgaben flott abzuarbeiten: der Musik folgen, Rhythmus interpretieren und entsprechend bewegen, aufpassen, dass man dem Tanzpartner nicht auf die Zehen tritt, die Bewegungen flüssig aufeinanderfolgen lassen, auf die anderen Leute auf dem Tanzparkett achten, Gleichgewicht halten und nicht zuletzt das Ganze genießen.

Wird mit mehr Kreativität getanzt, dann setzt man das Gehirn förmlich unter Hochspannung. Man muss blitzschnell reagieren, Schritte variieren und vieles mehr. Alles was das Gehirn zu bieten hat, kommt dann zum Zuge: Gefühle, Intelligenz, Wahrnehmung, Planung, kontrollierte Ausführung, Gedächtnisfunktion, räumliche Wahrnehmung. Es hält die Nervenzellen und ihre Verbindungen jung und frisch.



Gegen Einsamkeit und Schmerzen

Gleichzeitig ist man nicht einsam und alleine auf der Welt. Tanzen ist eine soziale Aktivität und stellt auf diese Weise ein ausgezeichnetes Gegenmittel gegen Vereinsamung dar, die sehr viele Senioren in ihre Wohnungen einschließt. Man teilt die Freude mit vielen Menschen um einen herum. Tanzen macht man eben auch zum Spaß. Genießen von Körper, Musik und Gesellschaft. Es kann einen so in Anspruch nehmen, dass Grübeln keine Chance hat und alle Sorgen in den Hintergrund rücken. Man könnte es sogar als eine Form von Meditation bezeichnen, weil Tanzen den Kopf wirklich leeren kann. Musik hilft sogar buchstäblich dabei, Schmerzen zu vertreiben. Das sieht man unter anderem bei Menschen mit Gelenkbeschwerden und Rheuma. Im Takt der Musik haben sie oft viel weniger Beschwerden und bewegen sich deutlich geschmeidiger.



Tanzveranstaltungen weniger verbreitet

Ein Nachteil des Tanzens ist, dass man danach suchen muss. An jeder Straßenecke findet man heute einen Sportverein oder ein Fitnessstudio. Aber mit Tanzveranstaltungen ist das etwas schwieriger. Im Sommer gibt es viele Festivals, wo man oft kostenlos an der frischen Luft das Tanzen genießen kann. Abgesehen davon muss man sich bei Tanzsportvereinen oder speziellen Seniorenangeboten erkundigen. Sie organisieren sogar Tanzferien und Reisen ins Ausland. Tanzen ist so vielseitig und so positiv für den Körper, dass man jedem nur raten kann, keine Gelegenheit dafür auszulassen. Ein altes Sprichwort besagt schließlich schon: »Wer rastet, der rostet.« Also rauf auf’s Tanzparkett und fröhlich das Tanzbein geschwungen!

50+: Übergewicht durch Dauerstress

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Langanhaltender Stress kann bei über 50-jährigen Übergewicht verursachen. Britische Wissenschaftler maßen dafür den Cortisol-Gehalt im Haar.


Stress kennt jeder von uns. Ob auf beruflicher oder privater Ebene, in der Schule oder während des Studiums, irgendwann werden wir mit Stress konfrontiert. Solange solche Stressphasen nur kurz sind, kann der Körper damit umgehen und es kommt nicht zu gesundheitsschädigenden Auswirkungen. Schlimmer ist es, wenn wir chronisch unter Stress stehen und eigentlich keine Entspannungsphasen mehr erleben, dann können wir krank werden und auch dick, wie britische Wissenschaftler nun wieder bestätigen. Menschen, die unter chronischem Stress leiden, haben ein höheres Risiko Übergewicht zu entwickeln, besonders wenn sie älter als 50 Jahre sind. Das ergab eine Studie in »Obesity«mit mehr als 2.500 Männern und Frauen im Alter ab 54 Jahren.

Stresslevel der letzten zwei Monate


Wissenschaftler der Langzeitstudie »Englisch Longitudinal Study of Ageing« nahmen für die Studie von jedem Teilnehmer eine Haarprobe. Im Haar lässt sich nämlich die Menge des Stresshormons Cortisol im Körper ablesen. Die Haarprobe war zwei Zentimeter lang, was etwa zwei Monaten Haarwachstum entspricht. Auf diese Weise konnte der Cortisol- und daher Stressspiegel der vergangenen zwei Monate gemessen werden.

Überzeugender Beweis


Studienleiterin Sarah Jackson fand dabei eine Wechselbeziehung zwischen größeren Mengen Cortisol und einem größeren Taillenumfang und Body-Mass-Index. »Diese Ergebnisse sind der überzeugende Beweis, dass chronischer Stress in Verbindung steht mit mehr Übergewicht«, so Jackson.

Bei Stress wird die Amygdala, die emotionale Alarmglocke im Gehirn, besonders aktiv und sorgt dafür, dass allerlei Substanzen freigesetzt werden, die den Körper in höchste Bereitschaft versetzen. Cortisol ist eine dieser Substanzen, die während dieser Reaktion zunimmt, und wird deshalb als Stressindikator verwendet. Dabei sorgt das Cortisol dafür, dass mehr Glukose ins Gehirn gelangt, damit der Körper besser mit der Stresssituation umgehen kann. Die Ausschüttung von Cortisol wird durch Rezeptoren aktiviert, die sich im Bauchfett befinden. Das könnte die Gewichtsveränderungen erklären, die Cortisol verursachen kann.

Mehr Forschungen nötig


Weitere und umfassendere Forschungen müssen die Verbindung zwischen Cortisol und Übergewicht feststellen. Die Ursache-Wirkungs-Beziehung kann nämlich auch umgekehrt gelten: Personen mit Übergewicht könnten mehr Stress empfinden wegen beispielsweise gesundheitlicher Folgen, die sie aufgrund ihres Übergewichtes befürchten müssen. Die Wissenschaftler werden darum die Studie fortsetzen und das Gewicht und den Cortisolspiegel der Teilnehmer alle vier Jahre bestimmen.

Das ist nicht die erste Studie, aus der hervorgeht, dass Cortisol und Übergewicht zusammenhängen. Aus Forschungen des Erasmus-Medizinzentrums ging im Oktober 2016 hervor, dass Kinder mit hohem Cortisolspiegel fast zehnmal so häufig übergewichtig sind als Kinder mit wenig Cortisol im Blut.

Wozu brauchen wir Cortisol?


Ein Zuviel an Cortisol macht uns krank, doch gänzlich ohne dieses Hormon würden wir nur wenige Tage überleben. Cortisol hat zahlreiche Funktionen und ist an vielen Vorgängen beteiligt: Regulierung des Wachstums, Fett- und Eiweißstoffwechsel und Kohlenhydrathaushalt. Cortisol sorgt dafür, dass dem Körper mehr Energie zur Verfügung steht. Cortisol lässt die Körpertemperatur und den Blutdruck steigen, aktiviert den Energiestoffwechsel, hemmt Schmerzen und Entzündungen und bremst das Immunsystem. Cortisol wird hauptsächlich in der zweiten Nachthälfte in den Nebennieren produziert und erreicht morgens nach dem Aufstehen - zwischen 5 und 8 Uhr - sein höchstes Level. Im Verlauf des Tages sinkt der Cortisol-Spiegel bis auf ein Minimum zwischen Mitternacht und 4 Uhr morgens ab.

Zuviel Zucker kann Alzheimer verursachen

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Wissenschaftler haben festgestellt, dass zuviel Zucker im Blut ein Eiweiß hemmt, das normalerweise den Beginn der Alzheimer-Krankheit bekämpft.



Weltweit leiden etwa 50 Millionen Menschen an Alzheimer und die Zahl soll bis zum Jahr 2050 auf mehr als 125 Millionen ansteigen. Bei dieser neurodegenerativen Erkrankung formen Eiweißablagerungen im Gehirn sogenannte Plaques, die die Nervenzellen schädigen und die Hirnfunktionen fortschreitend beeinträchtigen. Mediziner wissen, dass Diabetes-Patienten ein höheres Risiko haben, an Alzheimer zu erkranken. Doch die aktuellen Forschungen beweisen erstmals, dass Zucker mit der Gehirnerkrankung in Verbindung steht. In einer beispiellosen Studiefanden Wissenschaftler einen Wendepunkt, an dem der Glukosespiegel im Blut anfängt, ein Eiweiß zu hemmen, dass normalerweise die frühen Stadien von Alzheimer bekämpft. Eine Ernährung mit viel Zucker könnte also zu Alzheimer führen, warnen die Experten der britischen Universität Bath und des King’s Colleges London.

Ein wichtiges Protein wird außer Kraft gesetzt

Wenn der Glukosespiegel einmal die Schwelle überschritten hat, beeinträchtigt das die Leistung eines lebenswichtigen Proteins, das normalerweise Entzündungsprozesse im Gehirn bekämpft, die mit Demenz in Verbindung gebracht werden. Die Studie baut auf frühere Forschungen auf, die zeigten, dass Diabetes das Risiko für die Entwicklung von Alzheimer und vaskulärer Demenz erhöht. Eine vaskuläre Demenz wird von Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht und ist nach Alzheimer die häufigste Form von Demenz. Doch die aktuelle Studie ist der erste wissenschaftliche Beweis, der erklärt, warum überhöhte Blutzuckerspiegel oder Hyperglykämien Einfluss auf die Gehirnleistung haben.

Ein weiterer Grund, den Zuckerkonsum einzuschränken

»Ein Übermaß an Zucker ist bekannterweise schlecht für uns, wenn es um Diabetes und Übergewicht geht, aber dieser potenzielle Link mit der Alzheimer-Erkrankung ist ein weiterer Grund, den Zuckerkonsum in unserer Ernährung zu kontrollieren«, sagt Dr. Omar Kassaar von der Universität Bath.

Bei Alzheimer formen abnormale Eiweißansammlungen Plaques und Knäuel im Gehirn, was das Gehirn fortschreitend schädigt und so zu einem schweren Rückgang der Hirnleistung führt. Frühere Studien kamen bereits zu der gesicherten Erkenntnis, dass Glukose und seine Abbauprodukte Proteine in den Zellen schädigen, nämlich über eine als Verzuckerung oder Glykation bezeichnete Reaktion. Aber die spezifische molekulare Verbindung zwischen Glukose und Alzheimer war unklar.

Jetzt haben Wissenschaftler diese Verbindung aufgeklärt, in dem sie 30 Hirngewebeproben von Patienten mit und ohne Alzheimer auf diese Eiweiß-Verzuckerung untersuchten, eine Veränderung, die durch hohe Blutzuckerspiegel verursacht wird.

Geschädigtes Enzym lasst die Krankheit forschreiten

Die Wissenschaftler entdeckten, dass in den Anfangsstadien von Alzheimer die Glykation ein Enzym namens MIF (macrophage migration inhibitory factor) schädigt, das eine Rolle bei der Immunreaktion und der Insulinregulierung spielt. MIF ist beteiligt an der Reaktion der Gliazellen im Hirn auf die Ansammlungen unnormaler Proteine während einer Alzheimer-Erkrankung. Man glaubt, dass die Hemmung und Reduzierung der MIF-Aktivität durch die Verzuckerung den Wendepunkt beim Fortschreiten der Krankheit darstellt. Es zeigt sich, dass bei einer voranschreitenden Alzheimer-Erkrankung, die Verzuckerung dieses Enzyms zunimmt.

Wissenschaftler suchen nach ähnlichen Veränderungen im Blut

Professor Jean van den Elsen von der Abteilung Biologie und Biochemie der Universität Bath, sagt: »Wir haben gezeigt, dass dieses Enzym im Gehirn von Alzheimer-Patienten schon im Anfangsstadium durch die Glukose verändert ist. Wir untersuchen nun, ob wir ähnliche Veränderungen im Blut finden können. Normalerweise wäre MIF Teil der Immunantwort auf die abnormalen Protein-Ansammlungen im Gehirn. Weil die Zuckerschäden einige MIF-Funktionen reduzieren und manche sogar ganz blockieren, könnte dass der Umkehrpunkt sein, der es ermöglicht, dass die Alzheimer-Krankheit sich entwickelt.« Dr. Rob Williams, ebenfalls von der Abteilung Biologie und Biochemie, fügt hinzu: »Wir wissen, dass dies sehr wichtig ist, um eine Chronologie zu entwickeln, wie Alzheimer fortschreitet. Gleichzeitig hoffen wir, dass es uns hilft, diejenigen zu identifizieren, die ein Risiko für Alzheimer haben und dass wir neue Behandlungen finden oder Wege, der Krankheit vorzubeugen.«

Doppelt so hohes Demenz-Risiko bei Diabetes

Dr. Clare Walton, Forschungsleiterin bei der Alzheimer-Gesellschaft, sagt: »Wir wissen, dass Diabetes, das Risiko eine Demenz zu entwickeln, verdoppeln kann. Aber wir verstehen immer noch nicht richtig, wie die beiden Erkrankungen zusammenhängen; diese Studie liefert uns einen wesentlichen Anhaltspunkt. Die Wissenschaftler haben einen spezifischen Effekt von hohem Blutzucker auf ein Enzym im Gehirn von Alzheimer-Patienten festgestellt, der einen plausiblen biologischen Mechanismus für die Verbindung der beiden Krankheiten zeigt. Weil Diabetes weltweit immer noch zunimmt, kann ein besseres Verständnis dafür, wie das die Gehirnzellen beeinflusst, nützlich sein, um Diabetikern zu helfen, mit ihrem Demenz-Risiko umzugehen. Die Alzheimer-Gesellschaft finanziert momentan eine klinische Studie, um zu sehen, ob ein Diabetesmedikament auch zur Behandlung von Demenz verwendet werden kann.«

Was isst und trinkt man am besten bei Halsschmerzen?

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Halsschmerzen können so weh tun, dass man kaum noch schlucken kann. Einige Tipps, welche Speisen und Getränke sich leicht schlucken lassen.



Wenn der Hals kratzt und sich anfühlt wie Schmirgelpapier, kann das Schlucken zur Qual werden. Dann verzichtet man oft lieber aufs Essen oder Trinken. Doch sowohl Nahrung als auch Flüssigkeit sind wichtig, denn aus diesen Quellen schöpft der Körper Kraft zur Heilung. Die richtigen Dinge zu essen und zu trinken kann außerdem den Schmerz im Hals reduzieren und die Heilung beschleunigen. Nicht geeignete Nahrungsmittel vermeiden, kann unangenehmen Beschwerden vorbeugen.

Empfohlene Nahrungsmittel und Getränke

Die besten Nahrungsmittel und Getränke bei einer Halsentzündung sind gesund, weich, wohltuend und mit einem nahrhaften oder heilenden Kick. Diese Nahrungsmittel und Getränke sind wie Balsam für den geschundenen Hals:


  • Gefrorenes: Sorbets aus Früchten, Eis am Stiel oder einfach Eiswürfel wirken schmerzlindernd bei Halsschmerzen und Entzündungen im Rachenraum.
  • Granatapfelsaft:Studien haben gezeigt, dass Granatapfelsaft Infektionen abwehren kann und Entzündungen reduziert.
  • Banane: Eine weiche und gesunde Frucht, die einem entzündeten Hals schmeichelt.
  • Hühnersuppe: Wissenschaftler stellten fest, dass Hühnersuppe entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und die Atemwege befreit, was auch Halsschmerzen abschwächen kann.
  • Salbei: Dieses Gewürz wird seit Jahrhunderten nicht nur für die Zubereitung von Speisen verwendet, sondern gilt auch als traditionelle Heilpflanze. Die ätherischen Öle im Salbei lindern Halsschmerzen, Heiserkeit, Kehlkopfentzündungen und Husten.
  • Kurkuma: Als Tee oder in Kräutermischungen hat das asiatische Gewürz heilende, antiseptische und entzündungshemmende Eigenschaften.
  • Honig: Köstlich vom Geschmack, beruhigend in der Wirkung, bekämpft die natürliche Süße wirksam Infektionen des Rachenraums, der Atemwege und fördert die Wundheilung.
  • Ingwer: Dieses facettenreiche Gewürz kann in vielen Darreichungsformen verabreicht werden, einschließlich Tees und Pulver. Ingwer bekämpft Übelkeit, Kopfschmerzen und viele andere Beschwerden und Studien haben dem Ingwer entzündungshemmende Eigenschaften bescheinigt, die das Abschwellen und die Schmerzen bei Halsentzündung beschleunigen können.
  • Tee: Warmer Tee in verschiedenen Sorten und auch andere Getränke helfen bei Halsschmerzen, um sich besser zu fühlen.
  • Smoothies und Joghurt: Weiche, feuchte Nahrung, die man durch einen Strohhalm trinken kann, liefert Nährstoffe für ein starkes Immunsystem und beruhigt einen kratzenden Hals.
  • Weichgekochtes Gemüse: Möhren, Kohl, Kartoffeln und andere Gemüsesorten liefern die nötigen Vitamine und Mineralstoffe und lassen sich auch bei Schluckbeschwerden essen, solange sie genügend weichgekocht werden.
  • Rührei: Eier sind eine ausgezeichnete Eiweißquelle und Rührei ist meist weich genug, um auch bei Halsschmerzen keine zusätzlichen Beschwerden zu verursachen.

Nahrungsmittel und Getränke, die Sie meiden sollten

Wenn ein entzündeter Hals das Schlucken schwierig und schmerzhaft macht, sollten Sie folgende Nahrungsmittel und Getränke meiden:


  • Knusprige und harte Nahrungsmittel: Produkte, die viele scharfe Kanten haben wie Cracker, trockener Toast, Nüsse oder Rohkost, können einem wunden Hals zusätzlich zu schaffen machen.
  • Zitrusfrüchte und Säfte: Obwohl viele Menschen gerne zu Orangensaft greifen, wenn sie erkältet sind, kann das die Halsschmerzen noch verschlimmern. Orangensaft und andere Zitrusfrüchte und -säfte sind säurehaltig. Dadurch können sie die empfindlichen Schleimhäute im Hals noch zusätzlich reizen.
  • Saure, eingelegte oder gebratene Nahrungsmittel: Speisen mit Essig oder Salz wie Gewürzgurken können die Schmerzen im entzündeten Hals verschlimmern.
  • Tomatensaft und Tomatensoße: Die säurehaltigen Eigenschaften der Tomaten sind für Menschen mit Halsentzündung eine schlechte Wahl und lassen sich nur mühsam schlucken.
  • Scharfe Gewürze: Während einige Gewürze einer schmerzenden Kehle guttun, können andere wie Pfeffer, scharfe Soßen und Muskatnuss die Entzündung sogar fördern.
  • Alkohol: Getränke und Mundspülungen, die Alkohol enthalten, können ein stechendes Gefühl in der entzündeten Kehle verursachen. Alkohol entwässert zusätzlich, was bei Halsentzündungen ungünstig ist.
  • Tabak: Tabak ist zwar kein Nahrungsmittel, aber bei Halsschmerzen sollte man auf das Rauchen verzichten und auch Passivrauch so viel wie möglich meiden. Rauchen verschlechtert darüber hinaus die Durchblutung, was dem Heilungsprozess entgegenwirkt.

Hausmittel bei Halsschmerzen

Eine Reihe von altbekannten und bewährten Hausmitteln können die Symptome lindern:


  • Genügend trinken: Ausreichend Flüssigkeit trinken, schützt die Kehle vor dem Austrocknen und beugt zusätzlichen Schmerzen vor.
  • Gurgeln: Mit warmem Salzwasser gurgeln, bekämpft die Entzündung.
  • Nicht zu heiß trinken: Sehr heiße Getränke und Nahrung sollten Sie vermeiden, um die Schmerzen nicht zu verstärken.
  • Lutschpastillen: Hustenbonbons und harte Süßigkeiten erhöhen die Speichelproduktion und lindern Halsschmerzen.
  • Schmerzmedikamente: Wenn die Halsschmerzen sehr stark sind und das Schlucken erheblich behindern, können auch rezeptfreie Schmerztabletten wie Paracetamol, Aspirin oder Ibuprofen Erleichterung bringen.
  • Luftfeuchtigkeit: Trockene Umgebungsluft trocknet die Schleimhäute aus und verschlimmert die Schmerzen im Hals. Luftbefeuchter, die die Raumluft anfeuchten, tun gut und fördern die Genesung.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Die möglichen Ursachen für Halsschmerzen reichen von allgemeinen und harmlosen Beschwerden einer Erkältung bis zu seltenen, gefährlichen Erkrankungen wie Pfeifferschem Drüsenfieber, Herpes oder HIV.

Harmlose Halsschmerzen verschwinden typischerweise nach einigen Tagen von alleine. Dauern die Halsschmerzen jedoch länger als sechs Tage und kommen weitere Beschwerden wie Fieber hinzu, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Werden Halsschmerzen von einem Virus verursacht, können sie meist erfolgreich mit rezeptfreien Medikamenten oder Hausmitteln behandelt werden. Folgende Symptome weisen auf eine Virusinfektion hin:


  • Husten
  • laufende Nase
  • Heiserkeit
  • Bindehautentzündung am Auge


Halsentzündungen können auch durch Allergien und Schadstoffe in der Umgebung wie Rauch hervorgerufen werden.

Halsschmerzen durch eine bakterielle Infektion

Halsschmerzen aufgrund einer bakteriellen Infektion müssen medizinisch behandelt werden. Bei Erwachsenen können Halsschmerzen zum Beispiel auf eine Infektion mit Streptokokken hindeuten. Diese bakterielle Infektion kann zu weiteren Gesundheitsproblemen führen wie Scharlach, Entzündungen der Rachenmandeln oder der Nebenhöhlen, rheumatisches Fieber oder Nierenentzündung. Es ist manchmal schwierig zu sagen, ob Halsschmerzen gefährlich sind oder nicht. Wegen möglicher Komplikationen, erfordert eine Infektion mit Streptokokken-Bakterien eine schnelle Diagnose und entsprechende Behandlung.

Die folgenden Symptome treten häufig bei einer Streptokokken-Infektion im Rachenraum auf. Je mehr Symptome gleichzeitig auftreten, desto wahrscheinlicher ist eine Infektion und macht umgehend ärztliche Behandlung erforderlich:


  • starke Halsschmerzen
  • Fieber
  • Schluckbeschwerden
  • kein Husten
  • starke Erschöpfung und Müdigkeit
  • geschwollene Lymphknoten
  • entzündete Rachenmandeln mit weißen Flecken oder Eiter
  • kleine rote Punkte am Gaumen

Eine Behandlung mit einem entsprechenden Antibiotikum verkürzt die Dauer der Erkrankung und beugt auch Komplikationen und dem Übergreifen auf andere Organe vor.

Wie auch Fleischesser (unbewusst) Soja essen

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Soja ist nur was für Vegetarier und Veganer? Weit gefehlt, denn auch als Fleischesser essen Sie mehr Soja, als Sie denken.



Die meisten Menschen wissen, dass Soja in allerlei typischen vegetarischen oder veganen Produkten verwendet wird: Tofu, Sojamilch, Fleischersatz und Ähnliches. Aber man braucht kein Vegetarier zu sein, um Soja zu essen. Soja als billige Zutat erscheint in allerlei Formen in unserer alltäglichen Nahrung. Auch - kurioserweise - in Fleisch.

Fleisch mit Soja

Eine Hähnchenbrust aus dem Supermarkt hat eine besondere Eigenschaft: Sie schrumpft auf ein Minimum beim Braten zusammen. Oder muss man sagen beim »Kochen«? Denn während der Zubereitung kommt regelmäßig eine große Menge Flüssigkeit in der Pfanne frei. Das ist schon ganz schön eigenartig, denn Fleisch hat von Natur aus eigentlich die Neigung zum Austrocknen. Das Phänomen ist jedoch nicht mehr so seltsam, wenn man weiß, woher das kommt: In fleischverarbeitenden Betrieben wird den Fleischprodukten regelmäßig Wasser zugesetzt, um so ein höheres Gewicht auf dem Etikett deklarieren zu können. Mehr Gewicht bedeutet natürlich mehr Gewinn.

Mit Soja mehr Wasser ins Fleisch bringen

Unverarbeitetes Fleisch absorbiert allerdings kein Wasser. Dafür benötigen die Fleischfabrikanten Ballaststoffe oder Mehl, die die Feuchtigkeit speichern. Wenn man zubereitete Produkte wie Wurst, Pastete und Frikadellen kauft, kann man davon ausgehen, dass ihnen wahrscheinlich »Fleischvermehrer« zugesetzt wurden. Manche dieser Zusätze werden aus Weizen hergestellt, andere aus Kartoffeln und wieder andere aus Soja. Der Prozess, um Sojaeiweiß als Fleischzusatz zu verwenden, ist durch die vielen chemischen Beigaben, die dafür nötig sind, umstritten, aber allgemein verbreitet.

Fleisch darf mehr als 30 Prozent Soja enthalten

Laut der »Food and Agriculture Organization«der Vereinten Nationen kann das Fleisch in Produkten wie Wurst, Soßen, Frikadellen und Fertigmahlzeiten durch mehr als 30 Prozent Sojaeiweiß ersetzt werden. Aber Mischungen, die Sojaeiweiß enthalten, können seit Kurzem auch in ganze Fleischstücke injiziert werden. Ein bequeme Art, die Erlöse zu maximieren, denn Sojaeiweiß ist nun mal viel billiger als Fleisch: Der Gewinn für die Lebensmittelproduzenten lässt sich leicht ausrechnen.

Surimi, Gebäck, Brot: Soja inklusive

Surimi - oder auch Garnelen-Imitat - ist eine Mischung aus vielfach gewaschenem Fischfleisch mit zugefügten Farb- und Aromastoffen. Um die gallertartige Textur zu erhalten, braucht man etwas Bindendes: Das ist regelmäßig Sojaeiweiß.

Manche Sorten Gebäck enthalten Sojaeiweiß, Sojamehl oder eine Kombination von beidem als Milchersatz. Auch in bestimmten Nudelsorten und manchen Qualitätsbroten tauchen die Eiweiße regelmäßig auf. »Der hohe Gehalt an Proteinen und der neutrale Geschmack« ist für die Industrie ein bemerkenswerter Vorteil in derartigen Produkten. Brot schrumpft nicht und Kuchen bleiben länger saftig.

Früchte-Shakes mit Soja

Trinken Sie ab und zu vorgefertigte Shakes? Die Chance ist sehr real, dass die nicht mit frischem Obst hergestellt sind, sondern mit einem getrockneten Püree dieser Früchte und dieser Trockenvorgang funktioniert besonders gut, wenn Sojaeiweiß hinzugefügt wird. Solche Shakes können laut der »Food and Agriculture Organization«etwa 20 Prozent Sojaeiweiß enthalten. Eine Eigenschaft von Sojaeiweiß ist auch, dass es Schaum stabilisiert. Darum eignet es sich auch für die Herstellung von Süßigkeiten und Desserts. Auch Öl lässt sich aus Sojabohnen pressen. Das ist wiederum ein kostengünstiges Produkt und daher findet man Soja auch in diversen frittierten Snacks, Mayonnaisen, Margarinen oder Sahneeis.

Die Folgen des Soja-Booms

Die Nachfrage nach Soja steigt noch immer an und das geht zulasten des Urwalds. Wegen der Gier nach Agrarflächen müssen nämlich immer mehr Hektar Wald weichen. Auch die Frage, ob Soja wohl tatsächlich so gesund ist - vor allem, wenn es in solch großen Mengen konsumiert wird - muss gestellt werden. Forschungen in dieser Richtung kamen in Gang, als Richard James Ende des vorigen Jahrhunderts begann, Papageien mit Sojabohnen zu füttern. Die wurden damals in den Vereinigten Staaten als neue Wundernahrung promotet, aber leider läutete die Ernährungsumstellung eine katastrophale Periode ein. Viele Vögel wurden unfruchtbar oder starben und junge Vogelmännchen kamen viel zu früh in die Pubertät. Der Wissenschaftler Mike Fitzpatrick beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen. »Wir wussten, dass etwas den Hormonhaushalt durcheinanderbrachte, aber wir hatten schon alle Chemikalien wie eventuell verwendete Pestizide ausgeschlossen.«

Soja enthält pflanzliche Östrogene

Während seiner Forschungen entdeckte er, dass man bereits in den 80-er Jahren wusste, dass Soja von Natur aus pflanzliche Östrogene, sogenannte Phytoöstrogene, enthält und dass diese Stoffe Veränderungen im Körper verursachen können. Beunruhigt über die Wirkung von Sojamilch auf kleine Kinder, berechnete er, wie viel Östrogen sie aufnahmen, wenn sie nur Sojamilch zu trinken bekamen: Basierend auf ihrem Körpergewicht entsprach das einer Menge von fünf Antibabypillen pro Tag.

Gesund oder nicht gesund?

Etwa 20 Jahre später ist der Streit immer noch nicht beigelegt, denn einige beharren hartnäckig darauf, dass Soja gerade gesund ist: In Asien tritt tatsächlich seltener Brustkrebs auf. Aber, sagen die Kritiker, in diesen Ländern werden die meisten Sojaprodukte in fermentierter Form gegessen, während wir hier mehr rohe Verarbeitungen essen. Außerdem vermehrten sich bereits vorhandene Brustkrebszellen nicht durch eine Ernährung mit vielen Phytoöstrogenen. Für unanfechtbare Standpunkte muss noch auf wissenschaftliche Beweise gewartet werden, auch wenn der sehr häufige Konsum schon Fragen aufwirft. Fragen, die wohl für jeden wichtig sind, nicht nur für Vegetarier.

Die Arbeitswoche sollte maximal 39 Stunden dauern

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Australische Wissenschaftler halten eine Arbeitswoche mit mehr als 39 Stunden für ungesund. Das kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken.




Arbeit ist ungesund, und viel Arbeit macht erst recht krank. Was wir schon lange geahnt haben, wurde nun von australischen Wissenschaftlern bestätigt. Wer mehr als 39 Stunden wöchentlich arbeitet, gefährdet seine Gesundheit.

Schlecht für Körper und Geist

»Das greift sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit eines Menschen an«, erzählt Dr. Huong Dinh von der australischen Nationaluniversität. In Deutschland liegt die wöchentliche Arbeitszeitvon Vollzeitbeschäftigten bei 43,5 Stunden und auch in den Nachbarländern wie Belgien oder den Niederlanden sind 40-Stunden-Wochen eher die Regel als die Ausnahme. »Wenn man lange arbeitet, bleibt weniger Zeit für gesunde Mahlzeiten übrig oder um sich zu pflegen.« Dr. Dinh und seine Kollegen veröffentlichten einen Artikel im wissenschaftlichen Fachblatt »Social Science & Medicine«.

Grenzen individuell verschieden

Übrigens ist diese Grenze von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wie aus den Untersuchungen von fast 8.000 Australiern hervorging. Angesichts dessen, dass Frauen häufiger (unbezahlt) zu Hause arbeiten und gleichzeitig mehr Zeit für die Versorgung der Familie aufbringen, kann das Maximum auf 34 Stunden gesenkt werden. Die maximale Anzahl Stunden pro Woche kann für manche Männer auf 47 Stunden angehoben werden, unter Berücksichtigung ihrer Verantwortung.

Arbeitszeitgesetz veraltet

Im Durchschnitt sollten 39 Stunden das Höchste der Gefühle sein. Das bedeutet, dass viele Vollzeitbeschäftigte zu lange arbeiten. Noch schlimmer ist das veraltete Arbeitszeitgesetz, in dem steht, dass jemand höchstens 48 Stunden wöchentlich, vorübergehend aber auch 60 Stunden pro Woche arbeiten darf.

Hohe Erwartungen an Frauen

»Es wird mehr von Frauen erwartet in dieser Gesellschaft«, so Dr. Dinh weiter. Dinh meint damit zwar die australische Gesellschaft, aber weil Australien zu den westlichen Ländern zählt, ist das durchaus mit europäischen Ländern vergleichbar. »Es ist unmöglich für Frauen, lange Arbeitstage ohne negative Auswirkungen auf die Gesundheit durchzubringen.«

Wer lange arbeitet, arbeitet gut: Unsinn!

Es herrscht noch immer der weit verbreitete Glaube, dass Menschen gute Arbeit verrichten, wenn sie viele Stunden arbeiten. »Das ist nicht wahr«, schlussfolgert Professorin Lyndall Strazdins von der australischen Nationaluniversität. »Wir müssen unsere Sicht auf Arbeit verändern. Männer, die sich Zeit nehmen wollen für Pflege - sei es für Kinder oder für pflegebedürftige Angehörige - müssen das können, ohne dass Kollegen oder das soziale Umfeld sie verurteilen.«

Höheres Schlaganfall-Risiko

Es gibt bereits viele Forschungen über die Länge der Arbeitswoche. So zeigte sich in einer Studie, dass eine lange Arbeitswoche das Risiko für einen Schlaganfall erhöht. Andererseits soll weniger Arbeit nicht glücklichermachen. Na wenn das so ist, sollten Sie - so schwer es auch fällt - morgen wieder guten Mutes ans Werk gehen! Denn mehr Freizeit ist zwar wunderbar, aber leider gilt immer noch der Grundsatz: Geld regiert die Welt und ohne Moos nichts los!

Lebensmittelzusatzstoff verändert Darmzellen und Mineralaufnahme

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Der Lebensmittelzusatz Titanoxid (E171) schädigt die Darmzellen und die Aufnahme von Mineralstoffen.



Der häufig verwendete Nahrungszusatz Titanoxid (E171) verändert die Funktion und Struktur der Darmzellen. Das beeinträchtigt die Aufnahme von Nährstoffen, insbesondere Mineralien, wie das Fachblatt »NanoImpact«berichtet. Zudem verursacht das Additiv einen »leckenden Darm«, medizinisch auch als Leaky-Gut-Syndrom bekannt. Die Zellen im Dünndarm nehmen Nährstoffe auf und fungieren als Barriere gegen Krankheitskeime. Diese Funktion wird durch den häufigen Kontakt mit dem verbreiteten Zusatzstoff in Kaugummi, Süßigkeiten, Milch und Brot erheblich beeinträchtigt.

Titandioxid verändert Darmzellen

Die Studie wurde von Wissenschaftlern der Universität Birmingham und der State University New York durchgeführt. Es geht dabei um Titandioxid-Nanopartikel (TiO²). Titanoxid ist als Zusatzstoff E171 gekennzeichnet. Die Wissenschaftler setzten eine Dünndarmzellkultur Titanoxid-Partikeln aus; die Menge der Nanopartikel entsprach einer Mahlzeit. Es fand eine akute Exposition von vier Stunden und eine chronische Exposition für fünf Tage statt, was übereinstimmt mit drei Mahlzeiten täglich.

Schlechte Aufnahme von Eisen, Zink und Fettsäuren

Eine akute Exposition zeigte nur wenig Auswirkungen, aber eine chronische Exposition verschlechterte die Funktion der Mikrovilli der Darmzellen. Mikrovilli sind fingerförmige, dünne Ausstülpungen auf Zellen, die dazu dienen die Oberfläche zu vergrößern. Eine schlechtere Funktion dieser Zellen sorgt für eine Schwächung der Darmwand, einen trägeren Stoffwechsel und eine mangelhafte Aufnahme einiger Nährstoffe, vor allem Eisen, Zink und Fettsäuren. Die Enzymfunktion wurde auch negativ beeinflusst, während die Entzündungssignale zunahmen. Eine Schwächung der Darmwand führt zu einem »leckenden Darm«. Diese Leaky-Gut-Syndrom ist ein Phänomen, bei dem unerwünschte Substanzen unbeabsichtigt ins Blut gelangen. Diese Substanzen zirkulieren im Körper und können über die Darm-Hirn-Achse auch die Gehirnfunktion beeinflussen.

Schädigung der Mikrovilli

Die Autorin der Studie, Professorin Gretchen Mahler, sagt: »Titandioxid ist ein viel vorkommender Nahrungszusatz und Menschen essen davon viel und dauerhaft und wir waren an einigen subtilen Effekten interessiert, die unserer Meinung nach der Bevölkerung mitgeteilt werden sollten. Es gibt frühere Untersuchungen, die zeigen, wie Titandioxid-Partikel die Mikrovilli schädigen, aber nun haben wir niedrige Konzentrationen untersucht. Wir bauten auf früheren Arbeiten auf, die einen Einfluss auf die Darmfunktion gezeigt haben.«

Weißmacher und Antiklumpmittel

Titanoxid gilt als sicher und der Konsum ist nahezu unvermeidlich. Der Bestandteil ist ein unlösliches Material, das meist für eine weiße Pigmentierung in Farbe, Papier und Plastik verwendet wird. Es ist außerdem eine aktive Substanz in Sonnenschutzmitteln, um das ultraviolette Licht zu blockieren.

Es gelangt in den Verdauungstrakt durch beispielsweise Zahncreme, denn Titanoxid gibt dem Produkt eine Schleif- und damit Reinigungswirkung. Manchmal findet man den Stoff sogar in Schokolade und Desserts, um ihnen eine glatte Textur zu geben. Dem Puderzucker auf Gebäck gibt Titanoxid die weiße Farbe, Milch verleiht es ein helleres und weißeres Aussehen und macht sie aromatischer. Titanoxid dient ebenfalls als Rieselhilfe und Antiklumpmittel.

Süßigkeiten enthalten besonders viel Titanoxid

In 2012 testete die Arizona State University 89 gewöhnliche Lebensmittelprodukte, einschließlich Süßigkeiten, Kaugummi und Mayonnaise und entdeckte, dass sie allesamt Titanoxid enthielten. Professorin Mahler dazu: »Um Nahrungsmitteln aus dem Weg zu gehen, die angereichert sind mit Titanoxid-Partikeln, sollten Sie verarbeitete Lebensmittel meiden, besonders Süßigkeiten. Darin sind die meisten Nanopartikel enthalten.« Titanoxid-Nanopartikel finden sich zwar in Nahrungsmitteln, sind aber eigentlich nicht für die Nahrungsaufnahme geeignet. Dennoch nehmen wir die Partikel auf. Diese Nanopartikel erzeugen bei Ratten Krebs, allerdings gibt es bislang keinen Beweis, dass das bei Menschen auch so ist. Süßigkeiten mit einer harten Oberfläche enthalten besonders viel Titanoxid-Nanopartikel.

Lebensmittelüberwachungsbehörden: »Kein Grund zur Sorge«

Die amerikanische Nahrungsmittelüberwachungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) hält die Nanopartikel für sicher. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA (European Food and Safety Authority) bewertete 2016 die Sicherheit von Titanoxid-Nanopartikeln in Nahrungsmitteln neu. Sie kam zu dem Schluss, dass die orale Aufnahme von Titanoxid keinen Anlass zur Sorge hinsichtlich möglicher Schäden am Erbgut gibt. Was die krebserregende Wirkung bei Mäusen und Ratten betrifft, sah die Behörde keine negativen Effekte. Die EFSA legte keine akzeptable tägliche Aufnahmemenge (acceptable daily intake - ADI) fest, weil die Datenlage über mögliche Auswirkungen auf das Fortpflanzungssystem lückenhaft ist. Die Durchführung neuer Studien wird daher empfohlen.

Nanopartikel bedenklich

Ein Experte auf dem Gebiet dieses Produktes, das weißer macht, Textur verleiht und Verklumpung verhindert, ist Professor Paul Westerhoff von der Arizona State University. Laut seinen Angaben sind viele Informationen über die Risiken der oralen Aufnahme von Titanoxid verfügbar. Seine Forschungen ergaben, dass Titanoxid in vielen der zuvor genannten Produkte zu finden ist und etwa fünf Prozent der Substanz aus Nanopartikeln besteht. Und das soll bereits zu viel sein.

Kinder nehmen meist mehr auf als Erwachsene

Westerhoff erzählt, dass Kinder dem Zusatzstoff E 171 mehr ausgesetzt sind als Erwachsene, weil sie meist mehr Süßigkeiten, Naschereien und Kaugummis essen. Das ändert sich oft mit zunehmendem Alter der Kinder. Alternativen für Titanoxid könnten laut Westerhoff Kalziumphosphat und Siliciumdioxid, auch bekannt als Kieselsäure, sein. Verbraucherschützer raten allerdings auch bei dieser Substanz, wenn sie in Nano-Form vorliegt, zur Vorsicht.

Der Nano-Effekt

Dieser Artikeldes britischen »The Conversation« stellt noch folgende Informationen bereit: »Forscher geben zu, dass manche Pulver giftiger werden, wenn die einzelnen Partikel kleiner sind und Titanoxid ist keine Ausnahme. Sind die Partikel kleiner, benötigt man für dieselbe Wirkung weniger dieser Substanz. Das ist der Nano-Effekt: Partikel, die kleiner sind als 100 Nanometer, scheinen mehr Schaden anzurichten als größere Partikel. Das kann die Lunge betreffen, aber auch andere Organe. Manche Partikel sind aufgrund ihres geringen Volumens chemisch reaktionsfähiger

Welche Nahrungsmittel enthalten Titanoxid (E171)?

  • Soßen, Mayonnaise, Senf, Meerrettichpaste, Essig
  • Nusscreme wie Erdnussbutter, Mandelbutter und Konfekt
  • Desserts wie Pudding und Vanillesoßen
  • Energydrinks, Sportgetränke und Elektrolytdrinks
  • Käse
  • manche Fleischsorten
  • Dosenfisch
  • Milchgetränke einschließlich Kakao
  • Fertiggerichte
  • Snacks, Puderzucker, Süßigkeiten, Kaugummi
  • Nahrungsergänzungsmittel

Weitere Zusatzstoffe, die zu Chaos im Darm führen

Es passiert sicher nicht zum ersten Mal, dass Lebensmittelzusatzstoffe einen unerwünschten Einfluss auf den Darm haben. Auch andere Additive können das Verdauungssystem durcheinanderbringen oder zu einem leckenden Darm führen: Zitronensäure(E330), die aus Kostengründen nicht aus Zitrusfrüchten, sondern aus dem genetisch veränderten Schimmelpils Aspergillus nigerhergestellt wird, das Geliermittel Carrageen (E407) sowie verschiedene Gummisorten.

Kauen Sie sich gesund!

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Das Essen gut zu kauen ist nicht nur wichtig für eine optimale Verdauung, sondern kann sogar vor Infektionen schützen.



»Gut gekaut, ist halb verdaut«: Dieses Sprichwort haben die meisten von uns in Kindertagen mehr als einmal von ihren Eltern gehört. Dass solche Sprichwörter immer auch einen Körnchen Wahrheit enthalten, bewiesen nun Forschungen der britischen Universität Manchester. Die Wissenschaftler entdeckten, dass Mastikation oder das Kauen von Nahrung im Mund für die Bildung von T-Helferzellen sorgt. Diese TH17-Zellen gehören zur Immunabwehr und bekämpfen häufig vorkommende bakterielle Krankheitserreger und Schimmelpilze der Mundhöhle. Die Forschungsergebnisse veröffentlichten die Forscher im Fachmagazin »Immunity«.

Natürlicher Verschleiß beim Kauen


Die mechanische Kraft des Kauens verursacht natürlichen Verschleiß und kleinste Schäden im Mundraum. In einem Experiment mit Mäusen simulierten die Forscher natürliche Schäden im Mund der Tiere, in dem sie mit einem sterilen Baumwollapplikator in der Mundhöhle der Mäuse rieben. Das sorgte für eine erhöhte Produktion der TH17-Zellen. Neugeborene Mäuse, die bis zur 24. Lebenswoche weiche Nahrung erhielten, produzierten dagegen bedeutend weniger TH17-Zellen im Mund. Das Forschungsteam erklärte das niedrige Niveau der TH17-Zellen mit der Tatsache, dass bei den Jungtieren weniger physiologischer Schaden durch Kauen auftrat.

Kauen beugt Krankheiten vor


TH17-Immunzellen werden im Verdauungstrakt und in der Haut von »guten« Bakterien stimuliert. Das Immunsystem verteidigt unsere Körperbarrieren nicht nur im Mund, aber auch im Darm und auf der Haut durch die Abwehr schädlicher Krankheitserreger. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Stimulation von TH17-Zellen im Mund durch den Kauvorgang verursacht wird und nicht wie bei den anderen Barrieren durch Bakterien. Kauen schützt uns also vor Krankheiten.

Mehr TH17-Zellen können auch ungünstig sein


Aber mehr TH17-Zellen im Mund zu haben, scheint nicht immer günstig zu sein, weil dadurch das Risiko für Zahnfleischentzündungen (Parodontitis) zunimmt. Erhielten neugeborene Mäuse bis zur 24. Lebenswoche anstelle von weicher Nahrung hartes Futter, zeigte sich mehr natürlicher Kauschaden und mehr Knochenabbau im Kiefer. Weitere Forschungen nach den Faktoren, die die Abwehr im Mund regulieren sind wichtig, weil Entzündungen im Mund das Risiko für Erkrankungen im gesamten Körper erhöhen wie Diabetes, Rheuma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Frühgeburten.

Wie Fett wirkt: Dick sein ist nicht immer ungesund

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Warum wird der eine Mensch dick und der andere nicht? Warum bleibt der eine nach einer Diät schlank und der andere wird noch schwerer? Die Regulierung unseres Körperfetts ist eine komplexe Sache. Wie funktioniert das eigentlich?



Fett im Körper ist nicht einfach nur Fett. Es besteht aus weißem, braunem und beigem Fett. Diese drei Arten verteilen sich im Körper, aber tun bei weitem nicht dasselbe. Weißes Fett ist das, was wir durchweg als Fett beschreiben: Es wird als Energiereserve angelegt. Wenn wir dicker werden, hat das mit einer erhöhten Aktivität weißer Fettzellen zu tun. Braunes Fett hingegen, ist eine echte Verbrennungsmaschine: Es wandelt Kalorien aus unserer Nahrung unmittelbar in Wärme um. Das ist nicht unwichtig für uns »Warmblüter«, die eine konstante Körpertemperatur von 37 Grad Celsius brauchen, um gut zu funktionieren. Beiges Fett ist eine Zwischenform der anderen beiden Fettarten, vor allem weil es Hinweise gibt, dass weiße Fettzellen in beige umgewandelt werden können. Auch beige Fettzellen fungieren als Wärmeproduzenten.

Weißes Fett bildet den Hauptanteil

Weißes Fett stellt in der Regel den größten Anteil im Körper dar. Es sammelt sich mit Vorliebe im Bauch, auf den Hüften und an den Oberschenkeln. Die »Rettungsringe«, die im Englischen auch liebevoll als »love handles« bezeichnet werden, sind Ansammlungen weißer Fettzellen unter der Haut. Aber weißes Fett kann auch tiefer sitzen, rundum Organe wie Leber, Herz und Darm. Man spricht dann von Organfett oder Viszeralfett, dass als besonders gefährlich für unsere Gesundheit gilt: Der Bierbauch ist die bekannteste Erscheinungsform dafür. Erst im Herbst 2016 zeigte »The Journal of the American College of Cardiology«einen starken Zusammenhang zwischen Fett im Bauch - vor allem versteckt rundum den Darm - und einem erhöhten Risiko für ernste Herzprobleme. Sehr übergewichtig zu sein, kostet demnach einen Menschen durchschnittlich sieben Lebensjahre.

Weltweites Übergewicht

Weißes Fett ist verantwortlich für die Pandemie von Übergewicht und der krankmachenden Form Adipositas, die die Welt plagen. Eineinhalb Milliarden Menschen auf der Welt leiden an Übergewicht mit einem Body-Mass-Index von mehr als 25, von denen eine halbe Milliarde adipös ist, mit einem BMI über 30. Adipositas trifft mehr Frauen als Männer. In der Europäischen Union waren 2014 51,6 Prozent der Erwachsenen übergewichtig und 15,9 Prozent adipös. Und auch an den Kindern geht diese Entwicklung nicht vorbei. Ungesunde Ernährung und immer weniger Bewegung haben dazu geführt, dass in Deutschland laut Angaben aus 2016 der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) je nach Bundesland zwischen acht und zwölf Prozent der Kinder übergewichtig sind. Herumtollen im Garten wird mehr und mehr ersetzt durch Zocken an der Spielekonsole, am Computer oder mit Smartphone und Tablet. Leider entwickeln sich Kinder, die zu dick sind, nicht einfach so hin zu einem normalen Körpergewicht.

Retter in der Not

Die Existenz des beigen Fetts wurde erst im Jahr 2012 im Fachmagazin »Nature« bekanntgemacht. Beige Fettzellen finden sich verteilt in den Ansammlungen des weißen Fettes. Es gibt Hinweise, dass man ihre Anzahl vergrößern kann, wenn man weiße Fettzellen so stimuliert, dass sie in beige Fettzellen umgewandelt werden. Das ist vorteilhaft, denn so werden Fettreserven zur Produktion von Körperwärme verwendet. Das ist gut für die Gesundheit, vor allem wenn man schon ein paar Pfunde zuviel hat. Die besten Methoden, um weißes Fett in beiges Fett zu verwandeln, sind nicht so, dass viele Menschen sie spontan anwenden würden. Es soll nämlich positiv sein, etwas »kühler« zu leben und vor allem kühler zu schlafen, beispielsweise in einem Schlafzimmer, das nicht wärmer ist als 20 Grad und ohne viele Decken. Kälte ist ein starker, allerdings auch unangenehmer Reiz im Kampf gegen das Übermaß an Fett.

Hormon Irisin wandelt weißes in beiges Fett

Körperliche Anstrengung ist natürlich auch eine Möglichkeit, dank des Hormons Irisin. Irisin wird durch Kontraktionen von Herz- und Muskelzellen produziert und soll weiße Fettzellen in beige umwandeln. Nach einigen Diskussionen wurde bestätigt, dass Irisin ausreichend hohe Konzentrationen erreichen kann, um die Umwandlung von weißem in beiges Fett anzuregen. Es wird inzwischen als neue Therapie angesehen: Ein Mittel, um den Körperfettanteil auf ein normales Niveau zu bringen. Aber das ist vorläufig noch Zukunftsmusik, bis auf Weiteres müssen Sie selbst ran, durch Sport und andere körperliche Aktivitäten lässt sich das Hormon aktivieren.

Stress und Schlafmangel lassen die Fettdepots wachsen

Irisin ist nicht das einzige Hormon, das eine Rolle spielt bei Veränderungen im Fettgewebe. Stress ist ein erschwerender Faktor. Nicht nur weil man dann schneller zu Süßigkeiten greift, sondern auch weil Stresshormone wie Cortisol die Speicherkapazität weißer Fettzellen im Bauch erhöhen. Stress macht bekanntermaßen dick. Dasselbe gilt für Schlafmangel. Er aktiviert Hormone, die auf die weißen Fettzellen im Bauch wirken, wiederum Cortisol, aber auch Substanzen, die das Hungergefühl beeinflussen. Wer schlecht schläft, hat mehr Hunger und isst mehr.

Darmflora beeinflusst Umwandlung von Fettzellen

Sehr seltsam ist die Feststellung, dass Mäuse, die ohne Darmflora geboren wurden - ein Kunststück für wissenschaftliche Forschungen - eine starke Umwandlung von weißem in beiges Fett zeigen. Bekommen die Tiere später doch eine Darmflora, kommt die Umwandlung zum Stillstand. Wie das genau funktioniert, ist unklar, aber die Zellen des Abwehrsystems spielen möglicherweise eine Vermittlerrolle bei der Umwandlung. Substanzen, die durch das Immunsystem produziert werden, können als Hormone fungieren, die den Körperfettanteil sowohl negativ als auch positiv beeinflussen. Die Umwandlung von weißem in beiges Fett könnte solch eine positive Anpassung sein.

Fettgewebe arbeitet als kleine chemische Fabrik

Ein Fachartikel im Magazin »Nature«ging im Februar 2017 näher auf den Zusammenhang zwischen Immunabwehr und chronischen Stoffwechselproblemen wie Übergewicht ein. Fettzellen produzieren selbst hormonähnliche Stoffe, die über den Blutkreislauf in andere Organe gelangen. Dort können sie über Schaltkreise des Immunsystems chronische Entzündungen verursachen, die nicht selten in klassische Gesundheitsprobleme münden, die von Übergewicht begleitet werden wie Herzerkrankungen und Diabetes. Das Fettgewebe wird manchmal als kleine chemische Fabrik beschrieben, die fortwährend hunderte chemischer Stoffe produziert, wie das Hormon Leptin, das das Hungergefühl abnehmen lässt. Ohne, dass man es weiß oder fühlt, beeinflusst das Fettgewebe einen großen Teil des restlichen Körpers.

Abwehrsystem gestört

Unsere Abwehr ist ausgezeichnet gewappnet für den Kampf gegen Angreifer und für den Ausgleich von Nahrungsmangel. Unsere Fettzellen haben viele unserer Vorfahren, vor allem in der Prähistorie, vor dem Hungertod gerettet. Aber das Immunsystem ist nicht gut angepasst, um die Folgen übermäßiger Energieaufnahme zu kontern, denen wir uns aufgrund des Überflusses an Nahrung, ausgesetzt sehen. Darum verursacht das Immunsystem bei übergewichtigen Menschen chronische Entzündungen, obwohl die Abwehr eigentlich nicht aktiv werden sollte. Entzündungen können nützlich sein bei der Genesung geschädigten Gewebes, aber nicht wenn es um chronische Probleme geht wie zuviel Fett und ein Dauerfeuer mit Nahrungsmitteln im Darm, die eigentlich ungesund sind für die Darmwand.

Aufgeblasen wie ein Ballon

Die Wirkung von beigem Fett ist vergleichbar mit der des braunen Fetts. Das befindet sich hauptsächlich an bestimmten Körperstellen wie Nacken und Schultern. Es wandelt Kalorien in Körperwärme um. Weißes Fett ist also ein Speicher für das Anlegen von Reserven, die bei körperlicher Aktivität benutzt werden oder wenn wir Hunger haben. Braunes Fett ist ein konstant aktiver Wärmegenerator und wurde erst im Jahr 2009 entdeckt. Seither wurde es ausführlich erforscht, weil man hoffte, dass es eine Lösung für die Pandemie von Übergewicht und Fettleibigkeit bieten könnte. Wenn mehr Kalorien aus der Nahrung direkt verbraucht würden, gäbe es weniger Fettreserven zum Speichern, so die Überlegung.

Thermogenin wandelt Kalorien in Wärme um

Braunes Fett produziert pro Gewichtseinheit 300 Mal mehr Wärme als jedes andere Fett im Körper. Grund ist, dass braune Fettzellen verhältnismäßig viele Mitochondrien enthalten: Kleine Kraftwerke, die der Zelle Energie liefern. Sie enthalten auch ein Eiweiß, das die direkte Umwandlung von Kalorien in Wärme möglich macht: Thermogenin, das auch in beigen Fettzellen gefunden wurde. Babys verfügen über relativ viel braunes Fett, denn sie können noch nicht zittern, um Wärme zu produzieren, wenn sie frieren. Es war wissenschaftlich jedoch eine Überraschung, als braunes Fett auch bei Erwachsenen entdeckt wurde. Auch bei Erwachsenen wird das braune Fett in kälterer Umgebung aktiver: Temperaturen unter 16 Grad stimulieren seine Aktivität.

Braunes Fett bewirkt konstantes Körpergewicht

Überaus interessant ist die Feststellung, dass die Menge des braunen Fetts von Mensch zu Mensch stark variiert. Menschen, die im Laufe ihres Erwachsenenlebens wenig oder keine Gewichtsschwankungen zeigen, unabhängig davon wie viel sie essen oder sich bewegen, haben mehr braunes Fett als Menschen, deren Gewicht jojomäßig rauf und runter geht. Manche Menschen haben demnach die Fähigkeit, alles was sie essen so gut wie vollständig zu verbrennen, während andere - bei Mangel an besserem Fett - vor allem vom Speichervermögen ihrer weißen Fettzellen zehren.

Was gesund ist, ist individuell verschieden

2015 publizierten Wissenschaftler einen aufsehenerregenden Artikel im Fachmagazin »Cell«, der zeigte, dass was für den einen Menschen gesund ist, es für den anderen noch lange nicht ist. Sie untersuchten mehr als 46.000 Mahlzeiten von 800 Studienteilnehmern, deren Blutzuckerspiegel konstant überwacht wurde. Dasselbe Nahrungsmittelprodukt kann bei unterschiedlichen Menschen einen völlig anderen Effekt auf den Blutzuckerspiegel haben und damit auch auf die Fettspeicherung. Unterschiede in der Lebensweise und der Zusammensetzung der Darmflora spielen dabei ebenso eine Rolle wie genetische Komponenten. Manche Menschen erhalten mit ihren Genen eine Veranlagung zum Übergewicht, während andere essen können was sie wollen, ohne dass sich das eine oder andere Kilo anschleicht.

Gene spielen bei Übergewicht eine zentrale Rolle

In den vergangenen Monaten erklärte das Fachmagazin »Nature« die verschiedenen gewichtsbestimmenden Komponenten. Ein breiter Fächer von Genen spielt bei den Unterschieden in der Gewichtsregulierung eine Rolle: Gene, die die Fettverarbeitung steuern, das Hungergefühl, die Intensität des Stoffwechsels, das Verbrennungsvermögen von Nahrung - es gibt Hunderte, die mitbestimmen, wie der Körper auf Nahrung reagiert. In fast der Hälfte der Fälle von Übergewicht spielen Gene eine zentrale Rolle.

Gene bestimmen, wo das Fett sich ansammelt

Gene bestimmen auch, wo im Körper sich Fettzellen am liebsten ansiedeln. Die Menge an Fettzellen, die jemand hat, unterscheidet sich ebenfalls stark, von 30 bis 129 Milliarden pro Person. Die Zahl steht ab der Pubertät mehr oder weniger fest. Später werden weiße Fettzellen hauptsächlich aufgepumpt wie ein Ballon und schrumpfen manchmal wieder, wenn man Diät macht. Manche Menschen werden immer von einer schlanken Linie träumen, sie aber nie erreichen: Sie sind dafür einfach nicht gemacht. Aber dick sein ist auch nicht automatisch ungesund. Manche Menschen sind gesünder, wenn sie dicker sind, weil ihr Körper so angelegt ist. Dick sein ist nicht dasselbe wie zu dick sein. Ein Fünftel der korpulenten Menschen ist eigentlich nicht krank.

Epigenetik: Lebensweise beeinflusst Wirkung der Gene

Aus Forschungen ging hervor, dass Übergewicht mitentscheidend dafür sein kann, wie die Gene wirken, über den Zwischenschritt der Epigenetik. Außenstehende Faktoren wie Ernährung und andere Aspekte der Lebensweise können Veränderungen verursachen an der Position chemischer Marker, die sich auf der DNA anheften und die mit steuern, welche Gene in verwendbare Proteine überschrieben werden und welche nicht. Wissenschaftler haben bereits 187 Positionen auf unserem genetischen Material gefunden, die durch externe chemische Stoffe beeinflusst werden können und die mitbestimmen, ob man zu schwer wird und sogenannte Zivilisationskrankheiten wie Adipositas und Diabetes entwickelt. Forschungen, die im Fachjournal »BMC Medicine«präsentiert wurden, stellten eine Verbindung zwischen Adipositas und der Umprogrammierung der Wachstumszellen in der Muskulatur her, wodurch Adipositas buchstäblich auf Kosten der Muskelmasse geht: Signale aus den Fettzellen legen junge Muskelzellen lahm, in dem sie einige ihrer Gene teilweise blockieren.

Gene beeinflussen Funktion und Fetttyp

Gene beeinflussen auch die Funktion von Fett an den verschiedenen Stellen des Körpers. Das gilt selbst für die Art von Fett. Die weißen Fettzellen auf den Hüften und Oberschenkeln haben andere genetische Steuermechanismen als ihre »Kollegen« im Bauch. Es könnte sich genetisch gesprochen sogar um unterschiedliche Gewebe handeln. Manche der beteiligten Gene sind Steuerungsgene, die unter anderem bestimmen, welche Zellen zu welchen Organen wandern und wie Fettzellen auf Hormone und andere Signale reagieren. Die spezifische genetische Konstellation ist ein wichtiger Grund, warum weißes Fett im Bauch gefährlicher für die Gesundheit ist als an anderen Stellen des Körpers.

Weibliche Fettdepots sind harmloser

Genetische Unterschiede erklären auch zum Teil, warum Frauen mehr Fett auf den Hüften und Oberschenkeln speichern und Männer mehr im Bauch. Frauen haben darum auch weniger Probleme durch Folgekrankheiten von Übergewicht wie Diabetes und Gefäßerkrankungen, es sei denn, sie verfügen über mehr Bauchfett als der Durchschnitt - was unter anderem nach der Menopause ein zusätzlicher Risikofaktor wird. Frauen haben in der Regel mehr Fettgewebe als Männer, was aber nie mehr als ein Drittel ihres Körpergewichts betragen sollte. Bei Männern liegt die Grenze bei einem Viertel.

Jo-Jo-Effekt vermeiden: Langsames Abnehmen ist Pflicht

Wissenschaftler beschrieben im Fachmagazin »Nature« den Mechanismus, der entscheidend ist dafür, warum manche Menschen nach einer Diät weniger schnell wieder zunehmen, während andere sogar noch schwerer werden als vor der Diät. Gut und gerne 80 Prozent der Menschen, die eine Diät machen, kämpft danach mit einer unerwünschten Gewichtszunahme: der bekannte und gefürchtete Jo-Jo-Effekt. Dieser Effekt ist besonders stark, wenn der anfängliche Gewichtsverlust schnell geht, weil dann der Körper in Alarmzustand versetzt wird und ausgleichende Mechanismen aktiviert. Eine gute Diät bedeutet also: Langsam Gewicht verlieren, so dass der Körper Zeit bekommt, sich an die neue Situation anzupassen.

Kampf dem Energieverlust

Die Studie in »Nature«zeigte, dass im Darm von Menschen, die unter dem Jo-Jo-Effekt leiden, eine Art mikrobieller Signatur in Form einer angepassten Darmflora zurückbleibt, die dafür sorgt, dass das Gewicht nach einiger Zeit wieder zunimmt. Der Körper widersetzt sich dem plötzlichen Gewichtsverlust, weil er nicht weiß, dass Gewichtsabnahme auch gesund sein kann. Er bleibt im biologischen Modus des Widerstands gegen die ungünstige Ernährungssituation, die mit Energieverlust einhergeht. Der Körper will mehr Energie, nicht weniger. Er passt sich also an, unter anderem mit einer ständigen Angleichung der Darmflora, um zu garantieren, was er glaubt an Energie zu benötigen.

Mehr Speicherung weißer Fettzellen

Es ist daher nicht verwunderlich, dass der wichtigste Exponent des körperlichen Widerstands ein erhöhtes Speichervermögen weißer Fettzellen ist. Gleichzeitig gibt es Hinweise, dass manche Darmbakterien einen hemmenden Effekt auf die Aktivität der braunen Fettzellen haben. Es ist also ein doppelter Kompensationsmechanismus. Die Hoffnung besteht, dass das behoben werden kann, indem die Darmflora in den Ursprungszustand versetzt wird. Aber vorläufig gibt es noch keine Hinweise darauf, dass eine Darmfloratransplantation wirksam ist im Kampf gegen Übergewicht und Adipositas.

Ihre Nase weiß, wann Sie müde sind

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Das Gehirn scheint empfindlicher auf Nahrungsdüfte zu reagieren, wenn man unter Schlafmangel leidet.



Dass Schlafmangel einen hungriger macht und mehr essen lässt, haben Wissenschaftler in den letzten Jahren immer häufiger festgestellt. Doch Schlafmangel scheint auch die Empfindlichkeit des Gehirns für Essensdüfte zu steigern. Darüber berichteten Neurowissenschaftler auf der jährlichen Zusammenkunft der »Cognitive Neuroscience Society«in San Francisco. Das könnte erklären, warum übermüdete Menschen schneller zu Snacks und Zwischenmahlzeiten greifen.

Kartoffelchips oder Tannenduft

Studienteilnehmer, die nur vier Stunden geschlafen hatten, wurden während einer Untersuchung im Magnetresonanztomographen einerseits Nahrungsdüften von Kartoffelchips und Zimtbrötchen ausgesetzt und andererseits Düften von beispielsweise Tannenbäumen. Die Wissenschaftler notierten darüber hinaus wie viel Nahrung die Teilnehmer im Laufe des Tages zu sich nahmen. Einige Wochen später wiederholten die dieselben Teilnehmer das Experiment, aber dann nach einer Nachtruhe von acht Stunden.

Keine Lust auf Waldspaziergang

Aus den Ergebnissen ging hervor, dass übermüdete Testpersonen im Vergleich zu ausgeschlafenen Teilnehmern mehr Gehirnaktivität in zwei Regionen zeigen, die auch eine Rolle spielen bei der Wahrnehmung von und Reaktion von Nahrungsdüften. Der Unterschied war allerdings nicht merkbar bei der Reaktion auf andere Düfte wie Tannengeruch, erklärt der Autor der Studie Surabhi Bhutan von der Northwestern University Feinberg School of Medicine in Chicago. Schläfrige Menschen haben also keine große Lust, um einen Waldspaziergang zu machen.

Obwohl weitere Forschungen notwendig sind, entsprechen die Ergebnisse früheren Studien, bei denen eine Verbindung zwischen Schlafmangel (weniger als sechs Stunden pro Nacht), einer höheren Kalorienaufnahme und Gewichtszunahme festgestellt wurde.

Mehr Hunger, weniger Sättigung

Ein Mangel an Schlaf stört vor allem den Hormonhaushalt. Wenn wir zu wenig geschlafen haben, sinkt der Leptingehalt im Blut und steigt der Grhelinspiegel. Wir empfinden dann nicht nur mehr Hunger, sondern fühlen uns auch weniger schnell gesättigt. Eine andere Folge von Schlafmangel ist die Störung unseres Zuckerstoffwechsels: Unser Körper kann dann den Zucker aus der aufgenommen Nahrung nicht mehr richtig verarbeiten. Und wer müde ist, hat schließlich auch weniger Lust auf körperliche Bewegung oder sportliche Aktivitäten und verbrennt darum weniger Kalorien.

Klima bestimmt die Größe der Nasenlöcher

Warum hat unser Riechorgan eigentlich die uns bekannte Form? Nach neuesten Erkenntnissen ist die Form unserer Nase und vor allem der Nasenlöcher eine klimabedingte Entwicklung. Wissenschaftler aus Amerika, Irland und Belgien berichten im Fachblatt »PLOS Genetics«über ihre Theorie, dass größere Nasenlöcher bei Völkern entstanden, die in warmer und feuchter Umgebung lebten, während bei Völkern, die in großen Höhen wie Nordeuropa lebten, sich wegen der kühleren und trockeneren Umstände kleinere Nasenlöcher entwickelten.

Keine neue Theorie

»Die Theorie, dass die menschliche Nase möglicherweise als Ergebnis einer natürlichen klimatbedingten Selektion entband, ist nicht neu«, berichtet Co-Autor der Studie Arslan Zaidi von der Pennsylvania State Universität. Aber während frühere Studien auf Messungen des menschlichen Schädelsbasierten, untersuchte die neue Studie die Form der Nase an sich. Die Forscher studierten die Nasen von mehr als 2.600 Freiwilligen aus Süd- und Ostasien, Westafrika und Nordeuropa. Die Ergebnisse zeigen, dass die Weite der Nasenlöcher mit Temperatur und Luftfeuchtigkeit zusammenhängt und dass die Teilnehmer, deren Vorfahren aus einem warmen und feuchten Klima stammen, durchschnittlich breitere Nasenlöcher haben als diejenigen, deren Ahnen in einem kühlen und trockenen Klima lebten.

Klima beeinflusst nur die Nasenlöcher

Das lässt sich laut Zaidi vielleicht damit erklären, dass schmalere Nasenlöcher den Feuchtigkeitsgehalt der Luft erhöhen und die Luft aufwärmen. Kalte und trockene Luft ist schließlich nicht gut für unsere Atemwege, denn Krankheiten und Schädigungen werden dadurch gefördert. Zur Verdeutlichung sei gesagt, dass die Wissenschaftler nur eine Relation mit den Nasenlöchern festgestellt haben. Die Größe und Länge der Nase an sich, wurde vielleicht nicht durch das Klima bestimmt, sondern durch andere Faktoren, die nicht einer Selektion unterliegen.

Nasenform ist Geschmackssache

Die Wissenschaftler schließen auch nicht aus, dass noch andere Faktoren als das Klima eine Rolle spielen in der Evolution unserer Nase. So ist sexuelle Selektion ein wichtiges Element bei der Formgebung unseres Gesichtes. Unterschiedliche Völker finden bestimmte Merkmale mehr oder weniger anziehend. Das erklärt zum Beispiel auch die unterschiedliche Nasenform bei Männern und Frauen. Und Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Viel wichtiger ist am Ende des Tages, ob ich mein Gegenüber überhaupt »riechen kann«. Denn die Nase spielt bei der Wahl eines potenziellen Sexualpartners eine entscheidende Rolle. Je stärker sich der Körpergeruch des Mitmenschen vom eigenen unterscheidet, desto eher kommt »er« oder »sie« als Partner in Frage. Ob für eine Nacht oder für ein ganzes Leben, entscheiden dann wahrscheinlich doch eher Kopf und Bauch als Auge und Nase.

Zucker macht nicht abhängig

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Wissenschaftler können die weit verbreitete Meinung, dass Zucker abhängig macht, nicht bestätigen.



Wissenschaftler der Universität Maastricht haben in einer klinischen Studie keine Hinweise für die allgemein vorherrschende Meinung gefunden, dass besonders Zucker süchtig macht und uns dick werden lässt. Sie konnten nur feststellen, dass eine Nahrungsmittelabhängigkeit mit kombinierten hochkalorischen Nahrungsmitteln am stärksten Übergewicht fördert und nicht so sehr das Produkt Zucker alleine. Die niederländischen Forscher präsentierten ihre Ergebnisse im Fachmagazin „Appetite“.

Nahrungsabhängigkeit unter der Lupe

In der Bevölkerung sind einige der festen Überzeugung, dass Nahrung süchtig macht und dass Zucker dabei eine besondere Position einnimmt. Obwohl mit Sicherheit eine Beziehung zwischen dem Essen leckerer Nahrungsmittel wie Zucker und der Produktion von Dopamin im Gehirn besteht, sagt das nichts aus über eine offensichtliche Sucht. Viele wissenschaftliche Studien, die sich mit dem gesellschaftlichen Problem des Übergewichts beschäftigen, richten sich bis jetzt auf die Ernährungsweise. Angesichts der oft gehörten Auffassung, dass Nahrung – und vor allem Zucker – süchtig machen kann, wollte der Neuropsychologe Professor Dr. Rob Markus jetzt einmal wissen, wie sich das nun verhält mit der Nahrungsabhängigkeit. Dafür erweiterte er das internationale Standarmessinstrument für Nahrungssucht, die Yale Food Addiction Scale (YFAS), um vier Produktkategorien. Danach legte er seine angepasste Befragung 1.500 gesunden jungen Menschen vor, deren Gewicht in seinem Labor gemessen wurde. Zwei Fragen interessierten Professor Markus besonders: „Bei welcher Produktkategorie tritt Nahrungsabhängigkeit am häufigsten auf?“ und „Welche Produktabhängigkeit ist am stärksten mit Gewichtszunahme verbunden?“

Viel Fett und Eiweiß ist verführerisch

Professor Markus teilte seine Produktkategorien folgendermaßen ein:



  • niedrig-kalorische Nahrung wie Reiswaffeln, Cracker, Gemüse
  • zuckerreiche Nahrung wie Konfekt, Süßigkeiten, Limonaden, Trockenobst
  • kombinierte fettreiche-süße Nahrung wie Gebäck und schließlich
  • kombinierte fett- und eiweißreiche Nahrung wie Käse, Frittiertes, Wurst



Von den Personen, die angaben, manchmal nur schwer Nahrung liegenlassen zu können, erkannte fast 30 Prozent die Neigung zu kombinierter hochkalorischer Nahrung mit viel Fett und Eiweiß. Für überwiegend zuckerreiche Nahrung galt das nur für fünf Prozent. Zudem zeigte sich die Beziehung zwischen Nahrungsabhängigkeit und Gewichtszunahme nur bei Problemen mit kombinierter Nahrung und hatten Testpersonen mit Übergewicht vor allem Schwierigkeiten mit kombinierter Nahrung hochkalorisch-süß und hochkalorisch-eiweißreich und weniger mit zuckerreichen Nahrungsmitteln.

Zuckersuchtgibt es nicht

Der vermeintlich süchtig machende Charakter von Nahrung, vor allem von Zucker, wird in der wissenschaftlichen Welt schon länger nicht ganz wörtlich genommen. Eine Sucht wie bei Drogen und Alkohol, ruft im Gehirn eine völlig andere Reaktion hervor als zum Beispiel Zucker. Das Produkt Zucker trägt darüber hinaus nicht mehr zu einer Gewichtszunahme bei als andere Nahrungsenergiequellen. „Das Problem mit Übergewicht ist eher, dass wir im allgemeinen Sinn zu viel essen im Vergleich mit unserem Verbrauch. Es ist dabei egal, was wir genau essen“, so Professor Markus. „Vielleicht müssen wir den Ausdruck „Nahrungsabhängigkeit“ in Kürze ändern in „Esssucht“. Dieser Ausdruck wird auch mehr der einzigartigen individuellen Erfahrung mit dem Essen von Nahrung gerecht als die Zuweisung süchtig machender Aspekte an bestimmte Nahrungsmittel wie Zucker.“

Schlafprobleme schwächen die Knochen

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Schlafprobleme schwächen die Knochen und erhöhen das Risiko für Knochenbrüche.

Nachteulen und Schichtarbeiter aufgepasst: Nicht genügend Schlaf schwächt die Knochen, berichten neue Forschungen. Eingeschränkte Ruhezeiten aufgrund ungünstiger Arbeitszeiten oder reisebedingter Jetlags verhindern, dass die Knochenstruktur sich ausreichend selbst wirksam reparieren kann, informieren Wissenschaftler.

Geringerer Knochenaufbau nach drei Wochen Schlafdefizit

In der aktuellen Studie hatten Menschen, die nur drei Wochen schlecht schliefen, bereits einen geringeren Knochenaufbau. Das erhöht das Risiko für die Knochenerkrankung Osteoporose, eine weit verbreitete Erkrankung, die die Knochen schon auf geringste Erschütterungen empfindlich reagieren lässt. Und die Auswirkungen schlechten Schlafs waren sogar bei jungen Leuten stärker, obwohl sie eigentlich nicht zur Risikogruppe dieser altersbedingten Erkrankung zählen.

Schlechter Schlaf in jungen Jahren fördert Osteoporose

Studienleiterin Professorin Christine Swanson von der Universität Colorado in Aurora sagt, dass die Ergebnisse erklären können, warum in vielen Fällen keine eindeutige Ursache für eine Osteoporose festzustellen ist. Sie fügt hinzu: „Dieses veränderte Knochengleichgewicht erzeugt möglicherweise einen zeitlichen Knochenverlust, der zu Osteoporose und Knochenbrüchen führen kann. Die Daten deuten an, dass Schlafunterbrechungen sehr schädlich für den Knochenstoffwechsel in jungen Jahren sind, wenn Knochenaufbau und -wachstum entscheidend für die langfristige Gesundheit des Skelettes sind.“

Schlafstörungen als Ursache für zahlreiche Krankheiten

In Amerika leiden etwa 54 Millionen Menschen an Osteoporose, in Großbritannien drei Millionen und in Deutschland sind etwa acht Millionen Menschen betroffen. Nicht ausreichender Schlaf und chronische Schlafstörungen sind ebenfalls weltweit verbreitet: 25 Prozent der Bevölkerung in Amerika, Großbritannien und auch in Deutschland leiden an Ein- und Durchschlafstörungen. Schlaflosigkeit, definiert als die Unfähigkeit zu schlafen, ist bekannt dafür, das Risiko für Herzinfarkt, Depression und Übergewicht zu steigern. Für die neue Studie wurden die gesundheitlichen Auswirkungen von Schlafentzug und Störungen des Tagesrhythmus bei zehn Personen gemessen. Störungen des Tagesrhythmus werden definiert als Differenz der biologischen Uhr zur Umgebung, verursacht durch einen kürzeren oder längeren Tagesrhythmus als 24 Stunden.

Zeitverschiebung durch Nacht- und Schichtarbeit oder Reisen

Sechs Teilnehmer waren zwischen 20 und 27 Jahre. Die übrigen vier Probanden waren zwischen 55 und 65, eine Gruppe, die als Risikogruppe für Osteoporose bekannt ist. Drei Wochen lang gingen die Teilnehmer täglich vier Stunden später zu Bett als am Tag davor, was einem 28-Stunden-Tag entsprach. Die Teilnehmer durften 5,6 Stunden täglich schlafen, wie das für Nacht- und Schichtarbeiter durchaus normal ist. Die Wissenschaftler verglichen diese Veränderung mit einem täglichen Flug über vier westliche Zeitzonen und das drei Wochen lang. Die Probanden wurden gebeten, die gleichen Kalorien- und Nährstoffmengen während der Studie zu essen, um es den Wissenschaftlern zu ermöglichen, die vollständigen Auswirkungen von Schlaf zu registrieren.

Geringere Knochenbildung vor allem bei Jüngeren

Nach drei Wochen wurde bei allen Teilnehmern ein erheblich geringeres Niveau des Biomarkers P1NP im Blut gemessen, der Auskunft über die Knochenbildung gibt. Zudem war diese Abnahme stärker bei Jüngeren, nämlich 27 Prozent, aber nur bei 18 Prozent der Älteren. Das Niveau des Knochenabbau-Markers CTX blieb gleich, was bedeutet, dass älterer Knochen abgebaut wird, ohne dass neuer Knochen gebildet wird. Weitere Studien sind nötig, um die Ergebnisse zu bestätigen und festzustellen, ob es Unterschiede bei Frauen gibt, fügen die Wissenschaftler hinzu.

Schlafmangel bis jetzt kein Risikofaktor für Osteoporose

Sarah Leyland von der nationalen Osteoporose-Gesellschaft sagt: „Ungenügender Schlaf ist kein anerkannter Risikofaktor für Osteoporose, aber diese kleine Studie hat zu einigen interessanten Ergebnissen geführt und wir begrüßen jede neue Forschung, die zum Verständnis der Krankheit beiträgt.“ Die Ergebnisse wurden auf dem 99. Jahrestreffen der Gesellschaft für Endokrinologie in Orlando (Florida) präsentiert. Gerade zwei Wochen, nachdem Wissenschaftler behaupten, dass Teenager eher an regelmäßigen Knochenbrüchen leiden, wenn sie nicht aktiv bleiben. Eine kanadische Studie stellte fest, dass diejenigen, die die tägliche empfohlene Bewegung vermeiden, sehr viel schwächere Knochen haben als Gleichaltrige.

Was ist Osteoporose?

Osteoporose ist eine Erkrankung, die die Knochen schwächt und sie zerbrechlich und anfällig für Knochenbrüche macht. Die Krankheit entwickelt sich schleichend über viele Jahre hinweg und wird oft erst diagnostiziert, wenn ein kleiner Sturz oder ein plötzlicher Aufprall eine Knochenfraktur verursacht. Die am häufigsten vorkommenden Verletzungen bei Menschen mit Osteoporose betreffen das Handgelenk, die Hüfte und die Wirbelkörper der Wirbelsäule. Aber sie können auch bei anderen Knochen auftreten wie Arm- oder Beckenknochen. Manchmal verursachen schon Husten oder Niesen einen Rippenbruch oder lassen die Wirbelkörper im Rückgrat zusammensacken. Osteoporose ist nicht unbedingt schmerzhaft, solange kein Knochen bricht, aber die Wirbelkörperbrüche im Rücken sind ein häufiger Grund für langandauernde Schmerzen.

Bessere Lungenfunktion durch Omega-3 und Vitamin E

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Omega-3-Fette und Vitamin E können chronische Entzündungen der Lunge bekämpfen und die Lungenfunktion verbessern.

Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E können eine Rolle spielen bei der Behandlung chronischer Entzündungen in der Lunge. Das ergab eine Analyse der Universität Maastricht, die im führenden wissenschaftlichen Magazin „International Journal of Food Sciences and Nutrition“ veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler analysierten 162 wissenschaftliche Fachartikel und suchten nach Nährstoffen mit einem positiven Effekt auf chronische Entzündungen in der Lunge und Verbesserung der Lungenfunktion.

Glucocorticosteroide: Dauermedikation mit Risiko auf Resistenz

Patienten mit chronischen Entzündungsprozessen in der Lunge müssen in der Regel dauerhaft Medikamente – meist Glucocorticosteroide - einnehmen und entwickeln auf die Dauer eine Resistenz gegen diesen Wirkstoff. Deshalb muss die Dosierung kontinuierlich erhöht werden und nimmt das Risiko für Nebenwirkungen zu. Die Forscher wollten untersuchen, ob bestimmte Nährstoffe oder Nahrungsergänzungen eingesetzt werden können, um auf diese Weise den Medikamentengebrauch auf ein Minimum zu reduzieren. Damit soll medikamentösen Nebenwirkungen so viel wie möglich vorgebeugt und die Lebensqualität von Patienten mit chronisch entzündlichen Lungenerkrankungen erhöht werden.

Omega-3 und Vitamin E: Die Entzündungshemmer

Die Analyse ergab, dass Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E chronische Entzündungen in den Lungen wie bei Asthma, COPD und der Autoimmunerkrankung Sarkoidose günstig beeinflussen. Omega-3-Fette und Vitamin E bekämpfen dabei nicht nur die Entzündungen, sondern verbessern auch die Lungenfunktion. Diese Nährstoffe sind bereits bekannt für ihren positiven Einfluss auf die Gesundheit und ihre entzündungshemmenden Wirkungen traten in der analysierten Literatur deutlich nach vorne.

Höhere Dosierungen können helfen

Angesichts der Schwere der chronischen Lungenerkrankungen könnte dieser Patientengruppe eine höhere Dosierung als die täglich empfohlene Dosis von Omega-3-Fetten und Vitamin E nützen. Laut den Wissenschaftlern muss nach der richtigen Balance gesucht werden bei den Nährstoffen, einer optimalen Ernährung, mit genügend Antioxidantien aus Gemüse und Obst, die ebenfalls für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt sind.

Mehr Gesundheit durch Bitterstoffe

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Bittere Nahrungsmittel wie Rosenkohl oder Chicorée sind bei den meisten Menschen wenig beliebt. Doch der bittere Geschmack kann die Gesundheit verbessern.




Wussten Sie, dass wir nur einen Geschmacksrezeptor besitzen für Süßes, aber 25 Rezeptoren, die auf Bitterstoffe reagieren? Warum so viele Bitter-Rezeptoren? Die Antwort veranlasst Sie vielleicht dazu, häufiger bittere Gemüsesorten in den Einkaufswagen zu legen.

Vorliebe für Salziges und Süßes

Wir essen vor allem Nahrung mit süßen und salzigen Geschmacksrichtungen und selten bittere Lebensmittel. Nur wenige Menschen mögen von Natur aus gerne Bitteres. Salz war in früheren Zeiten als Konservierungsmittel so wertvoll, dass es sogar als Zahlungsmittel eingesetzt wurde. Unsere besondere Vorliebe für Süßes ist nicht zuletzt auch durch den Geschmack der Muttermilch begründet. So lernen wir Süßes schätzen und der süße Geschmack signalisiert uns eine wertvolle Energiequelle. Süßes - und in geringerem Umfang auch Salziges - waren Geschmacksrichtungen, die eine essbare und sichere Nahrungsquelle anzeigen.

Bei bitteren Aromen war das weniger deutlich. Manche bitteren Pflanzen können immerhin tödlich sein, wenn man sie isst. Gifte wie Strychnin und Nikotin sind ziemlich bitter und lösen eher eine Abwehrreaktion wie Husten oder Spucken aus. Andere bittere Geschmäcker aktivieren unser Immunsystem und schützen uns vor Infektionen.

Bitterer Geschmack schützt uns

Bitterer Geschmack aktiviert die Zilien, antennenartige Flimmerhärchen auf fast allen menschlichen Zellen und auch in den Atemwegen. Die Bitterstoffe lassen die Zilien schneller arbeiten, so dass Gifte und andere unerwünschte Substanzen aus der Mundhöhle entfernt und nicht verschluckt werden. Nicht jeder reagiert allerdings gleich gut auf Bitterstoffe und die Reaktion auf bakterielle Angriffen kann dann auch träge verlaufen.

Bitterstoffe lösen starke Immunreaktion aus

Besondere Feinschmecker, die in der Wissenschaft auch „Supertaster“ genannt werden, besitzen besonders reaktionsfähige Bitter-Rezeptoren und stellen mit ihren feinen Geschmacksnerven eher die Ausnahme als die Regel dar. Dafür werden sie seltener krank als diejenigen, die bitter weniger gut schmecken können. Die Fähigkeit der Bitter-Rezeptoren, eine Immunreaktion auszulösen ist so stark, dass viele Forscher glauben, Antibiotika eines Tages durch bittere Medikamente ersetzen zu können.

Sobald die Zilien in den Atemwegen durch den immunstärkenden bitteren Geschmack aktiviert werden, regen Zellen in der Nase die Freisetzung von Stickstoffmonoxid an und töten so eingedrungene Bakterien. Ein bitterer Geschmack kann innerhalb einiger Minuten oder sogar Sekunden nach dem Kontakt eine Immunreaktionauslösen auf Bakterien oder Viren, während die normale Abwehrreaktion schon mal Tage oder Wochen dauert.

Es gibt auch Bitter-Rezeptoren, die an die Süß-Rezeptoren gekoppelt sind. Kommen unerwünschte Bakterien mit diesen Rezeptoren in Kontakt, werden sogenannte Defensine angeregt, die die Krankheitserreger töten. Die Süß-Rezeptoren wittern den Untergang der Bakterien und beginnen Glukose abzusondern: ein süßer Geschmack. Die Süße überbringt die Botschaft: „Alles in Ordnung“ und signalisiert, dass die zuckerfressenden Bakterien keine Gefahr mehr darstellen.

Schwache Reaktion auf Bitteres bedeutet mehr Krankheiten

Menschen, die zu viel Glukose ausscheiden, reagieren weniger auf Bitteres und werden häufiger krank. Das bedeutet, dass wir nicht versäumen sollten, unsere Bitter-Rezeptoren zu trainieren und die Süß-Rezeptoren auf Sparflamme zu setzen. Die Bitter-Rezeptoren sind weitaus wichtiger als bisher angenommen, denn sie befinden sich auch im Verdauungstrakt, in den Lungen, der Bauchspeicheldrüse und im Gehirn.

Ein Gleichgewicht von fünf Geschmacksstoffen

In der alten östlichen Heilkunde basierte eine Mahlzeit nicht auf Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen, sondern gab es eher ein Gleichgewicht aller fünf Geschmäcker: bitter, würzig, süß, sauer, salzig. Ein Übermaß eines dieser Geschmäcker sollte die Stimmung, die Immunabwehr und die ganze Gesundheit durcheinanderbringen. Die Wissenschaft unterstützt diese Theorie allerdings nicht.

Mehr Bitteres essen

„Bitter im Mund, macht das Herz gesund“. Wie immer, steckt auch in diesem Sprichwort durchaus ein Körnchen Wahrheit. Doch was soll es uns bringen, wenn wir die Sucht nach Salz und Zucker durchbrechen und uns bewusst für Bitteres und Herbes entscheiden? Die Wissenschaft ist in sofern deutlich, dass eine überflüssige Aktivierung der Süß-Rezeptoren zu einem geschwächten Immunsystem führt und dass diejenigen die empfindlicher auf Bitterstoffe reagieren, eine bessere Immunreaktion haben. Und die alte Bauernweisheit „Bitter im Mund, macht das Herz gesund“ gilt nicht nur fürs Herz. Um ein Beispiel zu nennen:

Chicorée

Chicorée gehört - wie auch Endivie und Radicchio - zur Familie der Korbblütler und ist auch verwandt mit Löwenzahn, Wermut, Artischocke und Mariendistel. Chicorée enthält den löslichen Ballaststoff Inulin, viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Terpene und Flavonoidesowie Vitamine. Chicorée wirkt antibakteriellbei Bakterienarten wie dem Krankenhauskeim Staphylococcus aureus, dem Hautbakterium Micrococcus luteus, dem Darmkeim Escherichia coli und bei Salmonellen.

Das Gemüse hat unzählige Vorteile: Entzündungshemmend, leberstärkend, reduziert es Verdauungsstörungen im Oberbauch wie Übelkeit, Blähungen und Krämpfe. Chicorée ist purinarm, was günstig bei Gicht ist. Bei Diabetikern fördert das bittere Gemüse die Produktion des DarmhormonsGLP-1,das auch zur Behandlung von Diabetes eingesetzt wird. Die positiven Wirkungen gelten für alle Gemüse der Chicorée-Familie. Kohlenhydrate, denen Bitteraromen zugefügt werden – zum Beispiel Brot mit etwas Bitterem – sollen den Stoffwechsel weniger belasten.

Bitterstoffe: Der wichtigste Durchbruch seit den Vitaminen

Es war Professor Gerry Potter von der Montford Universität in Leicester, der die Salvestrole (Bitterstoffe) und ihre krebshemmende Wirkung entdeckte. Sein Kollege, Professor Dan Burke, beschreibt sie als den wichtigsten Durchbruch in der Ernährung seit der Entdeckung der Vitamine. Bitterstoffe gehören zu den Polyphenolen und werden in Krebszellen nur aktiv, wenn sie mit dem Enzym CYP1B1 in Kontakt kommen. Resveratrol war das erste Salvestrol, dass entdeckt wurde und inzwischen wird über diese Substanz aus Trauben regelmäßig berichtet. Auch Cranberry-Saft und Olivenöl sind reich an diesen gesundheitsfördernden Stoffen.

Salvestrol ist nicht nur in den typisch bitteren Obst- und Gemüsesorten. Potter hat eine Liste zusammengestellt mit Nahrungsmitteln, die die meisten Bitterstoffe enthalten:



  • Gemüse: alle grünen Gemüse, besonders Brokkoli und alle Kohlsorten, Artischocken, rote und gelbe Paprika, Avocado, Spargel und Auberginen. Die Gemüse sollten nicht in kochendem Wasser zubereitet werden, das zerstört die gesunden Bitterstoffe.


  • Kräuter: Petersilie, Salbei, Rosmarin, Thymian, Basilikum, Löwenzahn, Mariendistel, Rooibos- und Zitronenverbenen-Tee, Wegerich, Kamille und Minze.


  • Obst: alle roten Früchte, Äpfel und Birnen.

Moderne Nahrungsmittel sind nicht bitter genug

Die Nahrungsmittelindustrie ist leider in den vergangenen Jahrzehnten dazu übergegangen die Bitterstoffe aus den Gemüsen herauszuzüchten, damit sie vom Verbraucher besser angenommen werden. Rosenkohl, Endivie und Chicorée enthalten heute deutlich weniger Bitterstoffe als früher. Leider entgehen uns dadurch auch viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Bitterstoffe senken die Lust auf Süßes, sorgen für eine gute Verdauung und beugen sogar Sodbrennen vor. Wer sich also etwas Gutes tun möchte, der greift nach dem Essen mal wieder zum traditionellen, aber fast vergessenen Kräuter- oder Magenbitter statt zu säurehemmenden Medikamenten.

Bananenmehl: Die gesunde Getreidealternative

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Bananenmehl ist eine gesunde, kalorien- und kohlenhydratarme Alternative zu Getreidemehl. Und macht auch noch glücklich!

Bananenmehl wird alle begeistern, die auf eine kohlenhydratarme Ernährung achten wollen oder Gluten aus herkömmlichen Getreidesorten vermeiden müssen. Ein Brot aus Bananenmehl enthält 25 Prozent weniger Kalorien und auch deutlich weniger Kohlenhydrate als herkömmliches Brot. Völlegefühl, Blähungen und nagendes Hungergefühl gehören dank dieses Brotes, das nicht nach Bananen schmeckt, ebenfalls der Vergangenheit an. Laut einer neuen Studie beschert uns Bananenmehl durch seinen hohen Gehalt des Glückshormons Serotonin auch noch wunderbare Glücksgefühle.
Bananenmehl und Bananenbrot: Viele Vorteile vereint
Gesunde Kohlenhydrate haben wir mehr als nötig. Rund 60 Prozent unserer Nahrung sollte eigentlich aus Kohlenhydraten bestehen, denn sie sind eine wichtige Energiequelle. Das Problem ist meist, dass wir die falschen Kohlenhydrate essen und zu wenig von den guten Kohlenhydraten aus Gemüse, Obst und gesundem Getreide. Doch die heutigen Getreide sind längst nicht mehr die Getreide, die einst von unseren Vorfahren gegessen wurden. Daher haben immer mehr Menschen Probleme bei der Verdauung heutiger Brotsorten. Und auch die Zahl der Menschen, die kein Gluten vertragen, nimmt immer noch zu.
Kein Gluten- und Weizenproblem mehr
Brot aus der Ernährung zu streichen kann schwierig sein, auch weil wir es einfach gewohnt sind, Brot regelmäßig zu essen. Bananenbrot kann ohne Probleme gegessen werden und man kann sogar Kalorien einsparen. Und das alles ohne Blähbauch und nagendem Hungergefühl. Trotzdem liefern die Kohlenhydrate aus Bananenbrot genügend Energie. Zusätzlicher Pluspunkt: Es handelt sich um wertvolle Kohlenhydrate und nicht um leere Kohlenhydrate wie zum Beispiel in Süßigkeiten, die nur dick machen. Großartiger Nebeneffekt: Glücksgefühle dank des Serotonins aus dem Mehl grüner Bananen.
Länger satt mit weniger Kalorien
Sie wollen einen stabilen Blutzuckerspiegel? Wenn Sie das anspricht, sollten Sie einmal Bananenbrot probieren. So können Sie auf gesunde Weise den Kohlenhydratbedarf decken. Keine Angst, das Mehl schmeckt nicht nach Banane. Was auch positiv ist: Bananenmehl enthält resistente Stärke (RS), die im Dünndarm nicht verdaut wird und dem Körper daher keine Kalorien liefert. Erst im Dickdarm wird solche Stärke abgebaut und die anfallenden Abbauprodukte fördern sogar eine gesunde Darmflora. Der Blutzuckerspiegel bleibt im Gleichgewicht, man bleibt länger satt und die Verdauung wird angeregt.
Resistente Stärke wirkt wie Ballaststoffe
Die resistente Stärke im Bananenmehl wirkt wie Ballaststoffe und lässt auch den Heißhunger auf Kohlenhydrate verschwinden. Zudem gehört auch der häufig auftretende Blähbauch nach dem Brotverzehr der Vergangenheit an. Es ist das Mehl unreifer grüner Bananen, das für die positiven Auswirkungen sorgt. In einigen Regionen von Afrika und in Jamaika wird es als preiswerte Alternative zu Weizenmehl eingesetzt, das dort doppelt so teuer ist. Aber auch hierzulande beginnen wir die Vorteile der glutenfreien Getreidealternative schätzen zu lernen.
Viele Mineralstoffe
Genau wie die Banane selbst, ist der Teig reich an Kalium: Das unterstützt die Reizverarbeitung im Herzen. Und Magnesium unterstützt die Nerven- und Muskeltätigkeit. Zusätzlich enthält das Mehlgrüner Bananen Vitamin C. Stellt man Brot aus Bananenmehl her, benötigt man ungefähr 25 Prozent weniger Mehl als bei herkömmlichem Brot. Der Geschmack ist leicht nussig und ziemlich neutral. Das Mehl lässt sich auch in Smoothies und Salatdressings verarbeiten. Das glutenfreie Bananenmehl kann das Weizenmehl in fast jedem Rezept ersetzen.
Optimal bei Diabetes und Reizdarmsyndrom
Bananenmehl ist besonders gut für Menschen, die auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten müssen. Die resistente Stärke im Bananenmehl verzögert die Insulinreaktion. Das normalisiert den Blutzuckerspiegel während des Tages. Das Mehl ist auch heilsam für Patienten, die unter einem Reizdarmsyndrom leiden, wie eine Studiebestätigte. Die Schlussfolgerung der Wissenschaftler war, dass Bananenmehl eine wichtige Nahrungsergänzung ist und ein komplementäres Medizinprodukt zur Vorbeugung und Behandlung des Reizdarmsyndroms.
Glücklicher durch Bananenmehl
Das Mehl grüner Bananen hat antimikrobielle Eigenschaften und enthält eine größere Menge des Glückshormons Serotonin, berichtete eine Studiekürzlich. Bananenmehl und grüne Bananen sind dafür bekannt, dass sie Serotoninund den Serotoninvorläufer 5-Hydroxytryptophan enthalten. Das hebt die Stimmung und vermittelt Glücksgefühle.
Viele wichtige Nährstoffe
Mit gerade einmal 100 Kalorien pro Viertel Tasse (ca. 30 g) enthält Bananenmehl die wenigsten Kalorien von Mehlsorten wie braunes Reismehl, Mandelmehl und Hafermehl. Bananenmehl ist reich an Kalium, Magnesium, Kalzium und liefert ausreichend Ballaststoffe. Die resistente Stärke senkt das Risiko für Übergewicht, Diabetes und Darmkrebs, drei Krankheiten, die in den vergangenen Jahren enorm zugenommen haben.
Kurzkettige Fettsäuren und andere Nährstoffe
Resistente Stärke wird erst im Dickdarm abgebaut und ernährt dort die für uns gesunden Darmbakterien und produziert schließlich kurzkettige Fettsäuren. Diese kurzkettigen Fettsäuren haben eine wichtige Funktion: Sie erhöhen die Fähigkeit, Nährstoffe aufzunehmen. Zudem normalisieren diese speziellen Fettsäuren auch den Blutzuckerspiegel und das Sättigungsgefühl. Mal ganz abgesehen von der guten Unterstützung beim Gewichtsverlust. Aus Bananenmehl lässt sich einfach Pfannkuchen oder Brot herstellen. Aber es eignet sich auch ausgezeichnet zum Binden von Suppen oder Soßen oder als Zusatz für Smoothies und Getränke.
Rezept für Bananenbrot:
Zutaten:
- 4 grüne Kochbananen
- 4 Eier
- 2 Esslöffel Honig
- 1 Esslöffel Vanilleextrakt
- ⅓ Tasse geschmolzenes Kokosöl
- 1 Teelöffel Backpulver
- 2 Teelöffel Zimt
- 1 Tasse Bananenmehl

Zubereitung:
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Bananen pürieren. Eier, Honig, Vanille und Kokosöl zufügen. Alles gut durchrühren, und während des Rührens Backpulver und Zimt hinzufügen. Zuletzt durch ein Sieb das Bananenmehl zugeben. Den Teig in eine Brotbackform füllen und 30 Minuten backen.

So können Sie Ihren Stoffwechsel beschleunigen

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Wer einen schnelleren Stoffwechsel hat, nimmt weniger schnell zu. Einige Tipps, wie Sie Ihren Metabolismus anregen und mehr Kalorien verbrennen.



Ihr Stoffwechsel ist der chemische Motor, der Sie am Leben erhält. Die Geschwindigkeit, mit der dieser Motor arbeitet, ist allerdings von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wer eine langsame Verdauung hat, scheint mehr übrig gebliebenen Kraftstoff zu haben, sprich: Kalorien, die als Fett gespeichert werden. Diejenigen mit einem schnellen Stoffwechsel hingegen, verbrennen mehr Kalorien und speichern weniger schnell Fett. Dies ist eine Übersicht, warum der Stoffwechsel bei manchen Menschen schneller arbeitet und was Sie tun können, um den Stoffwechsel zu beschleunigen und mehr Kalorien zu verbrennen.

Was versteht man unter Stoffwechsel?

Stoffwechsel (Metabolismus) ist ein Ausdruck, der auf alle chemischen Prozesse im Körper verweist. Je schneller Ihr Stoffwechsel, desto mehr Kalorien braucht Ihr Körper. Darum können manche Menschen viel essen, ohne schnell zuzunehmen, während andere bereits beim Ansehen von Essen zunehmen. So kommt es den Leidgeprüften zumindest oft vor. Bei der Geschwindigkeit Ihres Stoffwechsels wird festgestellt, welche Menge Kalorien Sie in einer bestimmten Zeitspanne verbrennen. Das ist auch als Kalorienverbrauch bekannt.



Die Schnellheit des Stoffwechsels kann in vier Kategorien unterteilt werden:

  1. Basalmetabolismus (engl. Resting Metabolic Rate – RMR): Dieser Grundumsatz, basale Stoffwechselrate oder Basalstoffwechsel ist der Stoffwechsel im Schlaf oder völliger Ruhe. Er umfasst eine minimale Geschwindigkeit, um die Grundfunktionen des Körpers aufrecht zu erhalten: Körpertemperatur, Atmung, Herzschlag und Gehirnfunktion. Diese minimale metabolische Geschwindigkeit, um am Leben zu bleiben verbraucht etwa 60 bis 80 Prozent des gesamten Kalorienverbrauchs.
  2. Die thermische Wirkung von Nahrung (engl. Thermic Effect of Food – TEF): Die Menge verbrannter Kalorien, die für die Verdauung und Verarbeitung von Nahrung erforderlich ist. Der Anstieg der Stoffwechselgeschwindigkeit nach einer Mahlzeit benötigt ungefähr zehn Prozent des Gesamtenergieverbrauchs.
  3. Die thermische Wirkung von Sport (engl. Thermic Effect of Activity – TEA): Die Menge verbrannter Kalorien, die für bewusste Bewegung wie Sport erforderlich ist.
  4. Die thermische Wirkung außerhalb von Sport (engl. Non-exercise Activity Thermogenesis - NEAT): Die Menge Kalorien, die bei unbewussten Bewegungen verbrannt werden, wie Haltungsänderungen, Stehen, Gehen.

Welche Faktoren haben Einfluss auf die Schnelligkeit des Stoffwechsels?

Viele Faktoren können die Funktion des Stoffwechsels beeinflussen. Dazu gehören:



  • Alter: Je älter man wird, desto langsamer arbeitet der Stoffwechsel. Das ist einer der Gründe, warum Menschen mit dem Älterwerden zunehmen.
  • Muskelmasse: Je größer die Menge an Muskeln, desto mehr Kalorien werden verbrannt.
  • Körpergröße: Je größer man ist, desto höher der Kalorienverbrauch.
  • Temperatur: Wird der Körper Kälte ausgesetzt, muss er mehr Kalorien verbrennen, um ein Absinken der Körpertemperatur zu verhindern.
  • Körperliche Aktivität: Sämtliche Körperbewegungen verbrauchen Energie und somit Kalorien. Je aktiver man ist, desto mehr Kalorien werden benötigt. Das beschleunigt den Stoffwechsel.
  • Hormonstörungen: Das Cushing-Syndrom, das zu einer Überproduktion des Nebennierenhormons Cortisol führt, und eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) verlangsamen den Stoffwechsel und erhöhen das Risiko für eine Gewichtszunahme.

Haben manche Menschen von Geburt an einen schnelleren Stoffwechsel?

Wie schnell der Stoffwechsel arbeitet, ist individuell unterschiedlich, sogar bei Säuglingen. Mit anderen Worten, manche Menschen werden bereits mit einem schnelleren Stoffwechsel geboren. Obwohl Gene dazu beitragen können, sind sich Wissenschaftler nicht darüber einig, in welchem Umfang sie die Stoffwechselgeschwindigkeit, Gewichtszunahmeund Übergewicht beeinflussen. Bemerkenswert ist, dass die meisten Studien zeigen, dass übergewichtige Menschen einen höheren Grundumsatzhaben als Normalgewichtige. Wissenschaftler erklären das damit, dass übergewichtige Menschen mehr Muskelmasseentwickelt haben, um das Extragewicht zu tragen. Einige Forschungen zeigen, dass stark übergewichtige Menschen eine schnellere Verdauung haben, ungeachtet ihrer Muskelmasse. Menschen, die früher adipöswaren, hatten tatsächlich einen drei bis acht Prozent langsameren Stoffwechsel als Menschen, die nie übergewichtig waren. Eine Sache ist in jedem Fall klar: Nicht jeder Mensch ist gleich, wenn es um die Stoffwechselrate geht. Die Unterschiede sind oftmals abhängig von Alter, Umgebung und Verhalten. Die Rolle der Gene bei diesen individuellen Unterschieden muss näher untersucht werden.

Metabole Adaptation

Metabole Adaptation, auch bekannt als adaptive Thermogenese oder Hunger-Modus, kann auch eine wichtige Rolle spielen bei der Entwicklung von Fettleibigkeit. Der Hungermodus ist eine Reaktion des Körpers auf ein Kaloriendefizit. Erhält der Körper nicht genug Nahrung, versucht er das zu kompensieren, in dem er den Stoffwechselverlangsamt und die Kalorienverbrennungdrosselt. In welchem Umfang sich der Stoffwechsel während Diäten verlangsamt, variiert stark von Mensch zu Mensch. Diese Verlangsamung des Stoffwechselsist bei manchen Menschen ausgeprägter als bei anderen, vor allem bei Menschenmit Übergewicht. Je stärker die Verlangsamung, desto schwieriger ist es, durch Diäten oder Fasten abzunehmen. Der Hunger-Modus wird wahrscheinlich teilweise genetisch beeinflusst, aber frühere Abnehmversucheund die körperliche Konstitution können auch eine Rolle spielen.

Kann man den Stoffwechsel beschleunigen, um abzunehmen?

Beim Abnehmen geht es nicht nur darum, weniger Kalorien zu essen. Effektive Abnehmprogramme enthalten auch Strategien, um den Stoffwechsel anzuregen. Zum Glück gibt es mehrere Arten, das zu tun. Acht einfache Methoden seien hier genannt:



  1. Bewegung
    Alle Körperbewegungen verbrennen Kalorien. Je aktiver Sie sind, desto schneller arbeitet Ihr Stoffwechsel. Jede noch so einfache Bewegung wie regelmäßiges Aufstehen, Herumlaufen oder Arbeiten im Haushalt, machen langfristig einen großen Unterschied. Dieser Auftrieb für den Stoffwechsel ist bekannt als non-exercise activity thermogenesis (NEAT). Bei Menschen mit ernstem Übergewicht kann NEAT für einen großen Teil des täglichen Kalorienverbrauchs verantwortlich sein, wegen des Zusatzgewichtes, dass sie mit sich herumtragen. Es gibt verschiedene Arten, um NEAT zu erhöhen. Wenn Sie viel Zeit im Sitzen verbringen, sind hier einige Methoden:

  • Stehen Sie regelmäßig auf und laufen Sie eine Runde
  • Nehmen Sie nach Möglichkeit die Treppe
  • Erledigen Sie den Haushalt
  • Machen Sie kleine Bewegungen wie die Beine bewegen oder mit den Fingern tippen
  • Kauen Sie zuckerfreies Kaugummi
  • Benutzen Sie ein Stehpult



Wenn Sie an einem Stehpult arbeiten, kann das den Kalorienverbrauchum 16 Prozent erhöhen. Eine andere Studiezeigte, dass einen Nachmittag zu stehen statt zu sitzen, 174 Kalorien mehr verbrennt. Sogar Aktivitäten wie tippen, die wenig Bedeutung zu haben scheinen, erhöhen den Stoffwechsel um acht Prozent verglichen mit Nichtstun. Minimale Bewegungenkönnen dieselbe Wirkung erzielen. Bei einer Studie wurde entdeckt, dass Menschen, die 20 Minuten bewegungslos saßen, zeitweise vier Prozent mehr Kalorien verbrauchten, als wenn sie reglos lagen. Kleine Bewegungen während des Sitzens erhöhten den Kalorienverbrauchmit sage und schreibe 54 Prozent. Regelmäßig bewegen ist sehr zu empfehlen für jeden, der abnehmen will oder seine Gesundheit verbessern möchte. Selbst leichte Aktivitäten wie Herumlaufen, Haushaltsaufgaben oder kleinste Bewegungen wirken langfristig positiv.



  1. Hochintensives Intervalltraining
    Eine der effektivsten Bewegungsformen ist hochintensives Intervalltraining, auch bekannt als high-intensity interval training (HIIT). Bei HIIT geht es um ein sehr schnelles und intensives Work-out wie Sprints oder schnelle Push-ups. Es beschleunigt wirklich den Stoffwechsel, sogar nach Ende des Trainings: Ein Effekt, der auch „Afterburn“ genannt wird.
  2. Krafttraining
    Eine andere ausgezeichnete Methode zur Erhöhung der Stoffwechselrate, ist Krafttraining. Zusätzlich zur unmittelbaren Wirkung des Trainings sorgt Krafttraining für ein Muskelwachstum. Die Muskelmasse hat eine direkte Verbindung zur Stoffwechselrate. Im Gegensatz zur Fettmasse erhöht die Muskelmasse die Kalorienmenge, die im Ruhezustand verbrannt wird, deutlich. Eine Studie zeigte, dass Krafttraining dreimal wöchentlich für elf Minuten den Ruhestoffwechsel nach einem halben Jahr um 7,4 Prozent erhöht. Das entspricht zusätzlichen 125 verbrauchten Kalorien pro Tag.
    Ein höheres Lebensalter wird meist assoziiert mit Muskelverlust und einem Absinken des Ruhestoffwechsels. Regelmäßiges Krafttraining wirkt dem entgegen. Eine kalorienarme Diät führt ebenfalls oft zum Verlust von Muskelmasse und einem langsameren Stoffwechsel und kann durch Krafttraining vermieden werden. Bei einer Studie mit übergewichtigen Frauen, die Krafttraining machten und einer kalorienreduzierten Diät mit täglich 800 Kalorien folgten, konnte die Reduzierung von Muskelmasse und Stoffwechselrate vermieden werden, verglichen mit denjenigen, die nicht trainierten oder nur Aerobic machten.
  3. Essen Sie Eiweiß
    Ausreichend Eiweiß zu essen, ist essenziell, um Muskelmasse aufzubauen oder zu erhalten. Aber Eiweiß hat noch andere wichtige Funktionen. Sämtliche Nahrung sorgt für eine zeitweise Beschleunigung des Stoffwechsels, was als thermischer Effekt von Nahrung bekannt ist. Die Wirkung ist allerdings weitaus stärker nach dem Verzehr von Eiweiß als nach Kohlenhydraten oder Fett. Eiweiß erhöht die Stoffwechselrate sogar um 20 bis 30 Prozent, während Kohlenhydrate und Fett für eine Beschleunigung von drei bis zehn Prozent oder weniger sorgen. Diese Steigerung des Kalorienverbrauchs kann einen Gewichtsverlust unterstützen oder das Zunehmen nach einer Diät verhindern. Der thermische Effekt von Nahrung ist morgens am höchsten oder während der ersten Stunden nach dem Aufstehen. Früh am Tag den größten Teil der täglichen Gesamtkalorien zu essen, kann den Effekt maximalisieren. Viel Eiweiß essen kann auch den Verlust von Muskelmasse verhindern und die Verlangsamung des Stoffwechsels, der mit dem Gewichtsverlust zusammenhängt.
  4. Hungern Sie sich selbst nicht aus
    Obwohl weniger essen einer der Schlüssel zum Gewichtsverlust ist, hat zu wenig zu essen langfristig dann wieder einen gegenteiligen Effekt. Kalorienreduktion verursacht ein Absinken des Stoffwechsels und der verbrauchten Kalorien. Dieser Effekt ist bekannt als Hunger-Modus oder metabole Adaptation. Es ist eine Strategie des Körpers, um mögliches Verhungern und den Tod abzuwehren. Studien zeigen, dass eine dauerhafte Zufuhr von weniger als 1.000 Kalorien täglich, zu einer deutlichen Reduzierung der Stoffwechselgeschwindigkeit führt, die auch nach einer Diät andauert. Untersuchungen bei adipösen Menschen zeigen, dass der Hunger-Modus die Menge der verbrannten Kalorien erheblich senkt. Eine Studie machte deutlich, dass diese Verlangsamung des Stoffwechsels bis zu 504 Kalorien täglich spart. Ein Programm, bei dem jeden zweiten Tag gefastet wird (intermittierendes Fasten) scheint diesen Effekt zu minimalisieren.
  5. Trinken Sie Wasser
    Eine zeitweise Beschleunigung der Stoffwechselrate braucht nicht kompliziert zu sein. Das kann schon durch einen Spaziergang oder ein Glas kaltes Wasser erreicht werden. Viele Studien zeigen, dass Wasser trinken den Kalorienverbrauch erhöht, beziehungsweise eine durch Wasser verursachte Thermogenese. Das Trinken von kaltem Wasser hat sogar eine stärkere Wirkung als warmes Wasser, weil der Körper es erst auf Körpertemperatur erwärmen muss. Untersuchungen dieses Phänomens lieferten unterschiedliche Ergebnisse. Ungefähr ein halber Liter kaltes Wasser kann 60 bis 90 Minuten danach zwischen 5 und 30 Prozent mehr Kalorien verbrennen. Auch die Trinkmenge zu erhöhen, scheint gut für die Figur zu sein. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass täglich ein bis eineinhalb Liter Wasser trinken, langfristig zu einem deutlichen Gewichtsverlust führen kann. Noch vorteilhafter ist es, Wasser vor dem Essen zu trinken, weil es ein Sättigungsgefühl auslöst und die Kalorienaufnahme senkt.
  6. Trinken Sie koffeinhaltige Getränke
    Obwohl normales Wasser als Getränk natürlich prima ist, können kalorienarme Getränke mit Koffein wie Kaffee oder Grüntee auch gut wirken. Kontrollierte Studien geben an, dass koffeinhaltige Getränke zeitweise den Stoffwechsel um drei bis elf Prozent beschleunigen. Dieser Effekt ist allerdings bei übergewichtigen und älteren Menschen geringer. Eingefleischte Kaffeetrinker können für die Wirkung allerdings unempfindlich geworden sein. Zum Abnehmen eignen sich zuckerfreie Getränke wie schwarzer Kaffee am besten. Genau wie beim Wasser, kann kalter Kaffee noch günstiger sein.
  7. Guter Schlaf
    Zu wenig Schlaf ist nicht nur für die Gesundheit insgesamt schlecht, sondern kann auch den Stoffwechsel verlangsamen und das Risiko für eine Gewichtszunahme erhöhen. Eine Studie zeigte, dass die Stoffwechselrate um 2,6 Prozent sinkt, wenn gesunde Erwachsene fünf Nächte hintereinander nur vier Stunden pro Nacht schlafen. Eine andere fünfwöchige Studie fand heraus, dass dauerhafte Schlafstörungen und unregelmäßige Schlafzeiten den Ruhestoffwechsel um durchschnittlich acht Prozent senken. Schlafmangel wird darüber hinaus mit einem erhöhten Risiko für Gewichtszunahme und Adipositas in Verbindung gebracht.

Viel tierisches Eiweiß fördert eine Fettleber

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Wer viel tierisches Eiweiß isst, wie Fleisch, Fisch und Milchprodukte, erhöht das Risiko für eine Verfettung der Leber. Das ergab eine umfangreiche Studie aus Rotterdam.

Zu viele Proteine wirken wie zu viel Alkohol
Dass zu viel Alkohol trinken der Leber schadet, ist schon länger bekannt. Nun stellte sich heraus, dass der Verzehr zu vieler tierischer Proteine dieselben Folgen hat. Das führt nämlich zu NAFLD: non-alcoholic fatty liver disease, in Fachkreisen auch nicht alkoholbedingte Fettleber genannt. Diese Entdeckung ist bemerkenswert, weil bis jetzt davon ausgegangen wurde, dass Fette und Kohlenhydrate zur Leberverfettung führen, aber nicht Eiweiß. Tierisches Eiweiß steckt vor allem in Fleisch, Fisch und Milchprodukten, einschließlich Käse.
Alarmierende Zahlen
NAFDL wird in westlichen Ländern als alarmierendes und schnell wachsendes Gesundheitsproblem angesehen. Die Erkrankung bedeutet, dass das Fett in der Leber zunimmt. Die Leber enthält von Natur aus Fettzellen, aber wenn der Fettanteil fünf Prozent des Gesamtgewichts der Leber übersteigt, kann das Lebergewebe vernarben oder schrumpfen, was zur Leberzirrhose, zu Leberkrebs oder zum Leberversagen führen kann. Die Leberverfettung erhöht außerdem das Risiko für unter anderem Diabetes und Gefäßverkalkung.
Risiko Übergewicht
Gastroenterologin Dr. Sarwa Darwish Murad von der Universität Rotterdam: „Das ist die weltweit größte Studie über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Leberverfettung. Beinahe 3.500 Freiwillige aus Rotterdam haben daran teilgenommen. 35 Prozent der Teilnehmer litten an NAFDL. Bekannt war bereits, dass Menschen mit Übergewicht viel häufiger eine Fettleber entwickeln. Wir wissen noch nicht, ob das durch zu viel Essen – eine zu hohe Kalorienzufuhr – kommt oder durch die Zusammenstellung der Ernährung.“
Alles in Maßen
Man weiß leider noch nicht, welche Mengen tierischen Eiweißes akzeptabel sind, sagt Murad. Eine Obergrenze, auf der Ernährungsempfehlungen basieren können, fehlt bisher noch. Die Empfehlung zur Vorbeugung einer Fettleber ist deshalb allgemeiner Natur: ausreichend bewegen, abwechslungsreich essen, Alkohol in Maßen und nun also auch: Fleisch, Fisch und Milchprodukte in Maßen.
Gute Leberfunktion lebenswichtig
Eine gut funktionierende Leber ist unentbehrlich für die Blutreinigung und die Verdauung von Nahrung. Wer eine beginnende Fettleber hat, kann dem durch Abnehmen und die Normalisierung des Körpergewichtes entgegenwirken. Wird die Leber unheilbar geschädigt, bleibt als letzte Rettung nur eine Lebertransplantation.
Internationaler Kongress
Die Abteilungen Magen-, Darm- und Lebererkrankungen und kardiovaskuläre Epidemiologie haben die oben genannten Studienergebnisse auf dem „International Liver Congress“ der europäischen Gesellschaft zur Erforschung der Leber EASL (European Association for the Study of the Liver) präsentiert. Die Ergebnisse basieren auf Daten der Langzeitbevölkerungsstudie ERGO (Erasmus Rotterdam Gezondheid Onderzoek).


Quelle: Erasmus MC Rotterdam (Presseinformation 28.04.2017)

Salz macht hungrig

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Bislang ging man immer davon aus, dass salzige Nahrungsmittel den Durst fördern und uns mehr Wasser trinken lassen. Doch ist es möglich, dass Salz uns auch mehr essen lässt?


Wissenschaftler haben angefangen, die bislang unbekannte Rolle von Salz für Hungergefühl und Gewichtszunahme zu erforschen. Verschiedene aktuelle Studien untersuchen, warum Salz uns dazu ermutigen kann, zu viel zu essen.

Bis jetzt haben wir uns immer auf die Wirkung von Salz auf den Blutdruck fokussiert“, sagt Jens Titze, Professor für molekulare Physiologie und Biophysik an der Vanderbilt Universität in Nashville. „Wir müssen unsere Auffassung über Salz auf die Ernährung ausweiten.“

Salz macht hungrig

Titze war der Studienleiter bei einer neuen Studie, die die Auffassung, dass salzige Nahrung uns durstig macht, auf die Probe stellt. Stattdessen stellte er fest, dass Menschen, die große Mengen Salz essen, tatsächlich weniger Wasser trinken als diejenigen, die sich weniger salzig ernähren. Zudem wurden die Salzliebhaber hungriger. Langfristig kann dieser größere Appetit dazu führen, dass man zu viel isst und auch entsprechend zunimmt.

Tests mit unterschiedlichen Salzmengen

Für die Studie erhielten Titze und seine Kollegen Zugang zu einer Gruppe einzigartiger Studienobjekte: Zehn russische Astronauten – oder Kosmonauten – die sich auf die Strapazen einer Reise zum Mars vorbereiteten. Die Weltraumflugsimulation, die sich über Monate hinzog, lieferte den Wissenschaftlern eine stabile Umgebung für ihre Forschung, wie Salz die Astronauten beeinflusst.

Während der Studiegab es in der Ernährung der Kosmonauten keine Unterschiede, außer in dem einen Punkt, dass die Wissenschaftler die Salzmengen in der Nahrung veränderten. Die Studienteilnehmer starteten mit einer Ernährung, die zwölf Gramm Salz täglich enthielt. Das ist die doppelte Menge der in Amerika geltenden Ernährungsempfehlungen. Nach einigen Wochen reduzierten die Wissenschaftler die Salzmenge auf neun Gramm pro Tag. Im letzten Drittel der Studienperiode aßen die Kosmonauten schließlich sechs Gramm Salz täglich.

Was im Laufe der Studie geschah, übertraf die Erwartungen der Forscher: Die Kosmonauten tranken mehr Wasser, wenn die Salzzufuhr reduziert wurde. „Wir konnten das einfach nicht verstehen“, sagt Titze. Er beschreibt noch eine weitere Überraschung. Die Kosmonauten klagten über Hunger während der Wochen mit hoher Salzzufuhr. „Wir sagten, ihr könnt nicht hungrig sein, ihr bekommt dieselbe Menge an Nahrung“, berichtet Titze. „Der einzige Unterschied ist die Menge an Salz.“

Salz und unsere Gesundheit

Natrium, der Hauptbestandteil von Salz, ist ein wichtiger Baustein unserer Ernährung und nicht nur ein Geschmack. Natrium lässt unsere Muskeln und Nerven richtig arbeiten und es hilft unserem Körper bei der Regulierung des Flüssigkeitshaushalts. Wird der Natriumspiegel allerdings zu hoch, steigt häufig auch der Blutdruck. Langfristig kann hoher Blutdruck ernste, lebensbedrohliche Folgen haben wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenversagen und andere Gesundheitsprobleme.

Weniger als ein Teelöffel Salz wird empfohlen

Um hohem Blutdruck vorzubeugen, empfehlen amerikanische Ernährungsrichtlinien, dass man weniger als 2.300 Milligramm Salz täglich zu sich nehmen soll. Das entspricht ungefähr einem Teelöffel Salz. Laut der American Heart Association ist das ideale Ziel, nicht mehr als 1.500 Milligramm Salz täglich aufzunehmen.

Die meisten Erwachsenen verzehren allerdings viel zu viel vom „weißen Gold“. Laut Schätzungen der amerikanischen Behörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) isst jeder erwachsene US-Bürger durchschnittlich 3.400 Milligramm Salz täglich. In den letzten Jahren begannen Wissenschaftler zu untersuchen, ob Salz die Entwicklung von Übergewicht beeinflusst. Das sind die Ergebnisse:


  • 2015 berichteten britische und chinesische Forscher, dass der Körperfettanteil bei Kindern und Erwachsenen bei einer salzreichen Ernährung steigt. Ein Gramm Salz am Tag zusätzlich, erhöht bei Kindern das Risiko für Übergewicht um 28 Prozent und bei Erwachsenen um 26 Prozent. Die Studienautoren sagen, dass sie nicht wissen, warum Salz diese Auswirkungen hat, aber andere Studien deuten an, dass Salz die Art und Weise ändert, wie der Körper Fett verbrennt.
     
  • Eine australische Studie aus dem Jahr 2016 brachte eine salzreiche Ernährung mit einem um 23 Prozent höheren Risiko für Übergewicht bei Schulkindern in Verbindung. Schulkinder essen mehr Salz, weil das die Nahrung schmackhafter macht, vermuten die Autoren. Sie spekulieren außerdem darüber, dass die Kinder, wenn sie nach einem salzigen Essen Durst bekommen, eher zu überall verfügbaren kalorienreichen Erfrischungsgetränken greifen.
  • Eine weitere australische Studie aus 2016 von Russel Keast, verband Salz mit einem elf prozentigen Anstieg der Essens- und Kalorienmenge, die Erwachsene aufnahmen. Die Autoren sagen, Salz verbessert den Geschmack und dass verführt wahrscheinlich dazu, mehr zu essen.



Keast, ein Professor für Nahrungswissenschaften und Leiter des Centre for Advanced Sensory Science an der Deakin Universität, sagte in einer Email, dass er davon ausgeht, dass Salz zu mehr essen animiert. Und obwohl diese Studien eine Verbindung zeigen zwischen Salz, Körperfett, vermehrtem Essen und Übergewicht, beweisen sie dennoch nicht, dass Salz etwas davon verursacht. Mehr Forschung muss betrieben werden, um die Rolle von Salz völlig zu verstehen.

Salz in der Viehzucht

Lori Roman, Präsidentin des Salt Institute, sagte in einer Email, dass ihre gemeinnützige Handelsgruppe „weiterhin die wissenschaftliche Entwicklung genau verfolgen wird.“ Sie sagt, dass Viehzüchter Salz verwenden, um den Appetit ihrer Tiere zu bremsen und die Futteraufnahme zu begrenzen. „Diese langjährigen Untersuchungen und andere Forschungen an Menschen würde dazu führen, dass wir alle Behauptungen, dass Salz Übergewicht fördern könnte, in Frage stellen müssen“, schrieb Roman. Sie fügte hinzu, dass Amerikaner im „normalen Umfang“ Salz essen.

Salz und Harnstoff

In der Weltraumflugsimulationsstudie verstanden die Autoren nicht, warum die Kosmonauten weniger tranken und hungriger wurden bei einer salzigeren Ernährung, daher wollten sie das mit Hilfe von Mäusen herausfinden. Die Studiedeckte auf, dass Mäuse mit einer salzigen Ernährung, Harnstoff in der Leber produzieren, der hilft den Wasserhaushalt des Körpers im Gleichgewicht zu halten. Aber die Harnstoff-Produktion erfordert sehr viel Energie, sagt Titze. Mit anderen Worten, sie benötigt Nahrung, vor allem Eiweiß. Und diese Notwendigkeit könnte die Ursache für den Hunger der Astronauten sein. „Die Tatsache, dass sie nicht mehr tranken, aber mehr essen wollten, war interessant“, sagt Professor Vijaya Surampudi, Mediziner und Direktor eines Gewichtsmanagementprogramms. „Es bedeutet, dass dort Mechanismen am Werk sind, die wir noch nicht verstehen.“

Salz und Diät

Für Professor Mark Zeidel von der Harvard Medical School in Boston wirft die Studie wichtige neue Fragen auf und könnte aufdecken, was unseren Appetit fördert. „Was diese Studie deutlich macht, ist, dass wir besser verstehen müssen, wie Funktionen wie Appetit und Durst kontrolliert werden“, sagt Zeidel. „Die Kontrolle des Appetits ist sehr, sehr komplex.“ Zukünftige Forschungen werden mehr über Titze’s Ergebnisse berichten. In der Zwischenzeit bietet Titze seinen Rat an: „Wenn Sie auf Diät sind und Sie versuchen, weniger zu essen, sich aber immer hungrig fühlen, denken Sie an Salz. Vielleicht kann eine Reduzierung der Salzmenge Ihnen helfen.“

Salz in der Ernährung reduzieren

Weniger Salz zu essen, kann hart sein, sagt Lauren Blake, Diätexpertin am Wexner Medical Center der Ohio State Universität. Hier sind ihre Tipps:



  • Konzentrieren Sie sich auf Vollwertkost und bereiten Sie sie schon zuhause zu. Verarbeitete Nahrungsmittel und Restaurant-Mahlzeiten enthalten viel zusätzliches Salz.
  • Seien Sie sparsam mit Gewürzen wie Salatdressings, Ketchup und Sojasoße, die sehr viel Natrium enthalten.
  • Reduzieren Sie das Salz schrittweise, so dass Ihre Geschmacksnerven sich anpassen können. Wenn Sie quasi einen „kalten Entzug“ machen, wird Ihr Essen erst recht fade und unappetitlich schmecken.
  • Würzen Sie ihre Nahrungsmittel mit frischen oder getrockneten Kräutern wie Knoblauch und schwarzem Pfeffer. Je mehr Aroma Sie auf diese Weise hinzufügen, desto weniger Salz werden Sie brauchen.
  • Probieren Sie das Essen, bevor Sie zum Salzstreuer greifen. Denn vielleicht ist nachsalzen überflüssig.

Verhütung: Wissenschaft entdeckt „molekulares Kondom“

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Zwei pflanzliche Stoffe können der Begegnung von Ei- und Samenzelle Hindernisse in den Weg legen.

Zwei Pflanzenwirkstoffe werden vielleicht zukünftig für die Verhütung einer Schwangerschaft sorgen. Und das mit deutlich weniger Nebenwirkungen als hormonelle Wirkstoffe. Zudem reichen geringe Dosierungen aus, um die Spermien so zu beeinflussen, dass sie nicht zur Eizelle durchdringen können.

Bewegung der Spermien beeinflusst Befruchtung

Wenn die Spermien sich einen Weg bahnen Richtung Eizelle, bewegt sich das Ende des Spermiums, das als Schwanz oder Geißel bezeichnet wird, sehr rhythmisch. Anders sieht es aus, sobald die Samenzelle bei der Eizelle ankommt, die von einer Gruppe von schützenden Zellen umgeben ist. Dann macht die Geißel des Spermiums mehr peitschenartige Bewegungen. So wird die Stärke erzeugt, die die Samenzelle benötigt, um die äußersten Schichten der Eizellen zu durchbrechen. Die peitschenartigen Bewegungen entstehen durch einen Kalziumkanal, der CatSper genannt wird. Er öffnet sich, Kalzium strömt in den Schwanz des Spermiums und veranlasst diese peitschenartigen Bewegungen.

Progesteron wichtig für die Beweglichkeit

Letztes Jahr entdeckten Wissenschaftler, dass das Hormon Progesteron sehr wichtig für das Öffnen des Kalziumkanals und die kräftigen Bewegungen des Spermiumschwanzes ist. Das Hormon bindet sich an ein Eiweiß namens ABHD2 und dieses Eiweiß öffnet folglich den Kalziumkanal.

Pflanzen aus der Volksmedizin

In einer neuen Studie suchen die Wissenschaftler nun nach anderen Substanzen, die sich an das Eiweiß ABHD2 binden und dafür sorgen, dass der Kalziumkanal sich gerade nicht öffnet. Aber wo soll man solche Substanzen finden? Die Wissenschaftler befragten dafür eine besondere Datenbank: Bücher, in denen Verhütungsmittel einheimischer Völker beschrieben standen. So stießen sie auf die Substanz Pristimerin, die von der eigentlich giftigen Pflanze Wilfords Dreiflügelfrucht (Tripterygium wilfordii) stammt und auf Lupeol, dass in verschiedenen Pflanzen vorkommt, beispielsweise Mango, Löwenzahnkaffee (Dandelion Coffee) oder Birkenrinde. Beide Substanzen verhindern, dass sich das Progesteron an das ABHD2 bindet und sorgen auf diese Weise dafür, dass das Spermium sich nicht kräftig genug bewegt, um in die Eizelle einzudringen. „Es legt die Spermien nicht lahm,“ erklärt Wissenschaftlerin Polina Lishko. „Es ist nicht giftig für die Samenzellen: Sie können sich immer noch bewegen. Aber sie können nicht diese kräftigen Peitschenschläge entwickeln.“

Dauerhaft oder Notlösung

Die beiden Substanzen könnten zu einem neuen dauerhaften Verhütungsmittel führen. Über ein Hautpflaster oder einen Vaginalring könnten die Substanzen kontinuierlich an den weiblichen Körper abgegeben werden. Aber Frauen könnten ein solches Mittel auch nur kurz vor oder nach dem Sex anwenden, um eine Befruchtung der Eizelle zu verhindern. Sperma benötigt im weiblichen Körper nämlich etwa fünf bis sechs Stunden Reifezeit und so gibt es auch nach dem Sex noch einen gewissen Zeitraum, um zu verhindern, dass das Spermium kräftige peitschenartige Bewegungen macht.

Besser als die „Pille danach“?

Momentan gibt es für Frauen, die ungeschützten Sex hatten, aber nicht schwanger werden wollen eigentlich nur eine Lösung: die „Pille danach“. Aber für manche Frauen ist das keine Option, weil diese Pille eine bereits befruchtete Eizelle vernichten kann, indem sie das Einnisten verhindert. Die pflanzlichen Substanzen, die jetzt gefunden wurden, wirken schon früher und verhindern, dass überhaupt eine Befruchtung stattfindet. Die Anwendung eines solchen Mittels klingt in den Ohren mancher Menschen, die eine befruchtet Eizelle bereits als Leben betrachten, wahrscheinlich annehmbarer. Aber die pflanzlichen Substanzen bieten noch mehr Vorteile, erzählt Lishko. „Weil diese aus Pflanzen gewonnenen Wirkstoffe nur in sehr geringen Konzentrationen - zehnmal niedriger als die Levonorgestrel-Konzentration in der „Pille danach“ – benötigt werden, können sie vielleicht eine neue Generation von Notfall-Verhütungsmitteln darstellen, die wir „molekulare Kondome“ getauft haben,“ erzählt Lishko. „Wenn wir ein pflanzliches, ungiftiges, hormonfreies Mittel einsetzen können, um eine Befruchtung zu verhindern, kann das eine bessere Möglichkeit sein, eine Schwangerschaft zu verhindern.“
Die Wissenschaftler erforschen im Moment, ob die Substanzen Schwangerschaften bei Primaten verhindern können. Zusätzlich suchen sie nach anderen kostengünstigen Quellen aus der Familie der Triterpenoide für die Wirkstoffe, weil die Konzentrationen in wilden Pflanzen sehr gering sind und eine Gewinnung sehr teuer.

Der kleine Unterschied: Obst oder Gemüse?

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Obst und Gemüse kennt natürlich jeder, doch trotzdem gibt es Unterschiede, die nicht immer klar sind und auch die gesundheitliche Wirkung betreffen.

Die meisten Menschen wissen natürlich, dass Obst und Gemüse gut für sie sind, aber nicht jeder weiß, was denn nun eigentlich die Unterschiede sind. Wenn es um Struktur, Geschmack und Nährwerte geht, lassen sich viele Abgrenzungen zwischen Obst und Gemüse aufzeigen. Und das gilt auch für die Gesundheitseffekte.

Der Unterschied zwischen Obst und Gemüse

Obst und Gemüse können beide von einem botanischen und kulinarischen Standpunkt aus klassifiziert werden. Botanisch gesehen hängt die Einteilung von der Ursprungspflanze ab. Eine Frucht entwickelt sich aus der Blüte einer Pflanze, während die anderen Pflanzenteile als Gemüse eingeordnet werden. Früchte enthalten Samen, während Gemüse aus Wurzeln, Stielen und Blättern bestehen können. In kulinarischer Hinsicht werden Früchte und Gemüse auf der Basis von Geschmack eingeteilt. Früchte haben meist einen süßen oder sauren, manchmal bitteren Geschmack und können in Desserts, als Zwischenmahlzeit oder als Saft verwendet werden. Gemüse schmecken im Allgemeinen etwas milder und herzhafter und werden meist als Hauptmahlzeit oder als Beilage gegessen.

Obst, das oft als Gemüse gilt

Sie haben wahrscheinlich eine ganz gute Vorstellung, was nun eine Frucht ist und was ein Gemüse, zumindest in geschmacklicher Hinsicht. Aber es gibt verschiedene Pflanzen, die eigentlich zum Obst gehören und doch oft wegen ihres Geschmacks den Gemüsen zugeordnet werden. Tomaten sind dafür ein sehr bekanntes und kontroverses Beispiel. 1893 erließ der oberste Gerichtshof in den USA den Beschluss, dass Tomaten bezüglich der nationalen Zollvorschriften, als Gemüse klassifiziert werden mussten. Botanisch gehören Tomaten aber zu den Früchten. Doch wegen ihres Geschmacks werden sie immer noch häufig als Gemüse eingeordnet. Noch einige Beispiele für Obstsorten, die oft als Gemüse betrachtet werden:
  • Kürbis
  • Avocado
  • Gurken
  • Paprika
  • Auberginen
  • Oliven
  • Hülsenfrüchte
  • Zucchini

Gemüse mit einem süßlichen Aroma

Obwohl es viele Früchte gibt, die als Gemüse angesehen werden, gibt es umgekehrt kaum Gemüse, die als Obst betrachtet werden. Manche Gemüse haben allerdings von Natur aus einen etwas süßeren Geschmack als die meisten anderen und werden darum auch in Desserts, Torten und Gebäck verarbeitet. Obwohl Rhabarber oft als Obst gilt, ist er botanisch gesehen ein Gemüse, denn er stammt aus dem Stängel der Pflanze.
Süßkartoffelkuchen wird in den USA traditionell auch als Dessert zu Thanksgiving gegessen. Doch trotz des süßen Geschmacks gehören Süßkartoffeln tatsächlich zu den Wurzelgemüsen, nicht zu den Früchten. So werden auch kandierte Yamswurzeln, ebenfalls Wurzelgemüse, dennoch in Backrezepten verwendet. Noch einige Gemüse mit einem von Natur aus süßlichen Geschmack sind beispielsweise Rote Bete, Möhren und Kohlrabi.

Der Nährwertvergleich zwischen Obst und Gemüse

Früchte und Gemüse sind, was den Nährwert betrifft, in vielen Punkten vergleichbar. Beides liefert viele Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien, Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe. Auch sind beide von Natur aus natrium- und fettarm. Wie anhand des süßen Geschmacks zu erwarten ist, enthält Obst oft mehr Zucker und Kalorien im Vergleich zu den meisten Gemüsearten. 125 Gramm Äpfel enthalten 65 Kalorien und 13 Gramm Zucker, während 91 Gramm Brokkoli nur mit 31 Kalorien und zwei Gramm Zucker zu Buche schlagen. Verglichen mit Gemüse liefern bestimmte Sorten Obst auch mehr Ballaststoffe pro Gramm. Der Ballaststoffgehalt pro 100 Gramm variiert für Obst zwischen zwei und 15 Gramm und für Blattgemüse zwischen 1,2 und vier Gramm. Auch der Wassergehalt ist sehr unterschiedlich. Blattgemüse bestehen zu 84 bis 95 Prozent aus Wasser. Obst hat oft etwas weniger Wasser, zwischen 61 und 89 Prozent. Einige Unterschiede gibt es auch bei den Nährstoffen:
  • Knollengewächse: ballaststoffreich, gute Quelle für Vitamin C, Betacarotin, Kalium und B-Vitamine.
  • Zitrusfrüchte: Reich an Vitamin C, Betacarotin, Folsäure und Antioxidantien, die vor degenerativen Erkrankungen schützen.
  • Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler (z.B. Brokkoli und Kohl): Liefern Glucosinolate oder Senfölglykoside, die Krebs vorbeugen sollen.
  • Beeren: Sie sind randvoll gepackt mit Anthocyanen, entzündungshemmende Substanzen, die in Studien den oxidativen Stress senkten und die Herzgesundheit förderten.
  • Blattgemüse: Ein guter Lieferant für Carotinoide wie Lutein, das das Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfall und Krebs senkt.

Wenn Sie eine abwechslungsreiche Mischung von Obst und Gemüse in Ihre Ernährung integrieren, nehmen Sie automatisch eine große Vielfalt an Nährstoffen auf.

Gesundheitsvorteile von Obst und Gemüse

Es wurden enorm viele Untersuchungen durchgeführt, die die vielen positiven Effekte von Obst und Gemüse auf die Gesundheit bestätigten. Verschiedene Studien haben festgestellt, dass das essen von mehr Obst und Gemüse in Verbindung mit einem niedrigeren Risiko für Herzkrankheiten steht. Eine Studie ergab sogar, dass mehr als drei Portionen täglich das Risiko für Herzerkrankungen um 70 Prozent verringern.
Weil Obst und Gemüse zwar wenig Kalorien, dafür aber viele Ballaststoffe enthalten, fördern sie zudem auch ein normales Körpergewicht. Laut einer Studie mit 133.000 Teilnehmern, die 24 Jahre lang untersucht wurden, nahmen diejenigen ab, die mehr stärkearmes Obst und Gemüse aßen.
Eine höhere Ballaststoffzufuhr in Form von Obst und Gemüse kann auch das Krebsrisiko verringern. Aus mehreren Studien ging hervor, dass ein höherer Obst- und Gemüsekonsum mit einem geringeren Risiko für Darmkrebs zusammenhängt.
Zu guter Letzt wirken Obst und Gemüse positiv auf den Blutzucker. Die Ballaststoffe aus diesen Nahrungsmitteln verzögern die Aufnahme von Zucker ins Blut, was den Blutzuckerspiegel stabil hält. Eine Studie hat ausgewiesen, dass ein höherer Konsum von grünem Blattgemüse und Obst bei Frauen sogar die Entwicklung eines Typ 2-Diabetes hinauszögern kann. Das gilt allerdings nicht für Fruchtsäfte. Die Saftform liefert zwar eine Portion Vitamine, Mineralien und Fruchtzucker, aber ohne die entsprechenden Ballaststoffe und den damit verbundenen Gesundheitsvorteilen.

Obst oder Gemüse: auf jeden Fall gesund

Botanisch gesehen gibt es deutliche Unterschiede zwischen Gemüse und Obst. Gesundheitlich verfügen beide über eine beeindruckende Menge an Nährstoffen und haben positive Wirkungen auf die körperliche Verfassung, die von einem geringeren Risiko für chronische Krankheiten bis zu einer schlankeren Taille reichen. Laut den aktuellen Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) lautet die Empfehlung 400 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst täglich zu essen. Letztlich ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit sowohl Gemüse, Salat und Obst und den damit verbundenen unterschiedlichen Nährstoffen wichtiger als die genaue Klassifizierung. Hauptsache frisch, lecker und gesund.
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